Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Der Markt wird obsiegen

15.04.2013  |  Markus Blaschzok
Am Freitag erlebten wir das Finale einer exakt orchestrierten Manipulation des Gold- und Silbermarktes durch die Notenbanken, das Bankenkartell, Regierungen und die Medien, um Preise und somit Zinsen zu drücken. Wir warnten zwar bei 1.580 USD am letzten Mittwoch vor einem weiteren Rücksetzer, doch diesen Crash binnen zweier Tage konnte sich wohl kaum einer ausmalen. Bereits der Anstieg im letzten September wurde so stark manipuliert wie noch keiner davor, was den Daten der CFTC zu entnehmen ist.

Danach begann Phase 1 - eine Streckfolter, welche die Investoren mürbemachen und Spekulanten auf die Shortseite bringen sollte. Jeder Ausbruchsversuch, der hätte Momentum in den Markt bringen könnten, scheiterte trotz eines immer besseren fundamentalen Umfelds. Die Verzweiflung hinter den Kulissen der Notenbanken und Regierungen muss enorm groß sein, da die Preisdrückungen seit Dezember so deutlich in Erscheinung traten, dass jegliche Zweifler einer Manipulatin binnen kürzester Zeit verstummten. Nicht einmal Zypern, QE4 und die nun begonnene Ausweitung der Geldmenge in Japan, konnten dem Goldpreis zur Stärke verhelfen. Letztlich gab es nicht einen fundamentalen Grund für fallende Preise.

Phase 2 erfolgte kontiunierlich über die Großbanken und die Medien, die sukzessive ihre Preisziele für Gold und Silber nach unten revidierten. In den letzten beiden Wochen kam es dann zur konzentrierten medialen Flut von Hiobsbotschaften zum Goldpreis. Soros bekräftigte, Gold hätte seinen Nimbus als sicherer Hafen verloren, Goldman Sachs senkte die Prognose auf 1.300 US-Dollar, Zypern müsse angeblich 400 Mio. an Gold verkaufen, was den Goldpreis belasten würde und im FOMC-Report, der aus Versehen zu früh veröffentlicht wurde, hätten angeblich einige Notebanker darüber nachgedacht die Stimuli für die Wirtschaft frühzeitig zu beenden.

Phase 3 erfolgte dann am Freitag, als man den Goldpreis unter die psychologisch wichtige Marke von 1.525 US-Dollar drückte, die in den letzten beiden Jahren immer als starke Unterstützung fungierte. Sofort fiel eine Flut von Stop Loss Orders, die für eine Verkaufswelle sorgte. Gold ging in den freien Fall über und es kam anscheinend keine Nachfrage, die den Preisverfall hätte stoppen können. Diese kam vom Spotmarkt nicht, da das elektronische Handelssystem für Gold in London genau zu diesem Zeitpunkt einfror, was mittlerweile einige Quellen schreiben. Angeblich hätte das System der Orderflut nicht standgehalten.

All die Käufer, die nur auf so günstige Preise am Spotmarkt warteten, konnten nicht kaufen und fielen als Nachfrager völlig aus. Da aber auch niemand mehr über den Spotmarkt verkaufen konnte, musste man auf den Terminmarkt ausweichen, sich dort absichern und short gehen. Es fiel also nicht nur die Nachfrage aus, sondern es kam zusätzlich Angebotsdruck auf den Papiermarkt. Auf der Käuferseite dürften an erster Stelle JP Morgan und Friends gestanden sein, die sich die Taschen volluden. Im nächsten Terminmarktreport werden wir sehen, dass JP Morgan in der Lage war, seine Nettoshortposition im Silber und im Gold möglicherweise fast gänzlich zu reduzieren oder vielleicht halten sie das erste Mal eine Longposition.

Bisher ging die Manipulation immer unmerklich und verdeckt vonstatten, weshalb die Verzweiflung im System mittlerweile sehr groß sein muss, wenn man nun so offensichtlich agiert. In einem kürzlich veröffentlichten Report zeigten wir, dass die Lagerbestände an der COMEX stark rückläufig waren, was zumindest ein Indiz für einen Mangel ist. Weiterhin ist das gesamte Umfeld stark inflationär und uns fällt nicht ein fundamentaler Grund ein, der gegen steigende Preise gesprochen hätte. Die Welt weiß jetzt, dass Gold eben nicht mehr der sichere Hafen ist, solange Planer die Preise bestimmen. Dass andere Agrarrohstoffe bis dato noch nicht nach oben ausbrachen, könnte ebenfalls damit zu tun haben, dass die Inflationsinidikation durch steigende Goldpreise in den letzten beiden Jahren fehlte. Steigende Goldpreise haben eine deutliche Auswirkung auf die Zinsen und somit eine Signalwirkung für die Investoren.

