Feiertagsbedingt ruhiger Wochenauftakt
27.05.2013 | Eugen Weinberg
Energie
Die Ölpreise starten wenig verändert in die neue Handelswoche. Brent handelt bei 102,5 USD je Barrel, WTI bei 93,5 USD je Barrel. Aufgrund von Feiertagen in den USA und Großbritannien dürfte der Handel heute sehr ruhig verlaufen. Im Mittelpunkt steht in dieser Woche die OPEC-Sitzung am Freitag. Wir gehen davon aus, dass die OPEC das offizielle Produktionsziel von 30 Mio. Barrel pro Tag beibehalten wird. Saudi-Arabien und die anderen arabischen Golf-Staaten sehen bislang keinen Grund, Forderungen einzelner OPEC-Staaten nach preisunterstützenden Maßnahmen zu entsprechen. Damit bleibt das Überangebot am Ölmarkt zunächst bestehen. Es bedarf daher einer Erholung der Nachfrage oder einer stärkeren Beachtung der Angebotsrisiken, damit der Ölpreis wieder steigt.
Der vorübergehende Ölpreisanstieg bis Mitte Mai ging mit einem stärkeren Interesse der spekulativen Finanzanleger einher. Diese haben ihre Netto-Long-Positionen bei WTI in der Woche zum 21. Mai zum fünften Mal in Folge ausgeweitet. Mit 213,7 Tsd. Kontrakten liegen sie mittlerweile auf dem höchsten Niveau seit 15 Monaten. Damit hat sich ein beträchtliches Korrekturpotenzial aufgebaut, falls sich die Erwartung steigender Preise nicht erfüllt und die Finanzanleger wieder aus dem Ölmarkt zurückziehen. Dies dürfte inzwischen bereits in Ansätzen der Fall sein, denn der WTI-Preis ist seit dem Stichtag der Erhebung um ca. 3 USD gefallen. Auch bei Brent dürfte es in derselben Berichtswoche zu einem Anstieg der spekulativen Netto-Long-Positionen gekommen sein. Die ICE veröffentlicht die entsprechenden Daten heute Mittag.
Edelmetalle
Der Goldpreis handelt zum Wochenauftakt im Vergleich zum Ende der letzten Woche kaum verändert bei knapp 1.400 USD je Feinunze. In Euro gerechnet notiert das gelbe Edelmetall bei rund 1.075 EUR je Feinunze. Merkliche Preiszuwächse werden durch anhaltende ETF-Abflüsse verhindert. Am Freitag wurden die Bestände der von Bloomberg erfassten Gold-ETFs um weitere 6,4 Tonnen abgebaut, in der gesamten letzten Woche um 40 Tonnen. Daneben zeigen sich auch die spekulativen Finanzinvestoren Gold gegenüber skeptisch. Diese haben ihre Netto-Long-Positionen die fünfte Woche in Folge auf 36,4 Tsd. Kontrakte reduziert. Dies entspricht dem niedrigsten Stand seit Juli 2007.
Dass sich der Goldpreis angesichts dieser Trends noch relativ gut halten kann, liegt an der anhaltend robuste Münznachfrage seitens der Privatkunden und fortgesetzten Goldkäufen der Zentralbanken. Gemäß Daten des Internationalen Währungsfonds haben Zentralbanken der Schwellenländer auch im April Gold zur Diversifizierung ihrer Währungsreserven gekauft. Russland hat seine Goldbestände um 8,4 Tonnen aufgestockt. Auch Kasachstan (+2,6 Tonnen) war wieder auf der Käuferseite zu finden. Ebenso wurden aus der Türkei (+18,2 Tonnen) höhere Goldbestände vermeldet. Der World Gold Council berichtete unlängst, dass die Zentralbanken im ersten Quartal 109 Tonnen Gold gekauft hatten und geht ferner davon aus, dass diese im Gesamtjahr 2013 bis zu 550 Tonnen erwerben könnten. Die Zentralbanken bleiben damit eine wesentliche Stütze für den Goldpreis.
Industriemetalle
In Shanghai ist der nächstfällige Futures-Kontrakt von Kupfer zum Wochenauftakt moderat auf ein 10-Tagestief von 53.030 CNY je Tonne gesunken. Chinas neuer Präsident Xi Jinping signalisierte Ende letzter Woche bei einem Treffen der Kommunistischen Partei mehr Toleranz für ein langsameres Wachstum, um die Umwelt nicht stärker zu belasten. Zugleich soll die Rolle der Regierung in der Wirtschaft zurückgeführt werden und der private Sektor mehr zum Wirtschaftswachstum beitragen. Darüber hinaus wurden auch Maßnahmen wie z.B. eine Steuerreform gebilligt, um die Wirtschaft umzugestalten.
