Ein weiterer schlechter Tag für den Euro
Diese Dollarstärke wirkt sich weiterhin negativ auf die Edelmetalle aus. Der steile Kursrutsch am gestrigen Abend ließ Gold unter 1.630 $ und Silber in Richtung der 30 $-Marke fallen. Wie Dan Norcini in seinem Blog schreibt, könnten die Gold- und Silberpreise über Weihnachten eine erhöhte Volatilität verzeichnen, da viele Händler im Futuresmarkt vor den Weihnachtsferien an die Seitenlinie treten. Die damit einhergehende Reduktion der Liquidität könnte zu heftigen Kursschwankungen führen - sowohl nach oben als auch nach unten.
Zusätzlich dazu könnte es in Folge des MF Global Debakels zu weiteren Liquiditätsrückgängen kommen, wie James Turk in seinem letzten King World News Interview erwähnt. Die ernsthaften Auswirkungen dieses Skandals im Bezug auf das Vertrauen in Clearingstellen und Brokerfirmen findet erst jetzt richtig Wahrnehmung bei der Masse der Investoren in Amerika und anderen Ländern der Welt. Der Vertrauensverlust in das "System" führt dazu, dass sich viele Investoren komplett aus dem Handel mit Gold- und Silber-Futures zurückziehen, was die Volatilität dieser Märkte neben dem geringeren Handelsvolumen über Weihnachten und der Unsicherheit bezüglich der Zukunft Europas noch zusätzlich ankurbelt.
Im Wall Street Journal zitierte Währungshändler sagen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis der EURUSD- Kurs unter die 1,30 Marke fällt, und dass das Jahrestief von Anfang Januar bei 1,2860 die nächste Station sein könnte. Die deutsche Opposition zur Anhebung des €500 Milliarden Limits des EFSF trug zu den Verkäufen des Euro bei. Außerdem gab der Offenmarktausschuss der amerikanischen Federal Reserve bekannt, dass kein weiteres Ankaufprogramm - auch QE3 genannt - geplant sei. Wie im gestrigen Artikel beschrieben, wird sich aber die Wahrscheinlichkeit einer weiteren QE-Runde der Fed signifikant erhöhen, sollte der Dollar weiterhin gegenüber anderen wichtigen Währungen (speziell dem Euro und dem chinesischen Yuan) ansteigen.
Es bleibt auch festzuhalten, dass die Fed bereits versichert hat, den Leitzins bis mindestens Mitte 2013 bei 0% zu belassen und außerdem die Menge an Dollar, die außerhalb des Landes gehalten werden, aufgrund des erweiterten Swap-Programms mit anderen Zentralbanken massiv ausweiten wird.
Jim Sinclair schreibt auf seiner Webseite zur Wortwahl der gestrigen Fed-Entscheidung folgendes: "Eine Fed, die der EZB gerade erst massive Dollar-Swaps zugänglich gemacht hat, heute versprochen hat die Leitzinsen bis mindestens Mitte 2013 bei Null Prozent zu belassen und gleichzeitig versichert, keine weiteren Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft vorzunehmen, wiederspricht sich selbst."
© Roman Baudzus
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