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Bullisches Goldaktienvolumen

01.07.2013  |  Adam Hamilton
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Wie immer berufen sich die Daten, die im Rahmen dieser wöchentlichen Zeal-Essays gesammelt, grafisch dargestellt, bewiesen und veröffentlicht werden, auf den Wert bei Handelsschluss von Mittwoch, in diesem Fall vom 19.06.13. Die Reaktionen auf die Aussagen der Fed vom Donnerstag, die Angst bei der Bevölkerung auslösten, sind daher nicht in diesen Daten reflektiert. Nichtsdestotrotz ist dies für die Betrachtungen des Goldaktienkapitalvolumens seit Beginn des Jahres nicht relevant, da die Goldaktienpreise sowieso in einer Abwärtsspirale gefangen sind. Wie ich es erwartet hatte, führte die weit verbreitete Hoffnungslosigkeit zu einem geringen GDX-Kapitalvolumen.

Am 17. Juni fiel die Geldmenge, die täglich durch den GDX fließt, auf dürftige 244 Mio. USD. Dieser Wert ist unglaublich gering. Die gesamte Marktkapitalisierung der früheren HUI-Komponenten lag an jenem Tag bei 116 347 Mio. USD. Wie bereits erwähnt stellt der GDX nicht die Mehrheit des Goldaktienhandels dar, aber er stellt zweifellos einen aussagekräftigen Maßstab für den gesamten Sektor dar.

Wenn Investoren und Spekulanten aus einem Sektor fliehen, gibt es generell natürlich ein geringes Kapitalvolumen. Da weniger Händler verbleiben und wirklich kein Enthusiasmus herrscht, gibt es weder ausreichend viele Händler noch irgendeine Motivation, schnell zu kaufen oder verkaufen. Demzufolge ist ein geringes Volumen im Anschluss an einen langen Sell-Off ein sehr bullischer Kaufindikator für Querdenker, wenn Aktien äußerst überverkauft und unbeliebt sind.

Aktienpreise sind wahrhaftig ein Beliebtheitswettbewerb. Wenn die Sterne für Aktien günstig stehen, sind sie bei Händlern beliebt und sie stürmen massenweise an den Markt, wodurch die Preise auf neue Höchstwerte getrieben werden. Schlussendlich erreichen die Preise durch die Gier neue Höchstwerte, die sich langfristig nicht durchsetzen können. Wenn die Sterne für Aktien hingegen ungünstig stehen, sind sie unbeliebt bei Händlern, sodass ihre Preise auf neue Tiefststände fallen. Es kommt zu Talsohlen, nachdem die Angst und die Hoffnungslosigkeit ihren Höhepunkt erreicht haben.

Der GDX brach seit Jahresbeginn bis zum Zeitpunkt der Bekanntgaben der Fed bereits um 41% ein. Jeder weiß, dass Goldaktien unglaublich unbeliebt sind. Die meisten Händler überzeugen sich meist selbst davon, dass die Märkte sich auf ewig in eine Richtung bewegen. Die Goldaktien würden daher nie wieder eine große Rally erleben. Das GDX-Kapitalvolumen von weniger als 250 Mio. USD zu Beginn der vorletzten Woche stellte also einen wesentlichen Indikator für eine Talsohle dar.

Neue Aufschwünge finden immer ausgehend von Angst oder Hoffnungslosigkeit statt. Wenn die bärische Stimmung der Händlermehrheit ihren Höhepunkt erreicht, sind bereits alle Verkaufswilligen geflohen. So verbleiben ausschließlich Käufer, die unbemerkt beginnen, die Preise des niedergeschlagenen Sektors in die Höhe zu treiben. Nahezu jeder große Aufschwung und sogar jede bedeutende Rally der Goldaktienpreise fand ausgehend von einem geringen Volumen statt, wie Sie im Chart sehen können.

Sie können sich jeden GDX-Tiefpunkt vor Beginn einer mehrmonatigen Rally und anschließend das Kapitalvolumen in Rot ansehen. Es ist immer gering, wenn Hoffnungslosigkeit im Anschluss an einen Sell-Off im Vorfeld eines Aufschwungs herrscht und liegt ungefähr bei 250 Mio. USD täglich. Dieser Wert hat sich in den vergangenen Jahren als Ausgangspunkt für neue Aufschwünge herausgestellt. Meistens ist auch der 21dma des täglichen GDX-Kapitalvolumens gering. Ein sehr geringes Volumen nach großen Sell-Offs dient als Vorbote für eine neue Rally.

Ich war mir dieser Verbindung zwischen geringem Volumen und einer Talsohle nach Jahren des Studiums der Finanzmärkte bewusst. Ich rechnete angesichts der gegenwärtig weit verbreiteten Abneigung gegenüber den Goldaktien mit einem sehr geringen Volumen. Was ich jedoch überhaupt nicht erwartete, war der überraschende Aufwärtstrend des GDX-Kapitalvolumens in den vergangenen Jahren. Dieser ist im obigen Chart über dem 21dma dieses Volumenmaßstabs hervorgehoben.

Die Spannung der Händler steigt natürlich sowohl anlässlich kräftiger Rallys als auch abrupter Sell-Offs, die entweder Gier oder Angst schüren. Der gigantische Anstieg im GDX-Kapitalvolumen bis auf einen neuen Höchststand im September 2011 ergibt Sinn. Es ist schwer zu glauben, dass die Goldaktien damals kurz davor standen, wieder an Beliebtheit zu gewinnen. Händler erzielten ein Vermögen, als sie an Dynamik gewannen. Das Volumen verändert sich innerhalb von Korrekturen drastisch.

Wir erinnern uns alle noch an gelegentlich sehr große Volumenabnahmen, die Korrekturen hervorhoben, wie beispielsweise vorletzten Donnerstag. In großen Sell-Offs wie diesen steigt die Angst maßgeblich parallel zu Volumenzunahmen, wenn Händler zu den Notausgängen stürmen, um dem Leid ein Ende zu bereiten. Korrekturen bedeuten größtenteils jedoch keine großen Tageseinbußen, sondern langsam voranschreitende Abwärtstrends. Dies schürt letztendlich Hoffnungslosigkeit, die für ein rückläufiges Volumen sorgt.

Das Kapitalvolumen fiel zwischen dem GDX-Hoch im September 2011 und seiner Talsohle im Mai 2012 drastisch. Dies wird insbesondere anhand der 21dma deutlich. Abgesehen von gelegentlichen großen Tagesrückgängen, die angstbedingte Verkäufe auslösten, schrumpfte das Volumen parallel zur Nachfrage der Händler nach Goldaktien. Es erholte sich erst, als die Goldaktien Mitte des vergangenen Jahres begannen, an Dynamik zu gewinnen.

Als der GDX einen rasanten Zuwachs erlebte, schoss das Kapitalvolumen ausgehend von recht hohen Werten in die Höhe. Diese Zuwächse im Volumen stellten ein sehr bullisches Zeichen für Goldaktien dar. Ein hohes Volumen spiegelt eine hohe Nachfrage wider. Übrigens bestand ein Kritikpunkt am Aufwärtstrend der Börsen im Jahre 2013 im geringen Volumen. Zuwächse ausgehend von einem geringen Volumen lassen ein schwaches Fundament vermuten, während Zuwächse ausgehend von einem hohen Volumen auf eine starke Grundlage hindeuten.




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