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Edelmetalle Kompakt für die 15. KW 2013

15.04.2013  |  Florian Richardt
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.


Gold

In den letzten Wochen haben wir wiederholt von dem nachlassenden Interesse an Gold sowie den nach unten korrigierten Preisprognosen diverser Marktteilnehmer insbesondere von Bullion Banks berichtet. Dass eine derart heftige Korrektur des Preises  - wie am vergangenen Freitag eingetreten und heute Morgen fortgesetzt - jedoch so schnell erfolgen würde, damit werden die wenigsten gerechnet haben! Gold fiel um sagenhafte 6,6% bis auf 1.477,00 $/oz und technisch ausgelöste Verkäufe durchbrachen dabei wichtige Unterstützungen, was die Talfahrt weiter befeuerte.

Ausgelöst durch Neuigkeiten in der Europäischen Staatsschuldenkrise (-> Silber) ist Gold somit offiziell in eine "Bärenphase" eingedrungen: Das Metall stand bis zu 23% tiefer als zu Zeiten seines Allzeithochs von etwa 1.920,00 $/oz, erreicht im September 2011. Ein Verlust von über 20% in Relation zu seinem Allzeithoch wird im Markt als Stimmungsumschwung bewertet.

Im Zuge dieser Marktbewegung wirken andere preisbeeinflussende Faktoren der vergangenen Woche nebensächlich: Am Mittwoch kam es beispielsweise erneut zu enormen ETF-Abflüssen. 17 Tonnen wurden liquidiert, so dass die ETFs sich auf dem tiefsten Stand seit Anfang 2012 befinden. Zudem drückte die später dementierte Aussage, Zypern werde einen Großteil (10t) seiner Goldreserven (13,9t) verkaufen, ebenfalls den Preis. Auch die Veröffentlichung der Protokolle des letzten FOMC Meetings halfen dem Metall wenig, da sich eine Tendenz zur Minderung der Anleihenkäufe seitens Fed ableiten ließ - auch wenn dort die zuletzt veröffentlichten, überraschend schlechten, US Arbeitsmarktdaten noch nicht bekannt waren.

In starkem Kontrast zu den Preisen in USD und EURO - hier fiel das Metall bis auf 1.126,00 €/oz letzte Woche - stehen die Goldwerte im Japanischen Yen. Die massiv geschwächte Währung ließ Gold binnen einer Woche um 10% auf den höchsten Wert in 33 Jahren steigen (158.000 JPY/oz), was viele Japaner veranlasste, ihr schlummerndes Altgold zu "versilbern".

Mit Spannung sehen wir den kommenden Tagen entgegen: Kommt es zu weiteren Stop-Loss Verkäufen? Oder verlockt das deutlich tiefere Niveau Investoren zu erneuten Käufen? Heute Morgen stehen wir jedenfalls bereits tiefer bei 1.440,00 $/oz.


Silber

Das sich stark an Gold orientierende Silber konnte sich während der Berichtsperiode nicht über der Marke von 27 $/oz etablieren. Speziell am Freitag verlor das Metall aufgrund der Nachricht, dass sowohl Portugal als auch Irland für die Rückzahlung ihrer Schulden nunmehr sieben Jahre Zeit haben, deutlich. Verstärkt wurde diese Bewegung durch das Unterschreiten mehrerer technischer Unterstützungen mit anschließenden Stop-Loss Verkäufen, welche zu einem zwischenzeitlichen 30-Monats-Tief führten (Oktober 2010). Derzeit notiert Silber bei 24,50 $/oz. Die aktuelle Stimmung drückt sich auch in den um 1,10% gefallenen ETF-Beständen aus. Trotz dessen befinden sich die Bestände weiterhin auf einem sehr hohen Niveau.

In dieser Woche können die Preise zum Beispiel durch Daten zum US Wohnungsbau (15. April) sowie dem Weltbankmeeting beeinflusst werden (19. - 21. April).


Platin

Analog zu den letzten Wochen konnte das 7 $/oz über Gold handelnde Platin auch während dieser Berichtsperiode nicht zulegen. Das Metall verlor 51,20 $/oz und notiert aktuell bei 1.450,00 $/oz.

Die gesunkenen Preise wurden unter anderem von der Chemischen- und Automobilindustrie  für Käufe genutzt. Trotz fallender Preise halten wir nach wie vor an unserer Prognose steigender Preise fest, denn die Unruhen in Südafrika bestehen nach wie vor.

So hat z.B. Northam in seiner Zondereinde Mine mit Streiks zu kämpfen. Zudem nimmt die Angst vor zusätzlichen illegalen Streiks in Südafrika zu, denn weitere Lohnverhandlungen sollen im Juni dieses Jahres stattfinden. Produktionsausfälle bei Anglo American Platinum, Impala, Lonmin und Northam werden dadurch wahrscheinlicher. Ob sich die Gewerkschaften für eine bessere Verhandlungsposition bis dahin zusammenschließen, bleibt abzuwarten.

Weiterhin beabsichtigt die Kanadische Minengesellschaft Platinum Group Metals seine Mine "WBJV Project 1" in Südafrika, welche ca. 275.000 Unzen Platin, Palladium, Rhodium und Gold fördern soll, zu eröffnen. Jedoch scheint es Probleme bei den Verhandlungen zu einem notwendigen Strom-Abnahmevertrag mit dem südafrikanischen Versorger Eskom zu geben.


Palladium

Auch Palladium konnte sich dem Abwärtstrend nicht entziehen. Das Metall verlor in der Berichtsperiode 19.00 $/oz (2.60%) und notiert aktuell bei 680.00 $/oz. Wie auch Platin verlor Palladium letzten Freitag deutlich.

Aus fundamentaler Sicht kann die für 2/3 der Palladiumnachfrage verantwortliche Automobilindustrie weiterhin positive Verkaufszahlen in Asien verzeichnen. So verkaufte Volkswagen auf dem chinesischen Markt im ersten Quartal fast 25% mehr Autos als im Vorjahr. Ebenso konnte Mercedes im März in China so viele PKW’s wie noch nie absetzen.

Analog zu Platin sehen wir auch im Palladium aufgrund der Situation in Südafrika Potential für steigende Kurse.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Die "kleinen" Edelmetalle haben eine sehr ereignisarme Woche hinter sich. Dementsprechend handeln Rhodium (1.175,00 - 1.225,00 $/oz), Ruthenium (70,00 -90,00 $/oz) und Iridium (930,00 $/oz - 1,000 $/oz) in unveränderten Bandbreiten  Es gab weder große Nachfrage zu verzeichnen noch gab es auf der Verkaufsseite Interessantes zu berichten.


© Florian Richardt, Manager Sales und Marketing
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.

Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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