Goldpreis befindet sich in einem symmetrischen Dreieck
06.12.2011 | Clive Maund
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Beim vorhergehenden Absatz handelt es nicht um irgendeine hypothetische Schmährede, mit der dieser Artikel ausstaffiert werden soll; es wurde nur die Erklärung für die explosive Rally an den Märkten geliefert, die letzte Woche stattgefunden hatte. Diese Märkte hatten mit einem Mal den "Spielplan" begriffen und damit begonnen, dessen höchst inflationäre Konsequenzen einzupreisen. Gewaltige Geldschöpfung in Europa wird die Rohstoff- und Aktienmärkte mit "Raketentreibstoff" versorgen, ganz gleich, wie die eigentlichen ökonomischen Grundbedingungen sein mögen - vor allem dann, wenn andere ökonomische Machtblöcke wie China und die USA erkennen, was hier passiert und es Europa schließlich gleichtun sollten.
Gleichzeitig darf Folgendes nicht vergessen werden: Ein merklicher Teil der potentiellen zukünftigen Gewinne an den Märkten (als Konsequenz einer solchen Politik) wird durch den sinkenden Geldwert aufgehoben. Nachdem wir uns der fundamentalen Hintergrundsituation zugewandt haben, wollen wir uns nun die Charts anschauen.
Zuerst werfen wir einen Blick auf den allgemeinen Aktienmarkt, wofür wir den 3-Monate-Chart des S&P 500 heranziehen. Auf diesem Chart erkennen wir die bemerkenswert kräftige Rally der letzten Woche, wobei der Mittwoch als Tag der großen Gewinne heraussticht.
Ab Donnerstag zeigten sich die Bullen aber dann vorübergehend erschöpft, der Markt flachte wieder unter seinen sinkenden 200-Tage-Durchschnitt ab, wo sich am Donnerstag und Freitag eine Reihe bärischer Kerzen bildeten - ein "Doji" gefolgt von einer "Sternschnuppe", die zusammengenommen darauf hindeuten, dass es in der Folgewoche zu einer kleineren Reaktion kommen wird.
Da wir die Rally schon letztes Wochenende hatten kommen sehen, entledigten wir uns am Montagmorgen unserer Short-Positionen; und obwohl der Beginn der Rally schon negative Effekte hatte, konnten wir immer noch gute Gewinne verbuchen. Obgleich eine kurzfristige Reaktion wahrscheinlich ist, haben die Marktbewegungen der letzten Woche für uns einen bullischen Tenor und wir gehen in absehbarer Zeit von Kursgewinnen aus.
Obwohl der allgemeine Aktienmarkt letzte Woche im Fokus stand, wodurch Gold und Silber nur bescheidene Gewinne zu verbuchen hatten, so sind die für den Aktienmarkt bullischen Faktoren ebenfalls bullisch für Gold. Und das ist der Grund, warum wir in nächster Zeit auch beim Gold von einem positiven Ausbruch aus dem symmetrischen Dreieck (siehe 6-Monate-Chart) ausgehen. Wie beim allgemeinen Aktienmarkt tauchten am Donnerstag aber auch bei Gold und Silber bärische Kerzen auf, die darauf hindeuten, dass es möglicherweise zuvor zu einer kurzfristigen Reaktion innerhalb dieses Dreiecks kommen wird.
Die bullischen Faktoren für Gold sind derzeit folgende: Es fand jüngst Unterstützung direkt bei seinem 150-Tage-Durchschnitt, von dem aus es sich in den letzten 3 Jahren ganze 6 Mal erholen konnte, die aktuelle Reaktion nicht mitgezählt (siehe auch 3-Jahre-Chart unten). Das heißt, dass der langfristige Aufwärtstrend ungebrochen bleibt. Ein weiterer bullischer Faktor ersichtlich im Chart:
Die Accumulation-Distribution-Line konnte zu neuen Hochständen vordringen -obgleich sich das dreieckige Konsolidierungsmuster entwickelte. Das ist ein sehr günstiges Zeichen. Und schließlich macht auch noch der COT-Chart - aus historischer Sicht - einen sicherlich bullischen Eindruck - obgleich nicht so hervorstechende wie beim Silber.