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Gold - wie ein Igel im Winterschlaf

04.07.2013  |  Ralf Flierl
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Die Märkte haben den Testballon Bernankes offenbar als Aufforderung verstanden, sich der Realität anzunähern und massenhaft Staatsanleihen verkauft - Verkäufe, über die allerdings weniger prominent berichtet wird. Das haben sie mit den gestrigen Ratingabstufungen für die Deutsche Bank, Barclays und Credit Suisse gemein, die ebenfalls nur beiläufig erwähnt wurden. Erst die Börse brachte die betroffenen Institute heute mit einem fühlbaren Minus ins Rampenlicht.

Nach unserer Überzeugung wird Bernankes Experiment "End of Easing" abgebrochen werden, noch bevor es begonnen hat. Die meisten angeschlagenen Staaten und Banken wären angesichts ihrer Schuldenstände mit einem echten Marktzins schlicht nicht überlebensfähig. Bernanke selbst weiß das am besten, was ihn freilich nicht an etwas psychologischer Kriegsführung hindert.


Zu den Märkten

Sowohl Silber als auch Gold erreichten zwischenzeitlich extrem überverkaufte Zustände. Silber (vgl. Abb.) ist nun an einer entscheidenden Unterstützungsmarke im Bereich von knapp 20 USD angekommen (rote und grüne Linien). Zudem entsprechen sich die beiden Abwärtsbewegungen ("measured move" in halblogarithmischer Darstellung, blaue Markierungen) fast auf den Cent genau.

Wir halten es für ausgesprochen unwahrscheinlich, dass der Kurs aus seinem überverkauften Zustand heraus auch diese Marke nach unten durchbrechen wird. Eine Verschnaufpause an dieser Marke wäre Pflicht, eine Bodenbildung aber die eigentliche Kür für Silberinvestoren. Entscheiden wird sich der weitere Weg, nachdem die überverkauften Zustände abgebaut sind. Viele Daten - u.a. die oben erwähnte Positionierung der Commercials - sprechen dafür, dass es das mit dem Abverkauf erst einmal gewesen sein dürfte. Zumal die Edelmetalle auch von dem Wiederauflodern der Schuldenkrise kräftigen Rückenwind erhalten werden.

Der gerade erfolgte Rücktritt des portugiesischen Finanzministers Vítor Gaspar ist nur ein Schlaglicht in dieser Richtung. In der Unternehmenswelt entspräche das dem Rücktritt des Finanzchefs einer schwer angeschlagenen Firma und bedeutet in aller Regel nichts Gutes. Spätestens nach der Bundestagswahl erwarten wir mehr unerfreuliche Nachrichten, die das Thema Edelmetalle bei vielen Investoren automatisch wieder auf die Tagesordnung zurückbringen werden. In einem Umfeld beschleunigt verwässerter Fiat-Money-Systeme sind Gold & Co. "alternativlos".


Fazit

In den letzten Wochen und Monaten haben wir einen beispiellosen Ausverkauf in Edelmetallen erlebt. Das Sentiment ist miserabel, die Kurse sind im Keller. Dennoch erscheinen die Aussichten vor dem Hintergrund der ungelösten Schuldenkrise weiter hervorragend. Selbst falls der Markt noch nicht den endgültigen Boden gefunden haben sollte, erscheint uns das eine aussichtsreiche Situation zum Aufbau entsprechender Positionen.


© Ralf Flierl, Ralph Malisch
Quelle: Auszug aus dem aktuellen Newsletter "Smart Investor Newsletter"




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