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Euro-Gipfeltreffen im Blick der Märkte - Nachricht von Einigung zwischen Deutschland und Frankreich unterstützt EUR/USD

21.07.2011  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute Morgen bei 1,4260 (07.55h). Auch EUR/JPY notiert fester (112,40), während USD/JPY sich neutral verhält (78,85).

Deutschland und Frankreich haben sich wenige Stunden vor dem heutigen Sondergipfel auf eine gemeinsame Linie für das Treffen verständigt. Während wir hoffentlich alle tief schlummerten, haben Frau Merkel und Herr Sarkozy in einer Sitzung ihre Meinungsverschiedenheiten beigelegt. Die gemeinsame Position wird nun dem europäischen Ratspräsidenten Van Rompuy übergeben, damit diese in die anstehenden Verhandlungen einbezogen werden kann. Einzelheiten sind zunächst nicht veröffentlicht worden. Gemunkelt wurde aber, daß sehr intensiv über Formen des Rückkaufs von griechischen Staatsanleihen unter Einschaltung des EFSF gesprochen wurde.

Nach einem Bericht der ARD soll im Rahmen der Einigung nicht gegen die Interessen der EZB gehandelt werden. Zudem soll eine Beteiligung privater Gläubiger enthalten sein. Die Einigung an sich wurde an den Märkten gefeiert - EUR/USD war fast bei 1,4300. Im Tagesverlauf werden mit Sicherheit Einzelheiten veröffentlicht. Die darauf folgende Kursbewegung erwareten wir mit
Spannung.

Unterdessen hat sich EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark gestern noch einmal dahingehend geäußert, dass ein zeitweiser Zahlungsausfall Griechenlands unbedingt verhindert werden müsse. Dabei sei es möglich, den privaten Sektor an den Schuldenkosten Griechenlands zu beteiligen. Dem Rettungsschirm EFSF komme dabei eine besondere Bedeutung zu. Solange die Investoren ihre Anleihen an den EFSF freiwillig verkauften, der Fonds die Papiere gegen Barmittel erwerbe und bis zur Endfälligkeit halte, sehe er kein Risiko eines Kreditereignisses oder einer Bonitätszurückstufung auf "zeitweisen Zahlungsausfall, sagte Stark. Eine andere Meinung vertritt EZB-Direktoriumsmitglied Lorenzo Bini Smaghi.

Er rief die Politik auf, die Pläne für eine Beteiligung der Banken an der Griechenland-Rettung fallen zu lassen: "Eine Umschuldung wäre ein Desaster - ganz gleich, ob sanft oder hart. Das griechische Bankensystem würde kollabieren, es drohe möglicherweise sogar ein humanitäres Drama und damit verbundene soziale Unruhen. Jede Form der Umschuldung wäre für den Steuerzahler deshalb weitaus teurer, als den Griechen ein weiteres Hilfsprogramm unter Auflagen zu gewähren." Zu diesem Thema äußerte sich auch Philipp Rösler (FDP): "Wichtig ist uns, dass private Gläubiger spürbar beteiligt werden."

Wichtig erscheint mir in dieser Situation, daß es heute zu einer tragfähigen, langfristigen Lösung kommt, die an den Märkten wirklich für Ruhe sorgt. Ansonsten geht es nach dieser kleinen Feier mit unveränderten Diskussionen weiter und es setzt wieder Katerstimmung ein.

Eine untergeordnete Rolle spielen heute die zur Veröffentlichung anstehenden Wirtschaftsdaten, die Sie bitte der untenstehenden Datenbox entnehmen.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, dass den Euro favorisiert. Ein Unterschreiten der Tiefstkurse 1.3835 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!


© Stephan Beilke
Bremer Landesbank





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