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Preise im Vorfeld der Bernanke-Anhörung unverändert

16.07.2013  |  Eugen Weinberg
Energie

Der Brentölpreis handelt wenig verändert bei 109 USD je Barrel, WTI notiert bei gut 106 USD je Barrel ebenfalls kaum verändert. Die US-Einzelhandelsumsätze zeigten im Juni deutliche Anstiege beim Pkw-Absatz und beim Tankstellenabsatz, was für eine robuste US-Ölnachfrage spricht. Angesichts dessen setzen Finanzanleger verstärkt auf steigende Preise und verstärken damit den Trend. Wie schon bei WTI kam es auch bei Brent in der vergangenen Woche zu einem deutlichen Anstieg der spekulativen Netto-Long-Positionen (siehe Tabelle rechts).

Die Ölproduktion im US-Bundesstaat Nord-Dakota ist im Mai um 2% auf 810,1 Tsd. Barrel pro Tag gestiegen. In den kommenden drei Monaten rechnet die zuständige Behörde des Bundesstaates mit einer weiteren Steigerung der Ölproduktion in Nord-Dakota auf mehr als 870 Tsd. Barrel pro Tag. Dank der Ausweitung der Schieferölproduktion in Nord-Dakota und Texas ist die US-Ölproduktion Anfang Juli auf ein 21½-Jahreshoch von 7,4 Mio. Barrel pro Tag gestiegen. Umso bemerkenswerter ist der kräftige Abbau der US-Rohöllagerbestände in den vergangenen Wochen.

Laut einer Bloomberg-Umfrage sollen die US-Rohölvorräte in der vergangenen Woche um weitere 2 Mio. Barrel auf das niedrigste Niveau seit mehr als fünf Monaten gefallen sein. Aufgrund der deutlichen Verteuerung von Benzin und der damit einhergehenden Ausweitung der Verarbeitungsmarge dürften die Raffinerien ihre bereits auf einem 6-Jahreshoch liegende Rohölverarbeitung weiter erhöhen, was für einen Lagerabbau spricht. Die US-Tankstellenpreise liegen nach dem stärksten Wochenanstieg seit Anfang Februar laut US-Energiebehörde EIA allerdings bereits 32% über dem langjährigen Durchschnitt für diese Jahreszeit, was in den kommenden Wochen Bremsspuren bei der Benzinnachfrage hinterlassen dürfte, den Lagerabbau stoppen und den Ölpreisanstieg beenden könnte.

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Edelmetalle

Der Goldpreis zeigt sich im Vorfeld der morgigen Anhörung des Fed-Vorsitzenden Bernanke vor dem US-Repräsentantenhaus weitgehend unverändert bei rund 1.285 USD je Feinunze. Silber wird marginal schwächer bei knapp 20 USD je Feinunze gehandelt. Platin und Palladium geben heute Morgen einen Teil ihrer gestrigen Gewinne wieder ab.

Daten des Verbands der europäischen Automobilproduzenten (ACEA) zufolge zeigte sich der Automarkt in Europa auch im Juni sehr schwach. Die Autoneuzulassungen gingen im Vergleich zum Vorjahr um 6,3% auf 1,18 Mio. Einheiten zurück. Dies war der niedrigste Juni-Wert seit dem Jahr 1996. Vier der fünf größten Automärkte in Europa verzeichneten dabei Rückgänge. Im ersten Halbjahr fielen die Autoneuzulassungen gegenüber Vorjahr um 6,7% auf 6,90 Mio. Einheiten.