Die Pläne der chinesischen Regierung führten bei einigen Marktteilnehmern zu Sorgen über die Nachfrage im mit Abstand wichtigsten Konsumentenland für Industriemetalle. Dies geht einher mit zuletzt eher schwächeren Konjunkturdaten aus dem Reich der Mitte. Dagegen hat sich die Stimmung der als kurzfristig orientiert geltenden spekulativen Finanzinvestoren zuletzt aufgehellt. Diese haben in der Woche zum 21. Mai die dritte Woche in Folge ihre Netto-Short-Positionen auf 9,1 Tsd. Kontrakte reduziert. Sie haben damit zum Anstieg des Kupferpreises in der Beobachtungsperiode beigetragen. Aufgrund von Feiertagen bleiben die Börsen in London und New York heute geschlossen. Dies dürfte sich in einer dünnen Nachrichtenlage und geringen Preisausschlägen bemerkbar machen.
Agrarrohstoffe
Die Weizenpreise gaben Ende letzter Woche etwas nach. Die für das letzte Wochenende vorhergesagten Regenfälle in den südlichen Teilen der Great Plains der USA dürften die Ertragsaussichten verbessern. Aufschluss hierüber könnte der wöchentliche USDA-Erntefortschrittsbericht liefern, welcher aufgrund des heutigen US-Feiertages erst morgen veröffentlicht wird. Auch von anderen Märkten kamen zuletzt Signale der Entspannung: Die überraschend stark fortgeschrittene Maisaussaat belastet auch den Weizenpreis. Denn damit steigt die Wahrscheinlichkeit eines rekordhohen Maisangebots, was den Bedarf an Weizen als Alternative im Futtertrog verringert. Diese Aussicht dürfte auch der Grund dafür sein, dass die kurzfristig orientierten Marktteilnehmer ihre Netto-Short-Positionen bei Weizen in der Woche zum 21. Mai gegenüber der Vorwoche auf den höchsten Stand seit März mehr als verdoppelt haben.
Die chinesische Weizenernte dürfte in diesem Jahr nur unwesentlich über der des Vorjahres zu liegen kommen, da die Witterungsbedingungen in einigen Landesteilen zu wünschen übrig ließen. Diese Aussicht, gemeinsam mit dem Rückfall der Preise in Chicago unter die 700-US-Cents-Marke, dürften China dazu veranlasst haben, in der letzten Woche mit den USA den zweitgrößten Kaufauftrag in diesem Jahr abzuschließen. Bisher wurde allerdings vom US-Landwirtschaftsministerium erst ein Teil der kolportierten Menge von 650 Tsd. Tonnen bestätigt.
Die Ölpreise starten wenig verändert in die neue Handelswoche. Brent handelt bei 102,5 USD je Barrel, WTI bei 93,5 USD je Barrel. Aufgrund von Feiertagen in den USA und Großbritannien dürfte der Handel heute sehr ruhig verlaufen. Im Mittelpunkt steht in dieser Woche die OPEC-Sitzung am Freitag. Wir gehen davon aus, dass die OPEC das offizielle Produktionsziel von 30 Mio. Barrel pro Tag beibehalten wird. Saudi-Arabien und die anderen arabischen Golf-Staaten sehen bislang keinen Grund, Forderungen einzelner OPEC-Staaten nach preisunterstützenden Maßnahmen zu entsprechen. Damit bleibt das Überangebot am Ölmarkt zunächst bestehen. Es bedarf daher einer Erholung der Nachfrage oder einer stärkeren Beachtung der Angebotsrisiken, damit der Ölpreis wieder steigt.
Der vorübergehende Ölpreisanstieg bis Mitte Mai ging mit einem stärkeren Interesse der spekulativen Finanzanleger einher. Diese haben ihre Netto-Long-Positionen bei WTI in der Woche zum 21. Mai zum fünften Mal in Folge ausgeweitet. Mit 213,7 Tsd. Kontrakten liegen sie mittlerweile auf dem höchsten Niveau seit 15 Monaten. Damit hat sich ein beträchtliches Korrekturpotenzial aufgebaut, falls sich die Erwartung steigender Preise nicht erfüllt und die Finanzanleger wieder aus dem Ölmarkt zurückziehen. Dies dürfte inzwischen bereits in Ansätzen der Fall sein, denn der WTI-Preis ist seit dem Stichtag der Erhebung um ca. 3 USD gefallen. Auch bei Brent dürfte es in derselben Berichtswoche zu einem Anstieg der spekulativen Netto-Long-Positionen gekommen sein. Die ICE veröffentlicht die entsprechenden Daten heute Mittag.
