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Maispreis fällt auf 3-Jahres-Tief

05.08.2013  |  Eugen Weinberg
Energie

Die Ölpreise eröffnen die neue Handelswoche mit leichten Zuwächsen. Brent steigt auf 109,3 USD je Barrel, WTI auf 107,5 USD je Barrel. Preisunterstützend wirkt der am Wochenende berichtete Anstieg des chinesischen Dienstleistungsindex. Allerdings handeln beide Ölpreise noch immer deutlich unter den am Freitag verzeichneten Höchstständen, bevor ein enttäuschender US-Arbeitsmarktbericht für Juli der Preisrallye zunächst den Wind aus den Segeln nahm. Neben einer geringeren Zahl neugeschaffener Stellen gingen auch die geleisteten Wochenarbeitsstunden und die Stundenlöhne zurück, was auf eine schwächere Einkommensentwicklung hindeutet und einer höheren Ölnachfrage entgegenstehen dürfte.

Die spekulativen Finanzanleger haben ihre Netto-Long-Positionen bei WTI in der Woche zum 30. Juli um 4,9 Tsd. auf 301 Tsd. Kontrakte reduziert. Dies ging mit einem Rückgang des WTI-Preises in der Berichtswoche um vier USD einher. Da der WTI-Preis seither wieder um vier USD gestiegen ist, dürften inzwischen auch die Netto-Long-Positionen erneut ausgeweitet worden sein. Der zwischenzeitliche Positionsabbau und der damit einhergehende Preisrückgang zeigen das Risiko, welches vom hohen Optimismus der Finanzanleger für den WTI-Preis ausgehen kann.

Durch den jüngsten Preisanstieg hat sich das Risiko zunächst verringert, dass es zu einem größeren Ausstieg der Finanzanleger kommt, welcher den Preis stärker und für längere Zeit unter Druck setzen würde. Gegen einen solchen Ausstieg sprechen auch die für Anleger vorteilhafte Lage der Terminkurve in Backwardation, der Rückgang der US-Lagerbestände und Angebotsrisiken. Diese erhielten durch die jüngste Terrorwarnung der USA für die arabische Halbinsel neue Nahrung.


Edelmetalle

Gold handelt zum Wochenauftakt marginal fester bei rund 1.315 USD je Feinunze. Aufgrund eines schwächeren US-Dollars im Zuge des unter den Erwartungen ausgefallenen Arbeitsmarktberichtes in den USA überwand das gelbe Edelmetall am Freitag wieder die Marke von 1.300 USD je Feinunze. In Indien sind die Prämien für physische Goldkäufe laut Aussagen des Verbands der indischen Schmuckhändler auf 35 USD je Feinunze gestiegen, was auf eine Verknappung des Angebots hindeutet. Im Vorfeld einer Erklärung der Zollbehörde zur Lagerhaltung halten sich vor allem die lokalen Banken mit Einfuhren derzeit zurück. Die spekulativen Finanzinvestoren haben in der Woche zum 30. Juli ihre Netto-Long-Positionen bei Gold zum ersten Mal seit vier Wochen wieder leicht reduziert.

Dagegen kam es bei den anderen Edelmetallen zu einem Aufbau der Netto-Long-Positionen. Mit einem Plus von 18% auf 24,4 Tsd. Kontrakte - einem 4-Monatshoch - fiel dieser bei Platin am deutlichsten aus. Daneben verzeichneten auch die Platin-ETFs zuletzt weitere Zuflüsse. Mit knapp 2,2 Mio. Unzen liegen die Bestände der von Bloomberg erfassten Platin-ETFs aktuell auf einem Rekordhoch. Nicht zuletzt deshalb konnte sich der Platinpreis seit Ende Juni - zu dieser Zeit wurde der tiefste Stand seit Oktober 2009 verzeichnet - bislang deutlich erholen. Hierzu trugen unseres Erachtens auch robuste Fahrzeugverkäufe in den USA bei. Die saisonal bereinigte annualisierte Verkaufsrate ist im Juli im Vergleich zum Vorjahr um 11% auf 15,6 Mio. Fahrzeuge gestiegen.


