Mit Schirm, Charme und Melone
Wer möchte nicht daran glauben? Erst Finanzmarktkrise, dann Verschuldungskrise - langsam reicht es. Wohl dem, der daran keinen Gedanken verschwendet und unbeschwert das Leben genießt. Warum soll man sich den Kopf über etwas zerbrechen, was man nicht ändern kann? Selbst wenn, was wäre die richtige Lösung, mag ein anderer denken. Sogar Nobelpreisträger und prominente Wirtschaftsexperten sind sich uneins wie wir aus der misslichen Lage herauskommen. Die Welt ist zu komplex, um in Zahlen und Modellen erfasst zu werden. Der rational handelnde Mensch, Grundlage für viele wissenschaftliche Denkgebäude, existiert nicht in der Realität.
Wenn Sie fest davon überzeugt sind, dass
- die Politiker nur unser Bestes wollen,
- Vater Staat es schon richten wird,
- die Weltwirtschaft weiter brummt,
- fehlende wirtschaftliche Eigenverantwortung den sorgsamen Umgang mit unserem Geld fördert,
- die Notenbanken eine Haushaltskonsolidierung unterstützen,
- die Wirtschaft nicht abgewürgt wird durch übertriebene Sparmaßnahmen
- und es den Regierungen gelingt, das Volk auf einen niedrigeren Lebensstandard einzuschwören,
dann genießen Sie das schöne Wetter am verlängerten Wochenende!
Wenn Sie jedoch den einen oder anderen Zweifel hegen, dass es nicht so einfach wird wie für die Helden in der Kultserie "Mit Schirm, Charme und Melone" aus den Sechzigern - der Winter hält noch schmuddelige Tage bereit, um sich mit unbequemen Themen zu befassen.
Ein Blick in die Geschichte, fernab dem offiziellen Medienrummel, erweitert den Blickwinkel. Zwar sollte man die damaligen Geschehnisse nicht als Blaupause verstehen, die sich eins zu eins auf die heutige Zeit übertragen lassen, aber die Vergangenheit bietet Anhaltspunkte, welche Entwicklungen möglich sind.
Ob Deflation, Inflation oder eine Mischung davon - vorbereitet zu sein mit einer gut diversifizierten Vermögensaufstellung kann nicht schaden. Seien Sie kritisch. Holen Sie externen Rat ein, wenn Sie möchten, aber verlassen Sie sich nicht allein darauf. Treffen Sie die Entscheidung. Hinterfragen Sie die Motivation der Berater. Verlassen Sie sich nicht auf "Vater Staat" und offizielle Verlautbarungen. Die Zeiten eines "fürsorglichen" Staatsapparates sind längst vorbei.
© Heiko Aschoff
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