Edelmetallpreise fahren Achterbahn
21.05.2013 | Eugen Weinberg
Energie
Der Brentölpreis ist gestern auf ein 2-Wochenhoch von 105 USD je Barrel gestiegen und konnte das Niveau über Nacht weitgehend verteidigen. Unterstützung geben ein schwächerer US-Dollar und eine stärkere Beachtung der geopolitischen Risiken. So soll die schiitische Hisbollah für das Assad-Regime in den syrischen Bürgerkrieg eingegriffen haben, was Befüchtungen vor einer Ausbreitung des Konflikts auf die Nachbarstaaten aufkommen lässt. Zudem kam es im Irak zu einer Serie von Bombenanschlägen, was die nach wie vor unsichere Lage in diesem wichtigen Ölproduzentenland unterstreicht. Die Angebotsrisiken waren in den vergangenen Wochen vom Markt weitgehend ausgepreist worden, so dass ein Anstieg der Risikoprämie jederzeit möglich ist, sobald sich der Fokus der Marktteilnehmer wieder stärker auf dieses Thema richtet.
Auch die spekulativen Finanzanleger sind zuletzt wieder in den Ölmarkt zurückgekehrt. Die Netto-Long-Positionen bei WTI sind in der Woche zum 14. Mai die vierte Woche in Folge gestiegen. Sie liegen mittlerweile auf dem höchsten Stand seit Mitte Februar. Ähnliches lässt sich auch für Brent sagen. Dort stiegen die spekulativen Netto-Long-Positionen die dritte Woche in Folge und liegen inzwischen auf einem 6-Wochenhoch. Der jüngste Preisanstieg bei Gasöl dürfte neben der Verteuerung von Brent auch auf Shorteindeckungen von Finanzanlegern zurückzuführen sein. Denn in der Woche zum 14. Mai erreichten die Netto-Short-Positionen von Gasöl mit 14,7 Tsd. Kontrakten ein Rekordniveau.
Edelmetalle
Aufgrund weiter steigender Aktienmärkte, die Gold als sicherer Hafen unattraktiver aussehen lassen, ist der Goldpreis gestern kurzzeitig auf ein 4-Wochentief von 1.339 USD je Feinunze gefallen. Begleitet wurde der Preisrückgang erneut von umfangreichen ETF-Abflüssen. Die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs verzeichneten gestern abermals Abflüsse von 10,9 Tonnen, nachdem deren Bestände schon am Freitag um 8,8 Tonnen reduziert wurden. Auch die spekulativen Finanzinvestoren stehen Gold weiter skeptisch gegenüber, wie die CFTC-Statistik zeigt. Denn in der Woche zum 14. Mai hatten diese ihre Netto-Long-Positionen auf 39,4 Tsd. Kontrakte und damit den tiefsten Stand seit November 2008 abgebaut. Im späteren Handelsverlauf kam es gestern allerdings zu einer Gegenbewegung, die den Goldpreis bis zum Handelsschluss auf knapp 1.400 USD je Feinunze steigen ließ. Das gelbe Edelmetall kann dieses Niveau heute Morgen auch weitgehend verteidigen.
Die Ratingagentur Moody’s hatte gestern Abend die Politiker in den USA ermahnt, verstärkt die Schuldenproblematik anzugehen und mit einer Herabstufung des Kreditratings der USA gedroht. Dies führte zu verstärktem Kaufinteresse. Silber vollzog gestern die Preisbewegungen von Gold überproportional nach und fiel zwischenzeitlich auf 20,7 USD je Feinunze, das niedrigste Niveau seit September 2010. Im Fahrwasser von Gold konnte aber auch Silber seine Verluste im Handelsverlauf wieder wettmachen und handelt heute Morgen bei 22,8 USD je Feinunze.
Industriemetalle
Auch bei den Industriemetallen geht das Auf und Ab der Preise weiter. Kupfer erobert heute Morgen beispielsweise die Marke von 7.400 USD je Tonne zurück, nachdem letzte Woche zeitweise noch Tiefstände von 7.100 USD verzeichnet wurden. Das rote Metall wird auch von der anhaltenden Unterbrechung der Arbeiten in der Grasberg-Mine in Indonesien unterstützt, nachdem es dort letzte Woche zu einem der schlimmsten Grubenunglücke des Landes gekommen ist. Die spekulativen Finanzinvestoren zeigten sich zuletzt optimistischer für Kupfer und haben ihre Netto-Short-Positionen in der Woche zum 14. Mai die zweite Woche in Folge auf nunmehr 13,2 Tsd. Kontrakte abgebaut. Da der Kupferpreis nach dem Datenstichtag gestiegen ist, dürften die Netto-Short-Positionen mittlerweile weiter reduziert worden sein.