Dagegen legten die Autoabsätze in China im vergangenen Monat weiter zu. Im Reich der Mitte wurden gemäß Daten des chinesischen Verbands der Automobilhersteller mit 1,40 Mio. Einheiten 9,3% mehr als im Vorjahr verkauft. Im ersten Halbjahr summierten sich die Autoverkäufe auf 8,66 Mio. Einheiten, 13,8% mehr als im Vorjahr. Einhergehend mit dem starken Fahrzeugmarkt in den USA sollte dadurch vor allem die Nachfrage nach Palladium robust bleiben. Stetige Zuflüsse in die ETFs deuten aber auch bei Platin auf einen angespannten Markt hin. Sowohl der Platin- als auch der Palladiumpreis sollten unsers Erachtens gut unterstützt sein.


Industriemetalle

Der Nickelpreis war gestern mit einem Minus von 2% nach Aluminium der größte Verlierer unter den Industriemetallen. Nickel hat damit einen Teil seiner Zuwächse der vergangenen Tage wieder abgegeben und handelt heute Morgen bei rund 13.500 USD je Tonne. Er nähert sich somit wieder dem letzte Woche verzeichneten 4-Jahrestief. Der globale Nickelmarkt befand sich im Mai den 20. Monat in Folge im Angebotsüberschuss. Gemäß Daten der International Nickel Study Group (INSG) übertraf das Angebot die Nachfrage um 12 Tsd. Tonnen. Dies ist in erster Linie auf eine Ausweitung der Produktion, zu einem kleineren Teil aber auch auf eine etwas geringere Nachfrage zurückzuführen.

Durch die hohen Produktionsraten steigen auch die Nickelvorräte in den Lagerhäusern der LME weiter. Mit gut 196 Tsd. Tonnen liegen sie auf einem Rekordniveau. Seit Anfang Januar sind die Vorräte um knapp 60 Tsd. Tonnen gestiegen, seit dem Beginn des aktuellen Lageraufbautrends im November 2011 haben sie sich mehr als verdoppelt. Das hohe Überangebot sollte merklich steigenden Nickelpreisen entgegenstehen. Allerdings dürfte es schon kurzfristig zu Produktionskürzungen kommen, da ein großer Teil der weltweiten Nickelproduktion bei den derzeitigen Preisen nicht mehr profitabel ist. Diese sollten den Nickelpreis wiederum stützen. Heute veröffentlicht die International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) ihre Statistiken zu den globalen Blei- und Zinkmärkten.


Agrarrohstoffe

Der Zustand der Mais-, Sojabohnen- und Sommerweizenpflanzen in den USA hat sich in der letzten Woche etwas verschlechtert. Laut aktuellem USDA-Erntefortschrittsbericht waren 66% der Maispflanzen, 65% der Sojabohnenpflanzen und 70% der Sommerweizenpflanzen in gutem oder sehr gutem Zustand. Das waren jeweils zwei Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche. Angesichts der heißen Temperaturen in weiten Teilen des Mittleren Westens in der vergangenen Woche ist dies nicht überraschend. Angesichts der inzwischen günstigeren Wetterbedingungen sollte sich der Pflanzenzustand in dieser Woche wieder verbessern. Der Entwicklungsstand der Mais- und Sojabohnenpflanzen hinkt dem langjährigen Durchschnitt weiter hinterher. Erst 16% der Maispflanzen sind in der Blütephase. Normal zu dieser Jahreszeit sind 35%.

Bei Sojabohnen beträgt der Anteil 26%, verglichen mit 40% im langjährigen Durchschnitt. Damit besteht weiterhin das Risiko von Ertragseinbußen, sollte es in der darauffolgenden Phase der Körner- bzw. Schotenbildung zu heiß und trocken sein. Ende Juli ist das Risiko von Ertragseinbußen bei Mais am größten. Aufgrund des verzögerten Entwicklungsstadiums sind in diesem Jahr besonders viele Maispflanzen während dieser Zeit dem Risiko ausgesetzt. Bei Sommerweizen haben 71% der Pflanzen die kritische Phase der Körnerbildung erreicht. Die Winterweizenernte war Ende letzter Woche zu 67% abgeschlossen, im wichtigsten US-Weizenstaat Kansas sogar zu 98%.




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