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Volksabstimmung in Griechenland?

07.11.2011  |  Marc Nitzsche
Was für eine Entwicklung an den Märkten! Nach dem Schuldenschnitt und der Entspannung an den Märkten kam am Montag die Hiobsbotschaft.

Mit seiner Nachricht, das griechische Volk über das Schicksal Griechenlands entscheiden zu lassen, sorgte der Giorgos Papandreou für blankes Entsetzen an den Märkten und an politischer Front. In einer solchen Situation die Verantwortung von sich zu drücken und die Entscheidung anderen zu überlassen, ist das Letzte was man von einem Ministerpräsidenten erwarten sollte. Zumal das Ergebnis der Volksabstimmung schon im Voraus klar war.

Wie die Marktteilnehmer diese Nachricht hingenommen haben, konnten wir an den Finanzmärkten ganz deutlich erkennen. Preiseinbrüche von über 5 Prozent bei den Aktienindizes spiegelten nur einen Teil der Enttäuschung bei den Anlegern wider.

Druck gab es aber nicht nur an den Märkten, sondern vor allem auf politischer Seite. So schnell die Ankündigung einer Volksabstimmung kam, so rasch verschwand sie auch wieder. Nach einem Treffen mit seinem Kabinett sagte der griechische Ministerpräsident die Pläne einer Volksabstimmung ab und deutete auf einen möglichen Rücktritt.

Auch wenn die Pläne und der Mut des Ministerpräsidenten in Europa viel Lob und Anerkennung fanden, muss hier ganz ehrlich gesagt werden, dass das Timing katastrophal war. Nach über eineinhalb Jahren auf die Idee zu kommen, das Volk entscheiden zu lassen ist fast schon eine Farce. Demokratie ist richtig – aber bitte zur richtigen Zeit!

Was jetzt folgt ist im Prinzip schon klar. Mit seiner überraschenden Entscheidung hat sich Papandreou selber ins Aus befördert. Was jetzt womöglich folgen wird ist ein Rücktritt des Ministerpräsidenten und eine Übergangsregierung. Nachrichten zufolge soll schon im Dezember eine Neuwahl stattfinden.

Was für einen Einfluss politische Entscheidungen auf die Finanzmärkte haben, konnte diese Woche sehr deutlich gesehen werden. Chartmuster und das „große“ Bild werden durch politische Entscheidungen gebrochen und lösen enorme Volatilitäten an den Märkten aus. Besonders in solchen Zeiten müssen Anleger die Ruhe bewahren und das große Bild nicht aus den Augen verlieren.

Erfolgreiche Rohstoff-Trades wünscht


© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader


Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de



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