USDA überrascht erneut die Märkte
01.07.2013 | Eugen Weinberg
Energie
Die Ölpreise können nach anfänglicher Schwäche am Morgen leicht zulegen. Offensichtlich besteht Erleichterung darüber, dass der chinesische Einkaufsmanagerindex nicht wie von manchem befürchtet unter die Marke von 50 gerutscht ist. Hinzu kommen Meldungen, welche auf ein geringeres Angebot hindeuten. So ist die Ölproduktion im Buzzard-Ölfeld in der Nordsee aufgrund technischer Probleme seit einigen Tagen eingeschränkt. Im Buzzard-Ölfeld wird die Nordseesorte Forties gefördert, welche die wichtigste der vier Ölsorten im Brentkorb ist.
Die Ölproduktion in Mexiko ist im Mai laut dem staatlichen Ölkonzern Pemex auf 2,51 Mio. Barrel pro Tag und damit auf den niedrigsten Stand seit September 2011 gesunken. Die Ölexporte des mittelamerikanischen Landes fielen sogar auf das niedrigste Niveau seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1990. Für letzteres dürften aber auch die geringeren US-Importe mitverantwortlich zeichnen. Die Ölimporte über die US-Golfküste sind in den vergangenen 12 Monaten um knapp 1 Mio. Barrel pro Tag zurückgegangen.
Doch auch die OPEC hat laut Umfragen von Reuters und Bloomberg im Juni weniger Öl produziert. Verantwortlich hierfür waren (unfreiwillige) Produktionsausfälle in Libyen, Angola und Nigeria. Mit 30,4 Mio. Barrel pro Tag (Reuters) bzw. 30,7 Mio. Barrel pro Tag (Bloomberg) liegt die OPEC-Produktion aber noch immer über dem Zielwert und dem Bedarf an OPEC-Öl. Ein stärkerer Rückgang wurde durch Saudi-Arabien verhindert, welches seine Produktion auf 9,5 Mio. Barrel pro Tag steigerte.
Edelmetalle
Nachdem der Goldpreis am Freitag phasenweise unter die Marke von 1.200 USD je Feinunze gerutscht war, kam es am späten Nachmittag zu einer Erholungsrallye. Offensichtlich getrieben von der Eindeckung von Short-Positionen legte das gelbe Edelmetall auf Schlusskursbasis um fast 3% zu. Die Erholungsbewegung setzt sich zum Wochenauftakt fort, so dass Gold am Morgen bei rund 1.240 USD je Feinunze handelt. Der Swing bei Silber war noch deutlich ausgeprägter. Das weiße Edelmetall verteuerte sich am Freitag sogar um mehr als 6% und notierte heute Morgen kurzzeitig wieder über der Marke von 20 USD je Feinunze.
Die spekulativen Finanzinvestoren bleiben Gold gegenüber weiter stark negativ gestimmt. Sie haben in der Woche zum 25. Juni ihre Netto-Long-Positionen auf ein 6-Jahrestief von 30,3 Tsd. Kontrakten abgebaut. In dieser Beobachtungsperiode hatte der Fed-Vorsitzende Bernanke die Märkte auf einen Politikwechsel der US-Notenbank vorbereitet. Die in den letzten Monaten stark gefallenen Goldpreise machen sich mittlerweile bei den Produzenten bemerkbar.
So verschiebt Barrick Gold, das weltweit größte Goldminenunternehmen, den Start der "Pascua-Lama"-Goldmine im Grenzgebiet zwischen Chile und Argentinien um zwei Jahre auf Mitte 2016. Im Zuge dessen muss das Unternehmen bis zu 5,5 Mrd. USD abschreiben. Sollte der Goldpreis längerfristig niedrig bleiben oder weiter fallen, dürften andere Goldproduzenten dem Beispiel folgen.
Industriemetalle
Nach den teils starken Verlusten der letzten Wochen starten die Metallpreise heute Morgen freundlich in die neue Handelswoche. Kupfer legt zum Beispiel um 1,5% auf ein Wochenhoch von rund 6.850 USD je Tonne zu. Auch die anderen Metalle verteuern sich spürbar. In China ist der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Juni zwar wie erwartet auf 50,1 gefallen, entgegen vieler Befürchtungen aber nicht unter die Expansionsschwelle von 50 gerutscht. Eine Verlangsamung der Wirtschaftsaktivitäten im Reich der Mitte war offensichtlich bereits eingepreist, was sich auch an der Positionierung der spekulativen Finanzinvestoren zeigt. Im Falle von Kupfer haben sie in der Woche zum 25. Juni ihre Netto-Short-Positionen auf ein 11-Wochenhoch von 32,6 Tsd. Kontrakten ausgeweitet.