Industriemetalle

Die Metallpreise halten zum Wochenauftakt in ihrem Aufwärtstrend zunächst inne und geben leicht nach. Gleich mehrere Industriemetalle notieren dabei um psychologisch wichtige Marken herum. So kämpft Kupfer mit 7.000 USD je Tonne, Aluminium hält sich knapp oberhalb von 1.800 USD je Tonne, Nickel handelt leicht unterhalb von 14.000 USD je Tonne und Zinn rutscht wieder unter 21.000 USD je Tonne. Wie die CFTC-Statistik zeigt, sind die spekulativen Finanzinvestoren zuletzt wieder merklich skeptischer geworden. Im Falle von Kupfer haben sie ihre Netto-Short-Positionen in der Woche zum 30. Juli auf 26,9 Tsd. Kontrakte mehr als verdoppelt. Dies entspricht dem höchsten Stand seit vier Wochen.

Allerdings sind in dieser Statistik noch nicht die positiven Konjunkturdaten von letzter Woche enthalten, die in der zweiten Wochenhälfte den Preisen merklichen Auftrieb gaben. Der im Vergleich zum Datenstichtag mittlerweile fast 300 USD je Tonne höhere Kupferpreis deutet darauf hin, dass es in den vergangenen Tagen zu Glattstellungen von Short-Positionen gekommen ist. Nach den Makro-Daten in der vergangenen Woche stehen diese Woche wieder verstärkt metallspezifische Daten im Mittelpunkt des Marktinteresses. So werden aus China vorläufige Importdaten für Industriemetalle veröffentlicht, die den Preisen Unterstützung geben dürften. Denn aufgrund von attraktiven Arbitragemöglichkeiten sollte abermals viel Kupfer importiert worden sein.


Agrarrohstoffe

Der Maispreis setzt seine Talfahrt auch zu Beginn der neuen Handelswoche fort. Der meistgehandelte Terminkontrakt an der CBOT fällt auf ein 3-Jahrestief von 4,61 USD je Scheffel. Der Preisverfall der letzten Wochen macht sich auch in der Marktpositionierung der kurzfristig orientierten Marktteilnehmer bemerkbar. Diese haben ihre Netto-Short-Positionen in der Woche zum 30. Juli um 21,8 Tsd. auf 45 Tsd. Kontrakte ausgeweitet. Größer war der Pessimismus der nicht-kommerziellen Händler zuletzt vor 8½ Jahren. Erstmals seit gut acht Jahren liegen die Netto-Short-Positionen bei Mais zudem höher als diejenigen bei Weizen. Letztere wurden in der Berichtswoche um 8 Tsd. auf 41,3 Tsd. Kontrakte reduziert.

Interessant ist auch die Entwicklung der Preisdifferenz zwischen Weizen und Mais. Der Weizenpreis an der CBOT liegt aktuell 2 USD je Scheffel über dem Maispreis. So hoch war Preisabstand zuletzt im 2. Halbjahr 2010 nach dem russischen Exportstopp. Im ersten Quartal 2013 war Mais zeitweise noch teurer als Weizen. Die divergierende Preisentwicklung seither ist auf die unterschiedlichen Ernteerwartungen bei Mais und Weizen zurückzuführen. Während bei Mais in diesem Jahr mit einem beträchtlichen Angebotsüberschuss gerechnet wird, dürften sich am globalen Weizenmarkt Angebot und Nachfrage in etwa die Waage halten. Die relative Verteuerung von Weizen dürfte in den kommenden Wochen und Monaten zu einer verstärkten Substitution der Nachfrage zugunsten von Mais führen. Dies sollte einer weiteren Ausweitung der Preisdifferenz entgegenstehen.

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