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Was sagt uns der Goldpreis?

09.09.2011  |  GoldMoney
Wurde Gold vom Blitz getroffen? Nach dem Erreichen eines neuen nominalen Rekordhochs von 1.921 $ pro Feinunze begab sich der Goldpreis unter massiven Verkäufen auf dem Rückzug und fiel kurzzeitig sogar unter die 1.800 $-Marke zurück.

Wie Sie in den Charts zur Rechten erkennen können, wird der Goldpreis aber inzwischen schon wieder bei 1.840 $ pro Unze gehandelt. Von einem markttechnischen Standpunkt sieht der Chart der vergangenen Monate nun nach einer großen umgekehrten Schulter-Kopf-Schulter-Formation aus, die üblicherweise als Signal für eine bevorstehende Aufwärtsbewegung gedeutet wird.

Die neuerlichen Verkäufe lassen sich nach der Marktflussanalyse typischerweise zwei Kategorien zuordnen: Liquidationen infolge von Margin-Calls, sowie Marktinterventionen von Regierungen. Auf dem Chart sind diese Vorgänge nur schwer auseinanderzuhalten, da beides Beispiele für ein Vorgehen unter dem Motto "Verkaufen um jeden Preis" sind. Dieses führt dann wiederum zum Auslösen von Stopp-Loss-Aufträgen anderer Marktteilnehmer, wodurch sich das Ausmaß des Abwärtssoges unter steigendem Marktvolumen weiter vergrößert.

Dieser Vorgang widerspricht dem normalen Verhalten eines Marktteilnehmers, dessen Ziel es bekanntlich ist, hoch zu verkaufen und niedrig zu kaufen. Beide Erklärungsansätze könnten auf den aktuellen Preisverfall zutreffen, da wir kürzlich sowohl Erhöhungen der Sicherheitsanforderungen als auch Zentralbankinterventionen an den Devisenmärkten erlebt haben. Vielleicht erkennen Sie ja Ähnlichkeiten im EURCHF-Chart dieser Woche.

Betrachtet man den Goldpreis aber nur über eine Zeitspanne von wenigen Tagen, so ist das der sicherste Weg den Blick für das große Ganze zu verlieren. Schauen Sie sich stattdessen lieber einen 5-Jahres- oder 10-Jahres-Chart des Goldpreises an, und schon erkennen Sie das klassische Bild eines exponentiellen Wachstumsverlaufs.

Viele Menschen haben diese Entwicklung erkannt und fragen sich, was dies zu bedeuten hat. Was sagt uns der Goldpreis? Sogar [Gewinner des Wirtschaftsnobelpreises debattieren derzeit darüber, ob der steigende Goldpreis ein Symptom der Inflation oder der Deflation sei.

Mit einer möglichen Bekanntgabe weiterer Konjunkturprogramme - sei es "Quantitative Easing 32 oder "Operation Twist" - die bereits im September beim Offenmarktausschuss der Fed beschlossen werden könnten, kann man sich sicher sein, dass auch die Zentralbanken einen genauen Blick auf den Goldpreis werfen.

Chris Martenson legt in diesem ausgezeichneten Artikel die Argumente aus dem Inflationslager dar und erklärt, warum die Rohstoffpreise weiterhin explodieren werden. Die Befürworter weiterer Konjunkturprogramme aus dem Deflationslager bemühen sich um komplex klingende Erklärungen, warum der Goldpreis in deflationären Zeiten steigen kann, indem Sie Gold als erschöpfende Ressource mit der Hotelling-Regel erklären.

Anstelle auf die Hotelling-Regel sollten wir aber viel lieber auf das Greshamsche Gesetz schauen, um die Nachfrage nach Gold zu erklären.

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(Graphik aus Ronald-Peter Stöferle’s brilliantem Goldreport "In Gold we trust")


All diejenigen, die weiterhin verstehen, dass Gold Geld ist, können leicht erkennen, dass die Nachfrage nach Gold in Zeiten der Deflation definitionsgemäß steigen muss. Egal ob wir ein Inflationsszenario wie in den 1970ern, eine Deflation wie in den 1930er Jahren oder gar Verhältnisse wie in Weimar durchleben werden: Gold ist die beste Versicherung in unsicheren Zeiten. Der Goldpreis stieg in allen der genannten Perioden. Und solange die Realzinssätze negativ sind, sind die Opportunitätskosten zum Sparen in Gold gleich null.


© GoldMoney News Desk
www.GoldMoney.com/de



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