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Indiens Silberpreis folgt Weltmarktentwicklung

30.12.2011  |  Roman Baudzus
Indiens Silberpreis befindet sich seit einigen Wochen in einem Abwärtstrend. An den lokalen Futures-Märkten büßten Silberkontrakte im heutigen Handel um durchschnittlich 1.115 Rupien auf 50.651 Rupien pro Kilogramm ein. Einer der führenden Kontrakte mit Lieferdatum Mai an der Multi Commodity Exchange büßte damit bis Handelsschluss um rund 2,2 Prozent ein. Im Angesicht eines schwachen Silberpreises an den Weltmärkten zeigten sich vor allem Spekulanten verkaufswillig, die Gewinne mitnehmen wollten.

Indiens Silberpreis orientiert sich normalerweise an den Weltmärkten, die derzeit eher negativ zu bewerten sind. An führenden asiatischen Märkten wie Singapur gab Silber auf bis zu $26,74 pro Unze nach. Dies entspricht einem Rückgang von mehr als 1,5 Prozent. Zusätzlich lastete jedoch auch eine schwache Nachfrage an den Spotmärkten auf der Entwicklung des indischen Silberpreises. Nachdem die physische Silbernachfrage im Zuge der von Oktober bis November stattfindenden Festivitäten nahezu explodierte, haben sich die Käufe laut lokalen Händlern zuletzt abgeschwächt.

Laut eines Berichts der Analysefirma Karvy Private Wealth tragen die vier im Süden gelegenen Bundesstaaten Indiens am stärksten zur Nachfrage nach Edelmetallen wie Gold und Silber bei. Die Affinität der indischen Bevölkerung zum Erwerb physischer Edelmetalle in Form von Schmuck, Barren oder Münzen ist weltweit bekannt. In den südlichen Bundestaaten ist sie am höchsten und erreicht 40 Prozent der indischen Gesamtnachfrage. Doch nicht nur die physischen Verkäufe sind in den vergangenen Jahren sprunghaft angestiegen, sondern auch der Absatz von Exchange Traded Funds (ETFs) im Silber- und Goldsektor.

Technisch orientierte Analysten sind seit einigen Wochen davon überzeugt, dass dem Silberpreis ein sich fortsetzender Rückgang auf bis zu $20 pro Unze bevorsteht, bevor sich der Trend wieder umkehren dürfte. Der Silberpreis leidet seit Anfang Mai unter teils starkem Verkaufsdruck an den Papiermärkten. Die weltweit auf einem weiterhin sehr hohen Niveau liegende Nachfrage nach dem weißen Metall kann diesen Trend nicht brechen, da institutionelle Investoren und Hedgefonds aufgrund von Liquiditätsengpässen auf Zwangsliquidationen zurückgreifen müssen.

Institutionelle Investoren veräußern vor allem Vermögenswerte, die sich in der Vergangenheit gut entwickelt haben, um sich frische Kapitalmittel zu beschaffen und Barreserven aufzubauen. Darunter leidet zurzeit neben einigen anderen Metallen auch Silber, das bis Anfang Mai eine enorme Preisrallye erfuhr und im vergangenen Jahr zu den sich weltweit am besten entwickelnden Rohstoffen gehörte.

Viele Beobachter sind der Meinung, dass die US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) schon bald eine dritte Runde der finanziellen Lockerung (QE3) bekannt geben wird, um einer sich weltweit verknappenden Liquidität entgegenzuwirken. Neben Gold dürfte auch Silber zu den größten Profiteuren einer solchen Maßnahme gehören.


© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com/de



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