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GEAB: Umfassende weltweite Krise - Kernschmelze der globalen Finanzwerte

19.09.2011  |  Presse
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Und dennoch wollen die Tatsachen einfach nicht der Fiktion weichen. Trotz der gigantischen Medienkampagne, die vielen anderen Volkswirtschaften und Währungen längst den Gar ausgemacht hätte, bleibt der Euro weitgehend stabil (15), Euroland bewegt sich in Riesenschritten auf eine verstärke politische Integration zu (16) und wird vielleicht bald die entscheidenden Etappen zurücklegen (17), die Schwellenländer stoßen ihre US-Staatsanleihen ab und kaufen stattdessen Staatsanleihen von Mitgliedern der Eurozone. Indessen rückt der Austritt Griechenlands lediglich in den Artikeln angelsächsischer Medien in den Bereich des Möglichen. Aber deren Autoren haben keine Ahnung, wie die EU funktioniert und noch weniger, welche machtvollen Trends in ihr wirksam sind (18).

Wer unbedingt Geld verlieren möchte, indem er auf ein Auseinanderbrechen des Euro, eine Parität von Euro und Dollar (19) oder ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone wettet, dem können wir nicht helfen (20). Wahrscheinlich haben die selben auch schon viel Geld ausgegeben, um sich vor der Schweinegrippepandemie zu schützen, mit der Experten, Politiker und Medien über Monate die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzen wollten und die sich letztendlich nur als riesige Manipulation herausgestellt hat, an der auch die Pharmahersteller beteiligt waren, die die von ihnen bezahlten "unabhängigen" Experten gewinnbringend einzusetzen verstanden hatten (21).

Wenn eine Kampagne erst einmal zu greifen beginnt, wird sie durch den Sensationshunger und Herdentrieb ignoranter Journalisten (22) zum Selbstläufer. Genau wie bei der Schweinegrippe funktionieren die Mechanismen des modernen Medienbetriebs auch hier, nur dass in der Kampagne gegen den Euro Wall Street und die Londoner City die Rolle spielen, die die Pharmakonzerne in der Schweinegrippefarce ausfüllten (23).

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Vergleich der ökonomischen Eckdaten Euroland- USA (2010) (Schuldenniveau, Arbeitslosigkeit, Wachstum, Außenhandelsdefizit) - Quelle: Spiegel, 07/2011



Wall Street und die Londoner City in Panik über die sich abzeichnende Entwicklung Eurolands

Was an der Wall Street und der Londoner City Panik auslöst, sind die Lehren, die die Regierungen und die Menschen in Euroland aus drei Jahren Krise und den untauglichen Versuchen zu ihrer Bekämpfung ziehen. Euroland in seiner Struktur und seiner Diversität bietet ein Diskussionsforum, für das es bei den amerikanischen und britischen Eliten und in der angelsächsischen Öffentlichkeit keine Entsprechung gibt. Denn aus diesem Forum erwachsen Innovation und Kreativität. Und genau das stört Wall Street und City, die daher versuchen, den Mehrwert des Diskussionsforums zu sabotieren, indem sie es mit Panikkampagnen beschäftigen möchten, z.B. über das bevorstehende Ende des Euro, oder indem sie es als Zeitverschwendung verhöhnen, an dem man sehen könne, dass Euroland ineffizient und unfähig zur Krisenbekämpfung sei. Angesichts der absoluten Lähmung des politischen Systems in Washington ist dies eine erstaunliche Chuzpe.

Dabei ist es doch gerade die Existenz dieses Diskussionsforum, das den Euroländern ermöglicht, eine dauerhafte Lösung der Krise zu erarbeiten. Es ist ein Wesenselement der europäischen Integration, wo unterschiedliche Lösungsansätze sich konfrontieren, bis am Ende ein Kompromiss gefunden wird. Und Kompromisse kommen immer zu Stande, wie man an den sehr schwierigen und wichtigen Entscheidungen sieht, die seit Mai 2010 getroffen wurden. In diesem Diskussionsforum agieren eine Vielzahl von Teilnehmern, die aus 17 verschiedenen Ländern mit 17 öffentlichen Meinungen kommen sowie aus mehreren Gemeinschaftsinstitutionen (24). Und Ideen entstehen aus der Konfrontation der Meinungen. Der griechische Philosoph Heraklit sagte schon vor 2500 Jahren, dass in der brutalen Konfrontation der Ideen « einige zu Göttern wurden, andere zu Menschen; einige zu Sklaven, andere zu freien Männern ». Die Menschen Eurolands werden nicht zulassen, dass diese Krise sie zu Sklaven macht; daher sind die inner-europäischen Debatten notwendig und nützlich. In nur drei Jahren, von 2008 bis 2011, haben sie insbesondere drei wichtige Grundsteine für die Zukunft gelegt:
  • der Prozess der europäischen Integration wurde dank Euroland wiederbelebt. Euroland ist heute auf dem Weg zu einer politischen Union. Wir gehen davon aus, dass sich diese Vision ab 2012 konkretisieren wird, und dass bis 2015 ein Referendum durchgeführt werden wird, mit dem über die Bildung einer politischen Union in Euroland entschieden werden soll (25).

  • Zwei einfache Ideen sind dabei, sich bei den Eliten und den öffentlichen Meinungen in Euroland durchzusetzen: 1. Die Rettung von privaten Banken trägt nichts zur Überwindung der Krise bei. 2. Es ist unabdingbar, dass die « Märkte », was nichts weiter ist als eine Umschreibung der großen Finanzinstitute von Wall Street und der City, für ihre Risiken einstehen und nicht weiter darauf vertrauen können, von den Regierungen gerettet zu werden.

Jeden Tag überzeugen diese einfachen Überlegungen mehr Menschen, gewinnen mehr Unterstützung. Natürlich löst dies bei den Banken und Investoren an Wall Street und in der City Panik aus. Diese Ideen haben die Zündschnur in Brand gesteckt, die im vierten Quartal die Kernschmelze der globalen Finanzwerte auslösen wird. Deren Ursache liegt natürlich nicht in der Debatte in Euroland. Ursache sind die US-Rezession und die amerikanischen Defizite. Aber sie ist die Auslöser.




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