Sollte die Stimmung der Finanzinvestoren nachhaltig drehen, dürfte dies jedoch zu deutlichen Preissteigerungen nicht nur bei den Industriemetallen beitragen. Derweil hat Rio Tinto, der Betreiber der neuen Kupfer-Gold-Mine "Oyu Tolgoi" in der Mongolei, von der mongolischen Regierung immer noch nicht die Genehmigung für Exporte erhalten. Der geplante Start der Ausfuhren musste schon im Juni zweimal verschoben werden. Nach wie vor scheinen die Unstimmigkeiten zwischen Rio Tinto und der mongolischen Regierung nicht beigelegt zu sein. Der globale Kupfermarkt muss daher auf das neue Angebot wohl noch etwas warten.
Agrarrohstoffe
Das US-Landwirtschaftsministerium USDA überraschte am Freitag die Märkte damit, dass es entgegen aller Erwartungen die US-Maisfläche zur Ernte 2013 nicht nach unten revidierte. Vielmehr blieb es bei seiner Einschätzung, dass mit 97,4 Mio. Morgen nochmals leicht mehr als im Vorjahr und damit eine so große Fläche wie seit 1936 nicht mehr mit Mais bestellt wurde. Da am Markt angesichts der Aussaatverzögerungen von einer mindestens um 2% geringeren Fläche ausgegangen worden war, reagierten die Maisnotierungen für die Termine nach der Ernte mit Abschlägen von über 5%. Hinzu kommt die derzeit günstige Witterung, die die Erwartungen einer Rekordernte zusätzlich verfestigt.
Der meistgehandelte Terminkontrakt mit Fälligkeit Dezember schloss daher mit 511 US-Cents je Scheffel so niedrig wie vor gut einem Jahr und fällt am Morgen weiter auf ein Niveau wie zuletzt im Oktober 2010. Im alterntigen Juli-Kontrakt konnte Mais dagegen zulegen, nachdem die US-Lagerbestände zum Stand 1. Juni ebenfalls am Freitag niedriger als erwartet gemeldet worden waren. Die für die neue Ernte sinkenden Maisnotierungen zogen auch die Weizenpreise mit nach unten. Diese leiden bereits seit längerem unter der laufenden Ernte. Die Preise in Paris waren ebenfalls betroffen. Auch Sojabohnen mussten trotz einer leicht unter den Erwartungen liegenden US-Fläche weiter abgeben und notieren im meistgehandelten Kontrakt so niedrig wie zuletzt im Februar 2012.
Die Ölpreise können nach anfänglicher Schwäche am Morgen leicht zulegen. Offensichtlich besteht Erleichterung darüber, dass der chinesische Einkaufsmanagerindex nicht wie von manchem befürchtet unter die Marke von 50 gerutscht ist. Hinzu kommen Meldungen, welche auf ein geringeres Angebot hindeuten. So ist die Ölproduktion im Buzzard-Ölfeld in der Nordsee aufgrund technischer Probleme seit einigen Tagen eingeschränkt. Im Buzzard-Ölfeld wird die Nordseesorte Forties gefördert, welche die wichtigste der vier Ölsorten im Brentkorb ist.
Die Ölproduktion in Mexiko ist im Mai laut dem staatlichen Ölkonzern Pemex auf 2,51 Mio. Barrel pro Tag und damit auf den niedrigsten Stand seit September 2011 gesunken. Die Ölexporte des mittelamerikanischen Landes fielen sogar auf das niedrigste Niveau seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1990. Für letzteres dürften aber auch die geringeren US-Importe mitverantwortlich zeichnen. Die Ölimporte über die US-Golfküste sind in den vergangenen 12 Monaten um knapp 1 Mio. Barrel pro Tag zurückgegangen.
Doch auch die OPEC hat laut Umfragen von Reuters und Bloomberg im Juni weniger Öl produziert. Verantwortlich hierfür waren (unfreiwillige) Produktionsausfälle in Libyen, Angola und Nigeria. Mit 30,4 Mio. Barrel pro Tag (Reuters) bzw. 30,7 Mio. Barrel pro Tag (Bloomberg) liegt die OPEC-Produktion aber noch immer über dem Zielwert und dem Bedarf an OPEC-Öl. Ein stärkerer Rückgang wurde durch Saudi-Arabien verhindert, welches seine Produktion auf 9,5 Mio. Barrel pro Tag steigerte.
Edelmetalle
Nachdem der Goldpreis am Freitag phasenweise unter die Marke von 1.200 USD je Feinunze gerutscht war, kam es am späten Nachmittag zu einer Erholungsrallye. Offensichtlich getrieben von der Eindeckung von Short-Positionen legte das gelbe Edelmetall auf Schlusskursbasis um fast 3% zu. Die Erholungsbewegung setzt sich zum Wochenauftakt fort, so dass Gold am Morgen bei rund 1.240 USD je Feinunze handelt. Der Swing bei Silber war noch deutlich ausgeprägter. Das weiße Edelmetall verteuerte sich am Freitag sogar um mehr als 6% und notierte heute Morgen kurzzeitig wieder über der Marke von 20 USD je Feinunze.
