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USDA erwartet Rekordernte bei Mais

13.05.2013  |  Eugen Weinberg
Energie

Belastet durch einen stärkeren US-Dollar geben die Ölpreise zum Wochenauftakt nach. Der Brentölpreis fällt am Morgen auf 103 USD je Barrel, der WTI-Preis auf 95 USD je Barrel. Der Ölmarkt bleibt überversorgt. Die US-Rohöllagerbestände befinden sich auf Rekordniveau. Die Benzinvorräte in der Region Amsterdam-Rotterdam-Antwerpen (ARA) liegen auf einem 5-Jahreshoch. Laut OPEC-Monatsbericht bestehen für die globale Ölnachfrage ausgehend von China Abwärtsrisiken, auch wenn das Kartell im zweiten Halbjahr mit einer stärkeren Ölnachfrage und einem steigenden Bedarf an OPEC-Öl rechnet. Die Internationale Energieagentur (IEA) dürfte morgen in ihrem mittelfristigen Ölmarktausblick die Prognose für das Ölangebot außerhalb der OPEC deutlich nach oben nehmen und damit der rasant steigenden Schieferölproduktion in den USA Rechnung tragen. Es bedarf daher positiver Nachrichten zur Nachfrage, damit die Ölpreise steigen.

Aus diesem Grund gilt es auf die zahlreichen US-Konjunkturdaten zu achten, welche in dieser Woche veröffentlicht werden, u.a. die Einzelhandelsumsätze heute, die Industrieproduktion am Mittwoch und die Baubeginne sowie der Philly Fed Index am Donnerstag. Die spekulativen Finanzanleger haben in der Woche zum 7. Mai ihre Netto-Long-Positionen bei WTI auf den höchsten Stand seit Mitte Februar ausgeweitet und damit zum vorherigen Preisanstieg beigetragen. Dies bedeutet gleichzeitig Rückschlagspotenzial, falls sich die Anleger wieder zurückziehen, wenn sich die Erwartung steigender Preise nicht erfüllt. Die ICE veröffentlicht die entsprechenden Daten für Brent am Mittag.


Edelmetalle

Der Goldpreis ist am Freitag auf ein 2-Wochentief von 1.420 USD je Feinunze gefallen. Neben dem festeren US-Dollar belasteten Anschlussverkäufe nach dem Unterschreiten der wichtigen Unterstützung bei 1.440 USD. Kurzfristig droht ein weiterer Preisrückgang in Richtung 1.400 USD, da nach dem heutigen Feiertag Akshaya Tritiya in Indien ein wichtiger nachfragetreibender Faktor fehlen wird und die in dieser Woche anstehenden US-Verbraucherpreisdaten einen weiteren Rückgang der Inflationsrate anzeigen dürften. Der Rückzug der kurzfristigen Finanz- und ETF-Anleger setzt sich unterdessen fort. Die spekulativen Netto-Long-Positionen fielen in der Woche zum 7. Mai um weitere 3 Tsd. Kontrakte. Die Bestände der von Bloomberg erfassten Gold-ETFs fielen am Freitag um 14 Tonnen auf den niedrigsten Stand seit Juli 2011.

Bei Platin und Palladium richtet sich der Blick auf den heute zur Veröffentlichung anstehenden Halbjahresbericht von Johnson Matthey. Der größte Platinverarbeiter dürfte darin beträchtliche Angebotsdefizite bei Platin und Palladium für 2012 bekanntgeben und auch für 2013 Marktdefizite in Aussicht stellen. Dafür sprechen bei Platin die Angebotsprobleme in Südafrika und bei Palladium die nachlassenden russischen Reserveverkäufe und die robuste Verfassung der Automobilmärkte in den USA und China. Der weltgrößte Palladiumproduzent Norilsk Nickel erwartet für 2013 eine Ausweitung des Defizits bei Palladium um 25% auf 1 Mio. Unzen. Die Preise für Platin und Palladium bleiben daher fundamental gut unterstützt.


Industriemetalle

Die Kupferpreise haben sich in den letzten Tagen zwar wieder etwas stabilisiert, die Spannung unter der Oberfläche steigt allerdings aus unserer Sicht stark an. Als einen Hinweis darauf sehen wir den jüngsten massiven Anstieg der sog. cancelled warrants, deren Anzahl am Freitag um rund 55 Tsd. Tonnen bzw. 35% gestiegen ist (Grafik des Tages) und mit 212,9 Tsd. Tonnen den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichung in 1997 markiert. Damit sind derzeit mehr als 1% der weltweiten Kupferproduktion zur Auslieferung aus den LME-Lagerhäusern gemeldet worden. Die LME-Lagerbestände haben ihr vorläufiges Hoch bereits im April erreicht. Auch fallen seit Wochen die Lagerbestände an der SHFE, die in der Vorwoche erneut um 18,7 Tsd. Tonnen auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2012 zurückgingen. Berücksichtigt man gleichzeitig den massiven Anstieg der Anzahl "offener Kontrakte" an der LME, kann man die steigende Spannung am Kupfermarkt buchstäblich spüren.

Noch sind die Großanleger bei Kupfer laut der jüngsten Statistik der CFTC mehrheitlich negativ gestimmt, wobei die Netto-Shorts per 7. Mai bei 16,8 Tsd. Kontrakten liegen. Allerdings markiert der Pessimismus der Anleger häufig eine Trendwende am Markt, weil die negativen Nachrichten so bereits in den Preisen berücksichtigt werden. Auch deshalb reagieren die Metalle u.E. heute nicht enttäuscht auf die chinesischen Konjunkturdaten für April, die etwas unter den Erwartungen lagen. Dies liegt aber auch an den hohen Erwartungen: denn ein Anstieg der Anlageinvestitionen um 20,6% und der Industrieproduktion um 9,3% kann man kaum als eine Enttäuschung interpretieren, auch wenn 21% bzw. 9,4% erwartet wurden.

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Agrarrohstoffe

Am Freitag nahm das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) erstmals die kommende Saison 2013/14 in seine Prognosen auf. Größere Preisausschläge blieben aus, da die USDA-Einschätzungen nicht weit von den Markterwartungen abweichen. Bei Mais soll es in 2013/14 in den USA zu einer Rekordernte von 359 Mio. Tonnen kommen. Das wäre ein Plus von 31% gegenüber dem von Dürre gezeichneten Jahr 2012. Im Februar lag eine erste Schätzung für die US-Ernte 2013 noch 10 Mio. Tonnen höher. Inzwischen mussten Abstriche gemacht werden, nachdem die Aussaat so langsam wie seit Jahrzehnten nicht vorangeht. Das kritische Zeitfenster bis Mitte Mai schließt sich nun, so dass sich das USDA zur Annahme etwas niedrigerer Erträge gezwungen sah.

Die unterstellte Anbaufläche blieb dagegen im Vergleich zur Schätzung von Ende März unverändert. Da auch weltweit mit Hilfe von hohen Ernten in Südamerika und der Schwarzmeerregion ein neuer Ernterekord aufgestellt werden soll, wird für den globalen Maismarkt in der Saison 2013/14 ein Überschuss von knapp 30 Mio. Tonnen prognostiziert. Die starke Ausweitung des Angebots spricht für fallende Maisnotierungen im Jahresverlauf. Mit 6 Mio. Tonnen dürfte der Überschuss bei Weizen deutlich geringer ausfallen. Eine geringere US-Ernte soll durch Produktionszuwächse vor allem in der Schwarzmeerregion, aber auch in der EU, Australien und Kanada mehr als ausgeglichen werden.




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