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Indiens Analysten uneinig über Goldperformance

17.12.2011  |  Roman Baudzus
Open in new windowIndiens Aktienmärkte befinden sich in einem Bärenmarkt und werden weiter fallen, so die allgemeine Ansicht lokaler Experten. Schon bald werde der Leitindex Nifty neue Tiefs ausbilden, da Investoren aus Aktien und Währungen der Schwellenländer flüchten. Diese befinden sich seit Wochen unter starkem Verkaufsdruck, da sich der Ausblick für die weltweite Konjunkturentwicklung weiter verdunkelt. Auch der Goldpreis könnte kurzfristig weiter sinken, jedoch wird die Performance des gelben Metalls laut Analysten besser ausfallen als die anderer Vermögensmärkte.

Indiens Goldpreis fiel am Donnerstagmorgen um 3,8 Prozent auf 28.300 Rupien pro 10 Gramm. Laut dem indischen Analyst Sudarshan Sukhani werde der heimische Goldpreis in den kommenden Wochen bis auf 24.000 Rupien pro 10 Gramm fallen. Die Preise an Indiens Märkten für Edelmetalle orientieren sich an der Entwicklung der Weltmarktpreise, die an der New Yorker Comex und am London Bullion Market gemacht werden.

Diese Woche gab Indiens Goldpreis um bislang 8 Prozent nach. Die anhaltenden Kapitalabzüge ausländischer Investoren aus Indiens Vermögensmärkten könnten aber dazu führen, dass die heimische Bevölkerung wieder verstärkt in sichere Häfen wie Gold und Silber flieht. Am Markt für Papiergold wurde der Preissturz hauptsächlich durch einen sich forcierenden Schuldenabbau im Finanzsektor und durch Erhöhungen des Eigenkapitals im Bankensektor ausgelöst. Die Situation bei physischem Gold ist damit nicht zu vergleichen. Indische Händler berichten, dass die Nachfrage unter Investoren nach physischen Edelmetallen auch nach dem Ende der indischen Festivitäten auf einem hohen Niveau bleibt.

Unterdessen erklärte Ashwani Gujral, Chefstratege bei ashwanigujral.com, dass er langfristig optimistisch für die Kursentwicklung im Goldsektor sei. Gold könne nicht, wie Papierwährungen, gedruckt oder auf Knopfdruck elektronisch erzeugt werden. Im Angesicht eines neuen Wirtschaftsabschwungs suche man an den Finanzmärkten Sicherheit in US-Staatsanleihen und im US-Dollar. Doch es zeichne sich bereits ab, dass Regierungen und Zentralbanken rund um die Welt die immensen ökonomischen Probleme über die Druckerpresse zu lösen versuchten. Dadurch würden der US-Dollar und andere wichtige Papierwährungen erneut unter Verkaufsdruck geraten.

Gujral geht davon aus, dass der Edelmetallsektor nach einer erfolgreichen Konsolidierung zum nächsten Sprung bereit sei. Gold, Silber und andere Edelmetalle seien neben anderen Sachgütern die einzigen Vermögensklassen, die vor einer sich fortsetzenden Abwertung der Papierwährungen an den Devisenmärkten Schutz böten. Sollte sich der Goldpreis an den Weltmärkten nochmals um 100 $ pro Feinunze verbilligen, werde sein Unternehmen diese Gelegenheit nutzen, um zusätzliche Goldbestände aufzubauen. Es zeichne sich ab, dass Gold als Hauptprofiteur aus der anhaltenden Finanzkrise hervorgehen wird.

Ashish Shah, Analyst bei Sushil Global Commodities, empfiehlt Investoren hingegen einen Ausstieg aus dem Goldmarkt. Die technischen Indikatoren wiesen laut Shah darauf hin, dass der Goldpreis weiter sinken und neue Tiefs ausbilden werde. Kurzfristige Rallyephasen des gelben Metalls sollten Investoren nutzen, um sich von Goldbeständen zu trennen. Wann ein Wiedereinstieg in den Goldmarkt ratsam sei, ließ Shah offen.

Sumeet Bagadia, Chef der Rohstoff- und Währungssparte bei Destimoney Commodities, zeigte sich optimistisch für den Sektor der Basis- und Buntmetalle. Die Preise haben in den vergangenen Tagen ein Niveau erreicht, dass attraktiv für einen Wiedereinstieg erscheine. Insbesondere Zink sei auf dem derzeitigen Preisniveau günstig bewertet und technisch überverkauft.


© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com/de



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