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Saisonale Trends im Goldbullenmarkt (Teil 6)

21.11.2011  |  Adam Hamilton
Die saisonal stärkste Zeit des Jahres für Gold hat gerade begonnen, eine große saisonale Rally liegt vor uns. Selbstverständlich ist dies nicht nur für das Metall bullisch, sondern auch für die Unternehmen, die sich in den Tiefen der Erde auf die Suche danach begeben. Die fest etablierten saisonalen Trends sind für Spekulanten und Investoren von großer Bedeutung, da sie einen großartigen Einblick bieten und somit zur Optimierung des Timings für edelmetallbezogene Trades beitragen.

Die Saisonalität von Gold ist schwer nachvollziehbar. Im Fall von Rohstoffen wie Weizen, die nur zu bestimmten Jahreszeiten angebaut und geerntet werden, ist die Saisonalität gut nachvollziehbar. Das Weizenangebot schwankt aufgrund von Gesetzen der Himmelsmechanik, aber was ist mit Gold? Im Gegensatz zu angebauten Rohstoffen wird Gold das ganze Jahr über kontinuierlich abgebaut, ungeachtet von der Sonnenstrahlung, Temperatur oder dem Wetter.

Natürlich macht das Angebot nur die Hälfte des Preisgleichgewichtes aus. Ebenso wichtig, wenn nicht sogar noch wichtiger, ist die Nachfrage. Aus verschiedenen einkommensspezifischen und kulturellen Gründen schießt die Goldnachfrage an bestimmten Zeitpunkten im Jahr in die Höhe. Da das in Minen abgebaute Angebot im Wesentlichen festgelegt ist und nicht einfach wachsen kann, um diese Nachfrageschübe auszugleichen, erfolgt ein rasanter Goldpreisanstieg. Die Grundlage für die saisonalen Goldkurs-Trends stellt die Nachfrage dar.

Spekulanten und Investoren, die die saisonalen Nachfrageschübe verstehen, können ihre Chancen verbessern, Edelmetallpositionen zu günstigen Preisen zu kaufen und zu hohen Preisen zu verkaufen. Daher achte ich auch bei meinen eigenen Gold-, Silber- und Edelmetallaktien-Trades auf die saisonalen Goldkurstendenzen. Ungefähr einmal jährlich bringe ich meine Untersuchungen bezüglich dieser Trends mit aktuellen Zahlen auf den neuesten Stand, um aufkommende Trends unter die Lupe zu nehmen.

Dennoch ist Vorsicht geboten. Sie müssen bedenken, dass die Saisonalität lediglich ein zweitrangiger Goldpreisfaktor ist. Saisonale Trends können zeitweilig von primären Faktoren, wie Gier und Angst, außer Kraft gesetzt werden. Das beste Beispiel geschah zu Beginn der Herbstmonate in diesem Jahr. Auch wenn die saisonalen Goldkurstendenzen recht bullisch aussahen, war Gold maßgeblich überkauft, sodass eine wesentliche Korrektur nötig war, vor der ich unsere Leser bereits zu jenem Zeitpunkt warnte. Die Wahrscheinlichkeit ist trotz starker saisonaler Tendenzen sehr hoch, dass ein überkaufter Goldkurs korrigiert und ein überverkaufter Goldpreis trotz schwacher saisonaler Trends einen Aufschwung erlebt.

Man kann saisonale Trends mit den verschiedenen Winden vergleichen. Beim Autofahren kommt Ihnen Rückenwind sehr gelegen. Auch wenn der Motor Ihrem Auto den primären Antrieb gibt, wird die Fahrt bei Rückenwind für Sie kostengünstiger und angenehmer. Wenn der primäre Antrieb des Goldkurses auf eine Rally hindeutet, erhöhen saisonale Rückenwinde die Chancen, dass diese Rally größer und rasanter wird, als sie im Falle eines Gegenwindes gewesen wäre.

Die meisten traditionellen saisonalen Analysen umfassen mehrere Jahrzehnte. Der Preisverlauf in Bullen- und Bärenmärkten gestaltet sich jedoch sehr unterschiedlich. Demnach ist es meiner Meinung nach sinnvoller, die Untersuchung dieser Tendenzen auf den aktuellen Goldbullenmarkt zu beschränken, der im April 2001 begann, als der Goldpreis bei ungefähr 250 USD lag! Nicht einmal einen Monat später, als Gold bei 264 USD lag, begann ich zum ersten Mal, unseren Newsletter-Abonnenten physisches Gold als langfristige Investition zu empfehlen. Seitdem haben sie ein Vermögen gemacht!

Angesichts des Goldkursanstiegs von ungefähr 250 USD auf nahezu 1900 USD im Laufe des vergangenen Jahrzehnts ist es notwendig, jedes Kalenderjahr und jeden Monat einzeln in Form eines Indexes darzustellen, um einen Überblick über die saisonalen Trends zu erhalten. Anhand des Indexes können die einzelnen Jahres- und Monatswerte durch Prozentsätze perfekt gegenübergestellt werden. Während uns eine Goldkursbewegung von 15 USD innerhalb eines Tages heutzutage eher langweilig erscheint, wäre dies im Jahr 2001 ein großer Sprung gewesen. Ein Tageszuwachs von 2% im Jahr 2001 kann man jedoch einem Tageszuwachs von 2% in diesem Jahr gut gegenüberstellen.

Meine Indexerstellung gestaltet sich relativ simpel. Jedes Kalenderjahr und jeder Monat wird einzeln dargestellt, wobei der Goldkurs bei Börsenschluss des ersten Handelstages mit 100 gleichgesetzt wird. Auf diesem Wert basiert der Preisverlauf des verbleibenden Monats oder Jahres. Wenn der Goldkurs um 10% wächst, steigt sein Index auf 110, egal wo er im Bullenmarktkontext liegt oder wie hoch das absolute Preisniveau ist. Wenn er um 5% fällt, sinkt der Index auf 95. Die Durchschnittsermittlung all dieser jährlichen Indexe (erster Chart) und monatlichen Indexe (zweiter Chart) bildet die Grundlage dieser spannenden Lektüre.




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