Auch der Aluminiumpreis kann sich etwas erholen und handelt am Morgen bei rund 1.865 USD je Tonne. Ein stärkerer Preisanstieg wird durch die abermalige Ausweitung der Produktion verhindert. So berichtete das International Aluminium Institute (IAI), dass die globale Aluminiumproduktion im April im Vergleich zum Vorjahr um 4,6% auf 3,795 Mio. Tonnen gestiegen ist. Treiber dieser Entwicklung war einmal mehr China, wo gemäß IAI die Produktion um 11,5% ausgeweitet wurde. Laut Einschätzung des unabhängigen Research-Instituts CRU müssten die chinesischen Aluminiumhersteller ihre Produktion in den nächsten fünf Jahren um 4-5 Mio. Tonnen reduzieren, um den Überschüssen im Land Herr zu werden.
Agrarrohstoffe
Die US-Farmer haben die trockene Witterung in der vergangenen Woche dazu genutzt, die Maisaussaat deutlich voranzubringen. Innerhalb einer Woche hat sich die Aussaat laut US-Landwirtschaftsministerium von 28% der geplanten Fläche auf 71% erhöht. Prognosen von Marktbeobachtern gingen im Vorfeld der Veröffentlichung von bis zu 65% aus. Während in den letzten Wochen der Rückstand hinter dem langjährigen Durchschnitt enorm war, hat sich die Situation nun deutlich entspannt. Im Durchschnitt der letzten fünf Jahre war zu diesem Zeitpunkt 79% der Fläche eingesät. Viel Zeit war den Farmern allerdings auch nicht mehr geblieben, um Einbußen bei der Produktion durch eine über Mitte Mai hinaus verzögerte Aussaat zu verhindern.
Der unerwartete Aussaatfortschritt drückt auf die Notierungen von Mais in Chicago, die den zweiten Tag in Folge im Minus liegen. Denn mit dem Aufholen bei der Aussaat erhöhen sich die Chancen auf eine Rekordernte von - nach Einschätzung des US-Landwirtschaftsministeriums - fast 360 Mio. Tonnen. Allerdings besteht Uneinigkeit, ob tatsächlich 97,8 Mio. Morgen mit Mais bestellt werden wie in einem USDA-Report von Ende März gemeldet, oder ob die Zahl unter 97 Mio. bleibt, wie es in der vergangenen Woche das Analysehaus Informa Economics nach Befragungen vermutete. Der jüngste Aussaatfortschritt macht jedenfalls eine große Verschiebung der Flächen zugunsten von Sojabohnen unwahrscheinlicher, was wiederum die Sojabohnenpreise steigen lässt.
Der Brentölpreis ist gestern auf ein 2-Wochenhoch von 105 USD je Barrel gestiegen und konnte das Niveau über Nacht weitgehend verteidigen. Unterstützung geben ein schwächerer US-Dollar und eine stärkere Beachtung der geopolitischen Risiken. So soll die schiitische Hisbollah für das Assad-Regime in den syrischen Bürgerkrieg eingegriffen haben, was Befüchtungen vor einer Ausbreitung des Konflikts auf die Nachbarstaaten aufkommen lässt. Zudem kam es im Irak zu einer Serie von Bombenanschlägen, was die nach wie vor unsichere Lage in diesem wichtigen Ölproduzentenland unterstreicht. Die Angebotsrisiken waren in den vergangenen Wochen vom Markt weitgehend ausgepreist worden, so dass ein Anstieg der Risikoprämie jederzeit möglich ist, sobald sich der Fokus der Marktteilnehmer wieder stärker auf dieses Thema richtet.
Auch die spekulativen Finanzanleger sind zuletzt wieder in den Ölmarkt zurückgekehrt. Die Netto-Long-Positionen bei WTI sind in der Woche zum 14. Mai die vierte Woche in Folge gestiegen. Sie liegen mittlerweile auf dem höchsten Stand seit Mitte Februar. Ähnliches lässt sich auch für Brent sagen. Dort stiegen die spekulativen Netto-Long-Positionen die dritte Woche in Folge und liegen inzwischen auf einem 6-Wochenhoch. Der jüngste Preisanstieg bei Gasöl dürfte neben der Verteuerung von Brent auch auf Shorteindeckungen von Finanzanlegern zurückzuführen sein. Denn in der Woche zum 14. Mai erreichten die Netto-Short-Positionen von Gasöl mit 14,7 Tsd. Kontrakten ein Rekordniveau.
