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Edelmetalle Aktuell

25.08.2011  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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Entsprechend stiegen die Gewinnmitnahmen, und auch auf der Nachfrageseite war ein deutliches Minus zu verzeichnen. Händler berichteten, dass bei Barren und Münzen inzwischen genauso viele Verkäufer wie Käufer zu ihnen kämen.

Der Goldpreis konnte sich diesem teilweisen Liebesentzug der Anleger nicht entziehen und fiel gestern innerhalb von nur 24 Stunden um fast 100 $ zurück, wobei er sich in den letzten Stunden dann knapp unter der Marke von 1.850 $ je Unze stabilisierte.

Ist die Hausse damit nun grundsätzlich vorbei? Davon ist angesichts des Fortbestehens der meisten Gründe für den Goldpreisanstieg der letzten Monate nicht auszugehen.  So ist z.B. die Schuldenkrise in den USA ja durch die Einigung von Präsident und Kongress nicht beseitigt, sondern vielmehr ihre Verschlimmerung legalisiert worden. Außerdem steht das Versprechen des US-Notenbankchefs im Raum, die Zinsen auch für die nächsten Jahre auf dem aktuellen, historisch niedrigen Niveau zu belassen. Und in Europa sieht es, was die Schuldenprobleme angeht, kaum besser aus; von Japan, das wegen seines hohen Haushaltsdefizits und seines Schuldenstands erst heute von Moody‘s  herabgestuft wurde, gar nicht zu reden. Hinzu kommen aus China immer wieder Berichte über eine mehr und mehr ansteigende Inflation,; dies ist der gleiche Grund, warum auch die Inder wieder verstärkt Gold kaufen.

So gesehen ist die momentane Beruhigung des Marktes wohl nur eine vorübergehende Episode, die allerdings, bevor sie vorbei ist, durchaus auch erst noch einmal tiefere Kurse bringen könnte. Charttechnisch wäre dabei selbst ein kurzfristiger Preisrückgang auf 1.750 $ kein Drama: Der Aufwärtstrend bliebe noch immer intakt.

Weitere Meldungen vom Goldmarkt finden sich aus Platzgründen unter den Links, so zu der Forderung von Ministerin von der Leyen nach Goldverkäufen durch die europäischen Schuldenstaaten (diese fiel zusammen mit dem gestrigen Preisverfall, dürfte diesen aber nicht groß beflügelt haben), sowie eine Zusammenfassung der neuesten Marktdaten des World Gold Councils.


  • Silber

Natürlich färbte am Ende der Erfolg des Goldpreises auch auf das Silber ab, allerdings waren hier, wie fast immer, die Preisschwankungen im Handelsverlauf deutlich stärker. Der Monat begann auf einem Niveau knapp unter der 40 $-Marke und ein erster Anlauf nach oben endete schon nach vier Tagen ziemlich abrupt bei 42,25 $ je Unze.

Innerhalb von nur zwei Stunden fiel das Metall danach um fast 7 Prozent. Händler machten Spekulanten für den Preisverfall verantwortlich, die angesichts eines ebenfalls fallenden Aktienmarktes Bargeld für notwendige Margenzahlungen gebraucht und deshalb andere Handelspositionen wie jene in Silber aufgelöst hätten. Zusätzlich unter Druck stand das Silber in dieser Situation aber auch durch seine Rolle als Industriemetall, weil einmal mehr schlechte Nachrichten über die konjunkturelle Situation in den USA veröffentlicht wurden. Das wiederum war sicher auch eine Ursache für den beschriebenen Aktienpreisverfall.

Im weiteren Verlauf stieg das Silber dann massiv an, konjunkturelle Sorgen traten dabei in den Hintergrund und die Sorgen um die Stabilität des Finanzsystems nach vorne. Am Ende reichte es für etwas mehr als 44 $, aber so wie Silber mit dem Gold zeitweilig gestiegen war, so schnell fiel es in den letzten Stunden zusammen mit diesem wieder.

Mit aktuell rund 42 $ liegt es aber weiter auf hohem Niveau und da der Anstieg der letzten Wochen deutlich gesitteter als jener im Mai verlaufen ist, ist auch die Gefahr eines massiven Rückschlags unserer Meinung nach überschaubarer. Preise unter 37 $, wenn sie überhaupt in nächster Zeit erreicht werden sollten, dürften von Silberbullen so auch eher als Kaufgelegenheit betrachtet werden, denn als Grund zur Panik.


  • Platin

Der Glanz des Goldes färbte in den letzten Wochen über weite Teile auch auf das Platin ab. Dass es so weit kommen würde, war am Anfang dabei gar nicht absehbar. Zunächst fiel das Platin nämlich zusammen mit dem Silber überdurchschnittlich, als aus den USA negative Nachrichten aus der Wirtschaft und von den Aktienmärkten kamen.

Die Flucht der Anleger aus vermeintlich eher risikoreicheren Anlagen war dabei der Haupttreiber für den Rückgang der Notierung von rund 1.790 $ auf zeitweise nur noch 1.680 $ je Unze. Wie sich im Nachhinein zeigte, war dies aber ein günstiger Einstiegpreis, denn die Notierung des weißen Metalls stieg danach bis zum Beginn dieser Woche kontinuierlich an und erreichte am Montag mit fast 1.900 $ je Unze den höchsten Stand der letzten drei Jahre. Der Anstieg geschah dabei sicher weniger aus eigenem Antrieb, nicht zuletzt weil sich die konjunkturellen Erwartungen weltweit eher wieder eintrüben.




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