Was wir seit letzter Woche erleben, ist ein Meisterstück der Manipulation. Die Preise können jedoch nur solange manipuliert werden, wie physiche Ware zur Auslieferung vorhanden ist. Da wir glauben, dass einer der möglichen Gründe für dieses Theater darin lag, sich wieder physische Ware zu besorgen und sich der Lieferverpflichtungen zu entledigen, wird diese Abwärtsbewegung in Kürze auf natürliche starke Nachfrage zu diesen günstigen Preisen treffen. Ein schneller Rebound könnte für eine starke Erholung schon in den nächsten Tagen sorgen, da JP Morgen und die Jungs von der Wall Street auf diesem Preislevel höchstwahrscheinlich nicht beginnen werden, nackte Shortpositionen aufzubauen. Dieser geniale Coup lässt sich nicht so schnell wiederholen. Die Kleinanleger sind draussen, einige Minen dürften sich selbst über Absicherungsgeschäfte in Probleme gebracht haben und das Smart Money ist nun gänzlich auf der Longseite positioniert.

Es hat sich an der fundamentalen Lage nichts verändert und das bullische Umfeld ist besser denn je. Analysen und Prognosen werden in diesem immer planwirtschaftlicher anmutenden System zusehends schwerer, doch macht ein etappenweiser Einstieg in kleinen Tranchen, die sukzessive abgesichert und dann schnell ausgebaut werden, bereits Sinn. Solange die sozialistischen Planer in die Märkte eingreifen, bleiben unübliche Bewegungen wieder jederzeit möglich. Letztlich wird der freie Markt die Oberhand gewinnen und Gold und Silber weiterhin in Fiat-Währungen bepreist ansteigen. Nach der BoJ wird in einigen Wochen die EZB in den Abwertungswettlauf einsteigen und die Edelmetalle schnell wieder gen Norden eilen. Die aktuelle Panik bietet langfristig agierenden Investoren beste Einstiegsgelegenheiten, die man unter Berücksichtigung des Money-Risk-Managements nutzen sollte.


© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
www.markus-blaschzok.de

>> Abonnieren Sie diesen wöchentlichen Marktkommentar per Email hier <<



Disclaimer: Diese Analyse dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Ohne schriftliche Einwilligung des Autors darf diese Publikation nicht nachträglich verändert oder weiterverwendet werden. Bei Zitaten ist es angemessen, auf die Quelle zu verweisen. Diese Publikation darf als Ganzes vervielfältigt und an andere Personen weitergegeben werden.

Die in dieser Veröffentlichung dargelegten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche und stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf dar. Die gesamte Analyse und die daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen spiegeln die Meinung und Ansichten des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wider und dürfen nicht als Empfehlung, Anlageberatung oder Ähnlichem verstanden werden. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit wird nicht übernommen. Eine Haftung für Vermögensschäden, die aus dieser Veröffentlichung resultieren, ist ausgeschlossen. pro aurum verpflichtet sich nicht, dieses Dokument zu aktualisieren, in irgendeiner Weise abzuändern oder die Empfänger zu informieren wenn sich eine hier dargelegte Stellungnahme, Einschätzung oder Prognose ändert oder unzutreffend wird.

Die Verwendung von Hyperlinks auf andere Webseiten in diesem Dokument beinhaltet keineswegs eine Zustimmung, Empfehlung oder Billigung der dort dargelegten oder von dort aus zugänglichen Informationen. Markus Blaschzok übernimmt keine Verantwortung für deren Inhalt oder für eventuelle Folgen aus der Verwendung dieser Informationen. Desweiteren werden weder wir, noch unsere Geschäftsorgane, sowie Mitarbeiter, eine Haftung für Schäden die ggf. aus der Verwendung dieses Dokuments, seines Inhalts oder in sonstiger Weise, entstehen, übernehmen.




Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"