Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Italien im Fokus - EUR/USD unter Druck

11.07.2011  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute Morgen bei 1,4190 (08.30h). Auch EUR/JPY eröffnet schwächer als am Freitag Abend (114,70). USD/JPY notiert aktuell bei 80,80.

Am Freitag Vormittag kam der Euro unter Druck. Die Sorge um eine Ausweitung der Schuldenkrise auf Italien drückte die Stimmung. Italienische Banken gerieten ins Visier der Märkte. Unicredit war besonders betroffen und wurde zeitweise vom Handel ausgesetzt. Die CDS Spreads kletterten auf den höchsten Stand seit Einführung des Euro (z.B. 5 Jahre um 24 BP auf 243 BP). Mitverantwortlich zeichnet der italienische Finanzminister Tremonti (im Forex-Report von Freitag als neueste Nachrichten vermerkt), der eine Katastrophe ankündigte, sofern das italienische Budget bis 2014 nicht ausgeglichen sei.Tremonti hatte erst am Mittwoch bekanntgegeben, daß in den kommenden drei Jahren insgesamt 40 Mrd. Euro eingespart werden sollen. Nicht gerade förderlich war dann auch die Korruptionsaffäre um den Finanzminister - sollte diese mit einem Rücktritt des Ministers enden, so könnte dies mit einer Aufweichung des Sparpaketes einhergehen. Dies wiederum könnte die Krise noch verschärfen.

EU-Ratspräsident Van Rompuy hat für heute morgen ein Sondertreffen einberufen (u.a. Teilnehmer: Olli Rehn, Manuel Barroso, Jean-Claude Trichet…). Offizielles Thema: Griechenland. Italien steht angeblich nicht auf der Agenda - wird aber mit Sicherheit Gegenstand der Diskussionen sein.

Unterdessen fordert die EZB (nachzulesen in "Die Welt") eine grundlegende Reform der Krisenpolitik der Euro-Staaten. Der Euro-Rettungsschirm müsse deutlich aufgestockt werden - möglicherweise sogar verdoppelt (auf 1,5 Billionen Euro)."Das Krisenmanagement der europäischen Regierungen sorgt dafür, dass die Kosten der Rettung ständig steigen", sagt ein europäischer Zentralbanker, der aber ungenannt bleiben möchte.

Die Arbeitsmarktdaten haben uns am Freitag ohnehin auf eine Berg- und Talfahrt geschickt. Die Zahl an sich war enttäuschend. Die US-Wirtschaft hat im Juni nur 18.000 Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen (Prognose 90.000).

Die Entwicklung der vergangenen 12 Monate ist hier dargestellt:

Open in new window


Entgegen den "normalen" Erwartungen hat der USD zunächst davon profitiert. Es ging für EUR/USD runter bis auf 1,4205. Danach ging es hoch bis auf 1,4330. Auf diesem Niveau hat sich der Markt zunächst stabilisiert - nur um dann über das Wochenende bis auf 1,4180 abzufallen.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein nachhaltiges Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.4050 - 80 neutralisiert den positiven Bias.


© Stephan Beilke
Bremer Landesbank





Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"