Die spekulativen Finanzinvestoren bleiben Gold gegenüber weiter stark negativ gestimmt. Sie haben in der Woche zum 25. Juni ihre Netto-Long-Positionen auf ein 6-Jahrestief von 30,3 Tsd. Kontrakten abgebaut. In dieser Beobachtungsperiode hatte der Fed-Vorsitzende Bernanke die Märkte auf einen Politikwechsel der US-Notenbank vorbereitet. Die in den letzten Monaten stark gefallenen Goldpreise machen sich mittlerweile bei den Produzenten bemerkbar.
So verschiebt Barrick Gold, das weltweit größte Goldminenunternehmen, den Start der "Pascua-Lama"-Goldmine im Grenzgebiet zwischen Chile und Argentinien um zwei Jahre auf Mitte 2016. Im Zuge dessen muss das Unternehmen bis zu 5,5 Mrd. USD abschreiben. Sollte der Goldpreis längerfristig niedrig bleiben oder weiter fallen, dürften andere Goldproduzenten dem Beispiel folgen.
Industriemetalle
Nach den teils starken Verlusten der letzten Wochen starten die Metallpreise heute Morgen freundlich in die neue Handelswoche. Kupfer legt zum Beispiel um 1,5% auf ein Wochenhoch von rund 6.850 USD je Tonne zu. Auch die anderen Metalle verteuern sich spürbar. In China ist der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Juni zwar wie erwartet auf 50,1 gefallen, entgegen vieler Befürchtungen aber nicht unter die Expansionsschwelle von 50 gerutscht. Eine Verlangsamung der Wirtschaftsaktivitäten im Reich der Mitte war offensichtlich bereits eingepreist, was sich auch an der Positionierung der spekulativen Finanzinvestoren zeigt. Im Falle von Kupfer haben sie in der Woche zum 25. Juni ihre Netto-Short-Positionen auf ein 11-Wochenhoch von 32,6 Tsd. Kontrakten ausgeweitet.
Sollte die Stimmung der Finanzinvestoren nachhaltig drehen, dürfte dies jedoch zu deutlichen Preissteigerungen nicht nur bei den Industriemetallen beitragen. Derweil hat Rio Tinto, der Betreiber der neuen Kupfer-Gold-Mine "Oyu Tolgoi" in der Mongolei, von der mongolischen Regierung immer noch nicht die Genehmigung für Exporte erhalten. Der geplante Start der Ausfuhren musste schon im Juni zweimal verschoben werden. Nach wie vor scheinen die Unstimmigkeiten zwischen Rio Tinto und der mongolischen Regierung nicht beigelegt zu sein. Der globale Kupfermarkt muss daher auf das neue Angebot wohl noch etwas warten.
Agrarrohstoffe
Das US-Landwirtschaftsministerium USDA überraschte am Freitag die Märkte damit, dass es entgegen aller Erwartungen die US-Maisfläche zur Ernte 2013 nicht nach unten revidierte. Vielmehr blieb es bei seiner Einschätzung, dass mit 97,4 Mio. Morgen nochmals leicht mehr als im Vorjahr und damit eine so große Fläche wie seit 1936 nicht mehr mit Mais bestellt wurde. Da am Markt angesichts der Aussaatverzögerungen von einer mindestens um 2% geringeren Fläche ausgegangen worden war, reagierten die Maisnotierungen für die Termine nach der Ernte mit Abschlägen von über 5%. Hinzu kommt die derzeit günstige Witterung, die die Erwartungen einer Rekordernte zusätzlich verfestigt.
Der meistgehandelte Terminkontrakt mit Fälligkeit Dezember schloss daher mit 511 US-Cents je Scheffel so niedrig wie vor gut einem Jahr und fällt am Morgen weiter auf ein Niveau wie zuletzt im Oktober 2010. Im alterntigen Juli-Kontrakt konnte Mais dagegen zulegen, nachdem die US-Lagerbestände zum Stand 1. Juni ebenfalls am Freitag niedriger als erwartet gemeldet worden waren. Die für die neue Ernte sinkenden Maisnotierungen zogen auch die Weizenpreise mit nach unten. Diese leiden bereits seit längerem unter der laufenden Ernte. Die Preise in Paris waren ebenfalls betroffen. Auch Sojabohnen mussten trotz einer leicht unter den Erwartungen liegenden US-Fläche weiter abgeben und notieren im meistgehandelten Kontrakt so niedrig wie zuletzt im Februar 2012.