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EZB senkt die Leitzinsen

12.12.2011  |  Marc Nitzsche
Die Europäische Zentralbank hat letzte Woche den Leitzins von bisher 1,25 Prozent auf ein Prozent gesenkt.

Damit stellt die EZB den Banken frisches und günstigeres Geld zur Verfügung. Der Zins befindet sich damit wieder auf einem historisch niedrigen Niveau. Enttäuscht zeigten sich dagegen die Händler an den Märkten. Denn wie man sieht, haben Marktteilnehmer auf verstärkte Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank gehofft.

Interessant war auch die Senkung der Mindestreserven. Von ursprünglichen zwei Prozent, müssen Banken nur noch ein Prozent ihrer Kundeneinlagen bei der Europäischen Zentralbank parken. Zudem wird das Geld nicht mehr für ein Jahr, sondern für drei Jahre geben. Damit versucht die EZB das Vertrauen innerhalb des Finanzsystems zu erhöhen.


Was bedeutet das für die Banken, Märkte und Europa?

Angesichts der drohenden Kreditklemme in Europa ist die Senkung der Zinsen und insbesondere der Mindestreserven eine positive Nachricht. Damit stehen den Banken knappe 100 Milliarden Euro mehr zur Verfügung. Die niedrigen Zinsen sollen die Kreditvergabe der Banken erhöhen und so den Konsum in den jeweiligen Ländern erhöhen. Damit soll der Fall in eine Rezession verhindert, oder wenn möglich, verlangsamt werden.

Vor einiger Zeit war eine Rezession im Euroraum noch kaum vorstellbar, jetzt kann sie nicht mehr ausgeschlossen werden hieß es am Mittwoch. Die EZB rechnet für 2012 mit einem Wachstum des Bruttoinlandproduktes von 0,3 Prozent. Vor einigen Monaten sah die Prognose noch deutlich besser aus. Tendenziell soll es aber ab 2013 wieder besser werden.

So wie es aktuell aussieht, wird die Zentralbank bis dahin eine höhere Inflation in Kauf nehmen. Zuletzt lag die Inflationsquote mit drei Prozent deutlich über der Zielmarke von zwei Prozent. Dennoch sieht es derzeit danach aus, als sei das Risiko einer erhöhten Inflation beherrschbar. Die Erholung der Eurozone sollte jetzt definitiv Vorrang haben.

Das einzige was die EZB weiterhin nicht übernehmen wird, ist die Finanzierung der Staatsschulden. Auch wenn es für viele Marktteilnehmer enttäuschend war, ist ein gewisser Druck auf die Regierungen kein schlechter Schachzug.

Erfolgreiche Rohstoff-Trades wünscht


© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader


Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de



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