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Goldmarkt: Überhang an Kaufpositionen

29.08.2011  |  Adam Hamilton
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Anschließend war er einige Wochen aus dem Rennen. Der Goldkurs stieg am weitesten, als die Aktienmärkte am schwächsten waren. Angesichts der zahlreichen Tage, an denen die Aktienmarktpreise fielen, sorgte die steigende Nachfrage nach Fluchtkapital für einen Aufschwung des Goldkurses. Das Ergebnis wird in der Chart deutlich: Eine ungewöhnlich große Sommer-Rally. Dies führte zu einem einmaligen Rekord-Sommerhöchstwert im August.

Bis Mitte der vergangenen Woche war der Goldkurs um 20,4 Prozent in nur fünf Wochen gestiegen! Seit Sommerbeginn war er um 16,7 Prozent gestiegen, um 36,5 Prozent seit seinem letzten Januar-Tief und um 26,2 Prozent seit Jahresbeginn. Dies sind gewaltige Sprünge für diesen gigantischen Rohstoff. Können sich solch hohen Werte innerhalb einer solch kurzen Zeitspanne durchsetzen? Bis jetzt war dies nicht der Fall! In der folgenden Chart sind die Gewinne in Zeitspannen von 10, 20 und 30 Tagen dargestellt.

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Bis Mitte vergangener Woche stiegen die zehntägigen (10d), zwanzigtägigen (20d) und dreißigtägigen (30d) Gewinne um 10,9, 13,2 und 19,3 Prozent. Diese Werte sind ohne Kontext schwer zu deuten, aber die Chart zeigt, wie selten es zu rasant steigenden Gewinnen kommt. Wenn Sie die letzten gelben, orangefarbenen und roten Spitzen auf das gesamte letzte Jahrzehnt ausweiten, erkennen Sie, dass die derzeitigen Preisniveaus extrem selten und kurzlebig sind. Große und rasante Goldkursaufschwünge konnten sich nie langfristig durchsetzen.

Obwohl die letzten nennenswerten Goldkursgewinne nicht die größten des Bullenmarktes waren, hat der Goldkurs im Anschluss an jeden Aufschwung einen Rückgang erlebt. Auch wenn diese Sell-Offs nie von langer Dauer waren und nicht immer die Form einer Korrektur annahmen, erfolgten sie in regelmäßigen Abständen. Gewinne von 10 Prozent in mehr als zwei Wochen, 15 Prozent in mehr als vier Wochen und 20 Prozent in über sechs Wochen sind einfach nicht nachhaltig. Die Werte deuten darauf hin, dass ein zu großer Überhang an Kaufpositionen einen weiteren Aufschwung verhindert hat.

Überkauft bedeutet, dass ein Preis zu schnell zu weit gestiegen ist. Dies hat nichts mit absoluten Zahlen zu tun. Ein Goldpreis von 1800 Dollar ist vertretbar, wenn die Fundamentals auf Erfolgskurs sind. Ende dieses Jahres wird der Goldkurs wahrscheinlich weit gestiegen sein. In den kommenden Wochen und Monaten ist jedoch mit einem ernst zu nehmenden Angebotsdruck zu rechnen. Sell-Offs, die im Anschluss an Höchstwerte stattfinden, sind rein stimmungsbedingt und unabhängig von den Fundamentals.

Ein zu schneller und großer Preisanstieg entfacht bei vielen Händlern Aufregung und Gier. Große Gewinne führen jedoch zwangsweise zu einer wachsenden Investitionsnachfrage. Es dauert jedoch nicht lange, bis alle Investitionswilligen ihr Kapital angelegt haben. Aufgrund der zahlreichen kurzfristigen Käufer, die ihr Kapital bereits investiert haben, ist der Nachfragedruck erschöpft und die Gier nimmt ab. An diesem Punkt werden Höchstwerte erzielt und der Mangel an Käufern wird zu einem ernsthaften Problem. Das Ergebnis ist ein enormer Rückgang, der der Kaufgier entgegen wirkt, Angst entfacht und die Stimmung wieder ins Gleichgewicht bringt. Dieser Vorgang ist nichts Ungewöhnliches.

Warum ist der Goldkurs im Vorfeld der Korrektur nicht noch weiter gestiegen? Warum nicht 30 Prozent in 30 Tagen? Nur weil dies in diesem Bullenmarkt bisher noch nicht der Fall war, heißt das nicht, dass es sehr unwahrscheinlich ist, oder? Der Überhang an Kaufpositionen könnte zweifellos noch größer sein. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch sehr gering, dass er noch mehr steigt. Einer der Hauptgründe dafür, dass sich die kurzfristigen Gewinne in dieser Chart nie lange Zeit durchsetzen können, ist die gigantische Größe des globalen Goldmarktes.

Laut World Gold Council wurden im Laufe der Geschichte insgesamt 170 000 Tonnen Gold gewonnen. Auch wenn ein Teil davon verloren gegangen ist (nicht geborgene Schiffswracks, Elektronik, Zahnersatz), existiert der Großteil davon immer noch. In Zahlen ausgedrückt entspricht das einem Goldwert von 9,8 Billionen Dollar bei einem Preis von 1800 Dollar pro Feinunze! Nur zum Vergleich: Ende des vergangenen Monats lag das US-amerikanische Money Zero Maturity-Geldvolumen bei 10,1 Billionen Dollar und die 500 Eliteunternehmen des S & P 500-Aktienindexes hatten insgesamt eine Marktkapitalisierung von 12,2 Billionen Dollar.

Der Goldmarkt ist derzeit riesig. Je größer die Marktkapitalisierung einer Aktie, desto langsamer fällt oder steigt sie. Eine kleine Aktie ist weitaus volatiler als eine große. Angesichts eines Wertes von 10 Billionen Dollar (oder sogar 7,2 während des Januar-Tiefs) ist der Gesamtwert des globalen über Tage-Angebots unglaubwürdig. Zum Vergleich: Er ist 25 Mal größer als die größte Aktie auf diesem Planeten!




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