Edelmetalle
Aufgrund weiter steigender Aktienmärkte, die Gold als sicherer Hafen unattraktiver aussehen lassen, ist der Goldpreis gestern kurzzeitig auf ein 4-Wochentief von 1.339 USD je Feinunze gefallen. Begleitet wurde der Preisrückgang erneut von umfangreichen ETF-Abflüssen. Die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs verzeichneten gestern abermals Abflüsse von 10,9 Tonnen, nachdem deren Bestände schon am Freitag um 8,8 Tonnen reduziert wurden. Auch die spekulativen Finanzinvestoren stehen Gold weiter skeptisch gegenüber, wie die CFTC-Statistik zeigt. Denn in der Woche zum 14. Mai hatten diese ihre Netto-Long-Positionen auf 39,4 Tsd. Kontrakte und damit den tiefsten Stand seit November 2008 abgebaut. Im späteren Handelsverlauf kam es gestern allerdings zu einer Gegenbewegung, die den Goldpreis bis zum Handelsschluss auf knapp 1.400 USD je Feinunze steigen ließ. Das gelbe Edelmetall kann dieses Niveau heute Morgen auch weitgehend verteidigen.
Die Ratingagentur Moody’s hatte gestern Abend die Politiker in den USA ermahnt, verstärkt die Schuldenproblematik anzugehen und mit einer Herabstufung des Kreditratings der USA gedroht. Dies führte zu verstärktem Kaufinteresse. Silber vollzog gestern die Preisbewegungen von Gold überproportional nach und fiel zwischenzeitlich auf 20,7 USD je Feinunze, das niedrigste Niveau seit September 2010. Im Fahrwasser von Gold konnte aber auch Silber seine Verluste im Handelsverlauf wieder wettmachen und handelt heute Morgen bei 22,8 USD je Feinunze.
Industriemetalle
Auch bei den Industriemetallen geht das Auf und Ab der Preise weiter. Kupfer erobert heute Morgen beispielsweise die Marke von 7.400 USD je Tonne zurück, nachdem letzte Woche zeitweise noch Tiefstände von 7.100 USD verzeichnet wurden. Das rote Metall wird auch von der anhaltenden Unterbrechung der Arbeiten in der Grasberg-Mine in Indonesien unterstützt, nachdem es dort letzte Woche zu einem der schlimmsten Grubenunglücke des Landes gekommen ist. Die spekulativen Finanzinvestoren zeigten sich zuletzt optimistischer für Kupfer und haben ihre Netto-Short-Positionen in der Woche zum 14. Mai die zweite Woche in Folge auf nunmehr 13,2 Tsd. Kontrakte abgebaut. Da der Kupferpreis nach dem Datenstichtag gestiegen ist, dürften die Netto-Short-Positionen mittlerweile weiter reduziert worden sein.
Auch der Aluminiumpreis kann sich etwas erholen und handelt am Morgen bei rund 1.865 USD je Tonne. Ein stärkerer Preisanstieg wird durch die abermalige Ausweitung der Produktion verhindert. So berichtete das International Aluminium Institute (IAI), dass die globale Aluminiumproduktion im April im Vergleich zum Vorjahr um 4,6% auf 3,795 Mio. Tonnen gestiegen ist. Treiber dieser Entwicklung war einmal mehr China, wo gemäß IAI die Produktion um 11,5% ausgeweitet wurde. Laut Einschätzung des unabhängigen Research-Instituts CRU müssten die chinesischen Aluminiumhersteller ihre Produktion in den nächsten fünf Jahren um 4-5 Mio. Tonnen reduzieren, um den Überschüssen im Land Herr zu werden.
Agrarrohstoffe
Die US-Farmer haben die trockene Witterung in der vergangenen Woche dazu genutzt, die Maisaussaat deutlich voranzubringen. Innerhalb einer Woche hat sich die Aussaat laut US-Landwirtschaftsministerium von 28% der geplanten Fläche auf 71% erhöht. Prognosen von Marktbeobachtern gingen im Vorfeld der Veröffentlichung von bis zu 65% aus. Während in den letzten Wochen der Rückstand hinter dem langjährigen Durchschnitt enorm war, hat sich die Situation nun deutlich entspannt. Im Durchschnitt der letzten fünf Jahre war zu diesem Zeitpunkt 79% der Fläche eingesät. Viel Zeit war den Farmern allerdings auch nicht mehr geblieben, um Einbußen bei der Produktion durch eine über Mitte Mai hinaus verzögerte Aussaat zu verhindern.
Der unerwartete Aussaatfortschritt drückt auf die Notierungen von Mais in Chicago, die den zweiten Tag in Folge im Minus liegen. Denn mit dem Aufholen bei der Aussaat erhöhen sich die Chancen auf eine Rekordernte von - nach Einschätzung des US-Landwirtschaftsministeriums - fast 360 Mio. Tonnen. Allerdings besteht Uneinigkeit, ob tatsächlich 97,8 Mio. Morgen mit Mais bestellt werden wie in einem USDA-Report von Ende März gemeldet, oder ob die Zahl unter 97 Mio. bleibt, wie es in der vergangenen Woche das Analysehaus Informa Economics nach Befragungen vermutete. Der jüngste Aussaatfortschritt macht jedenfalls eine große Verschiebung der Flächen zugunsten von Sojabohnen unwahrscheinlicher, was wiederum die Sojabohnenpreise steigen lässt.