Prof. Dr. Otmar Issing: EZB-Geldpolitik ist an ihr Ende gekommen
16.05.2013 | DAF
In einem Interview mit dem DAF äußerte sich der ehemalige Chefvolkswirt der EZB, Otmar Issing, skeptisch über den vermeintlichen Nutzen weiterer möglicher Zinssenkungen durch die EZB.
Im Gespräch mit DAF-Chefreporter Andreas Scholz sagte Issing: "Die Geldpolitik ist mehr oder weniger an ihr Ende gekommen. Man sollte von der Geldpolitik aber auch nicht mehr erwarten, als sie liefern kann. Wie schon Keynes sagte, man kann die Pferde zur Tränke führen, aber saufen müssen sie selber. Es fehlt an Vertrauen in den einzelnen Ländern. Aber es sieht so aus, als könnten wir den Tiefpunkt erreicht haben, aber sicher ist das nicht."
Zu den möglichen Plänen innerhalb des Rates der EZB, den Einlagesatz auf ein negatives Niveau abzusenken, sagte Issing: "Also, dies sind ja Überlegungen, die laut Präsident Draghi in der EZB angestellt werden. Da gibt es Für und Wider. Dies muss abgewogen werden. Ich sage mal, das Wundermittel ist das sicher nicht."
Einen Eingriff der EZB in den ABS-Markt lehnte Issing strikt ab. Issing: "Dies führt von dem Weg weg, was die Geldpolitik tun sollte und am Ende tun kann. Sie ist nicht dazu da, Unternehmen, die von Banken keine Kredite bekommen, auf direktem oder indirektem Weg über Notenbankfinanzierung am Leben zu halten."
Zur Hauptforderung der "Alternative für Deutschland" (AfD), wonach Deutschland besser aus dem Euro austreten sollte, sagte Issing: "Ein Austritt aus dem Euro ist keine Alternative, auf keinen Fall." Issing weiter: "Ich bin davon überzeugt, dass dies keine Option ist, die Deutschland ernsthaft überlegen sollte. Aber man sollte die Argumente ernst nehmen. Vieles ist in der Analyse zu oberflächlich behandelt worden, auch aus politischer Vorsicht. Dies schätzt die Bevölkerung am Ende nicht. Man muss den Leuten reinen Wein einschenken und dann ist auch die Aufforderung überzeugender, wir müssen alles tun, um im Euro zu bleiben."
Zum DAF-Video: Videobeitrag ansehen
© DAF Deutsches Anleger Fernsehen AG
Im Gespräch mit DAF-Chefreporter Andreas Scholz sagte Issing: "Die Geldpolitik ist mehr oder weniger an ihr Ende gekommen. Man sollte von der Geldpolitik aber auch nicht mehr erwarten, als sie liefern kann. Wie schon Keynes sagte, man kann die Pferde zur Tränke führen, aber saufen müssen sie selber. Es fehlt an Vertrauen in den einzelnen Ländern. Aber es sieht so aus, als könnten wir den Tiefpunkt erreicht haben, aber sicher ist das nicht."
Zu den möglichen Plänen innerhalb des Rates der EZB, den Einlagesatz auf ein negatives Niveau abzusenken, sagte Issing: "Also, dies sind ja Überlegungen, die laut Präsident Draghi in der EZB angestellt werden. Da gibt es Für und Wider. Dies muss abgewogen werden. Ich sage mal, das Wundermittel ist das sicher nicht."
Einen Eingriff der EZB in den ABS-Markt lehnte Issing strikt ab. Issing: "Dies führt von dem Weg weg, was die Geldpolitik tun sollte und am Ende tun kann. Sie ist nicht dazu da, Unternehmen, die von Banken keine Kredite bekommen, auf direktem oder indirektem Weg über Notenbankfinanzierung am Leben zu halten."
Zur Hauptforderung der "Alternative für Deutschland" (AfD), wonach Deutschland besser aus dem Euro austreten sollte, sagte Issing: "Ein Austritt aus dem Euro ist keine Alternative, auf keinen Fall." Issing weiter: "Ich bin davon überzeugt, dass dies keine Option ist, die Deutschland ernsthaft überlegen sollte. Aber man sollte die Argumente ernst nehmen. Vieles ist in der Analyse zu oberflächlich behandelt worden, auch aus politischer Vorsicht. Dies schätzt die Bevölkerung am Ende nicht. Man muss den Leuten reinen Wein einschenken und dann ist auch die Aufforderung überzeugender, wir müssen alles tun, um im Euro zu bleiben."
Zum DAF-Video: Videobeitrag ansehen
© DAF Deutsches Anleger Fernsehen AG