Edelmetalle
Der Goldpreis handelt zum Wochenauftakt im Vergleich zum Ende der letzten Woche kaum verändert bei knapp 1.400 USD je Feinunze. In Euro gerechnet notiert das gelbe Edelmetall bei rund 1.075 EUR je Feinunze. Merkliche Preiszuwächse werden durch anhaltende ETF-Abflüsse verhindert. Am Freitag wurden die Bestände der von Bloomberg erfassten Gold-ETFs um weitere 6,4 Tonnen abgebaut, in der gesamten letzten Woche um 40 Tonnen. Daneben zeigen sich auch die spekulativen Finanzinvestoren Gold gegenüber skeptisch. Diese haben ihre Netto-Long-Positionen die fünfte Woche in Folge auf 36,4 Tsd. Kontrakte reduziert. Dies entspricht dem niedrigsten Stand seit Juli 2007.
Dass sich der Goldpreis angesichts dieser Trends noch relativ gut halten kann, liegt an der anhaltend robuste Münznachfrage seitens der Privatkunden und fortgesetzten Goldkäufen der Zentralbanken. Gemäß Daten des Internationalen Währungsfonds haben Zentralbanken der Schwellenländer auch im April Gold zur Diversifizierung ihrer Währungsreserven gekauft. Russland hat seine Goldbestände um 8,4 Tonnen aufgestockt. Auch Kasachstan (+2,6 Tonnen) war wieder auf der Käuferseite zu finden. Ebenso wurden aus der Türkei (+18,2 Tonnen) höhere Goldbestände vermeldet. Der World Gold Council berichtete unlängst, dass die Zentralbanken im ersten Quartal 109 Tonnen Gold gekauft hatten und geht ferner davon aus, dass diese im Gesamtjahr 2013 bis zu 550 Tonnen erwerben könnten. Die Zentralbanken bleiben damit eine wesentliche Stütze für den Goldpreis.
Industriemetalle
In Shanghai ist der nächstfällige Futures-Kontrakt von Kupfer zum Wochenauftakt moderat auf ein 10-Tagestief von 53.030 CNY je Tonne gesunken. Chinas neuer Präsident Xi Jinping signalisierte Ende letzter Woche bei einem Treffen der Kommunistischen Partei mehr Toleranz für ein langsameres Wachstum, um die Umwelt nicht stärker zu belasten. Zugleich soll die Rolle der Regierung in der Wirtschaft zurückgeführt werden und der private Sektor mehr zum Wirtschaftswachstum beitragen. Darüber hinaus wurden auch Maßnahmen wie z.B. eine Steuerreform gebilligt, um die Wirtschaft umzugestalten.
Die Pläne der chinesischen Regierung führten bei einigen Marktteilnehmern zu Sorgen über die Nachfrage im mit Abstand wichtigsten Konsumentenland für Industriemetalle. Dies geht einher mit zuletzt eher schwächeren Konjunkturdaten aus dem Reich der Mitte. Dagegen hat sich die Stimmung der als kurzfristig orientiert geltenden spekulativen Finanzinvestoren zuletzt aufgehellt. Diese haben in der Woche zum 21. Mai die dritte Woche in Folge ihre Netto-Short-Positionen auf 9,1 Tsd. Kontrakte reduziert. Sie haben damit zum Anstieg des Kupferpreises in der Beobachtungsperiode beigetragen. Aufgrund von Feiertagen bleiben die Börsen in London und New York heute geschlossen. Dies dürfte sich in einer dünnen Nachrichtenlage und geringen Preisausschlägen bemerkbar machen.
Agrarrohstoffe
Die Weizenpreise gaben Ende letzter Woche etwas nach. Die für das letzte Wochenende vorhergesagten Regenfälle in den südlichen Teilen der Great Plains der USA dürften die Ertragsaussichten verbessern. Aufschluss hierüber könnte der wöchentliche USDA-Erntefortschrittsbericht liefern, welcher aufgrund des heutigen US-Feiertages erst morgen veröffentlicht wird. Auch von anderen Märkten kamen zuletzt Signale der Entspannung: Die überraschend stark fortgeschrittene Maisaussaat belastet auch den Weizenpreis. Denn damit steigt die Wahrscheinlichkeit eines rekordhohen Maisangebots, was den Bedarf an Weizen als Alternative im Futtertrog verringert. Diese Aussicht dürfte auch der Grund dafür sein, dass die kurzfristig orientierten Marktteilnehmer ihre Netto-Short-Positionen bei Weizen in der Woche zum 21. Mai gegenüber der Vorwoche auf den höchsten Stand seit März mehr als verdoppelt haben.
Die chinesische Weizenernte dürfte in diesem Jahr nur unwesentlich über der des Vorjahres zu liegen kommen, da die Witterungsbedingungen in einigen Landesteilen zu wünschen übrig ließen. Diese Aussicht, gemeinsam mit dem Rückfall der Preise in Chicago unter die 700-US-Cents-Marke, dürften China dazu veranlasst haben, in der letzten Woche mit den USA den zweitgrößten Kaufauftrag in diesem Jahr abzuschließen. Bisher wurde allerdings vom US-Landwirtschaftsministerium erst ein Teil der kolportierten Menge von 650 Tsd. Tonnen bestätigt.