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Einigung in den USA, Japan unter Druck!

08.08.2011  |  Marc Nitzsche
Kurz vor der wichtigen Deadline haben sich die Republikaner und Demokraten auf ein Kompromiss einigen können. Die Entscheidung der Politiker sorgte weltweit für Erleichterung - vorerst. Ziel ist es innerhalb der nächsten zehn Jahre die Staatsschulden um 2,4 Billionen US Dollar zu reduzieren. Die derzeitige Schuldengrenze von 14,3 Billionen US Dollar soll in einem Drei-Schritte-Programm um 2,1 Billionen erhöht werden. Die Summe der ersten Erhöhung beträgt 400 Milliarden Dollar und soll vor allem die Zahlungsunfähigkeit des Landes verhindern.

Je nachdem, wie sich die weiteren Pläne und Diskussionen um die "Budget Cuts" entwickeln werden, wird eine zweite und dritte Erhöhung erfolgen. Der Abbau des Staatdefizits wird viel mehr über Budgetkürzungen erfolgen als über Steuererhöhungen – wie es die Demokraten eher geplant hatten.

Die Einigung konnte deshalb erfolgen, weil die Demokraten viel mehr Kompromisse eingegangen sind als die Republikaner. Vor allem das Ziel, die Steuern für Besserverdienende zu erhöhen konnten die Demokraten nicht durchsetzen. Dieses Thema soll aber laut Obama in der zweiten Runde des Sparprogramms wieder auf den Tisch kommen.

Trotz der Einigung bleiben die Ratingagenturen aber weiter skeptisch. Ratingagentur Moody’s bestätigte diese Woche das "AAA"-Rating der USA, setzte die Aussicht aber auf "negativ". Sollte die Konsolidierung des Haushalts in den kommenden Jahren nachlassen, werden die USA ihre Spitzenbonität verlieren. Doch auch eine Verschlechterung der konjunkturellen Erwartungen könnte in einem "Downgrade" resultieren.

Dennoch zeigen sich die Märkte bislang sehr schwach. Die schlechten Konjunkturzahlen und die Schuldenprobleme weltweit sorgen für hohe Abverkäufe an den Märkten. Die Anleger flüchten in Gold, Silber oder andere Währungen.


Intervention der Bank of Japan

Die Flucht der Anleger in andere Währungen sorgte für einen Höhenflug im Japanischen Yen und im Schweizer Franken. Dies ging soweit, dass die Bank of Japan diese Woche am Devisenmarkt intervenieren musste, um den Preisanstieg des Yen zu bremsen. Die Notenbank in Japan lockerte die Geldpolitik des Landes, um vor allem den Wechselkurs des Yen gegenüber dem US Dollar zu schwächen. Ein starker Yen würde die vom Export abhängige Wirtschaft zu stark beeinträchtigen.

Zudem befindet sich die Wirtschaft Japans aufgrund der Erdbeben und Atomkatastrophe seit mehreren Wochen unter Druck. Ein starker Yen ist das, was die Japaner jetzt am wenigsten gebrauchen können. Zur Not werde die Notenbank wieder am Devisenmarkt intervenieren, so Japans
Finanzminister.

Auch die Schweiz musste bereits am Devisenmarkt intervenieren. Ein starker Franken schadet nicht nur den Exportunternehmen, sondern auch dem Tourismus. Die Effekte der Intervention hielten aber nur kurzfristig - der Franken legte diese Woche gegenüber dem Euro wieder zu. Ob es hier zu einer vernünftigen Lösung kommen wird, werden wir in den nächsten Wochen sehen.


© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader







Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de





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