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Kurskampf bei den Junior-Goldaktien

09.01.2012  |  Scott Wright
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Um einen Einblick in die Entwicklungen des Goldaktiensektors zu bekommen, ist ein erster Blick auf die Performance des GDX Gold Miners ETF sinnvoll, dem Sie anhand der roten Linie im Chart folgen können. Der GDX ist der beliebteste Goldaktien-ETF und bietet Investoren Zugang zu den weltgrößten und -besten Goldminenaktien. Er hat ein fürchterliches Jahr hinter sich und ist um mehr als 18% gefallen.

Ähnlich wie Gold wurde der GDX-Verlauf im Jahr 2011 von einem engen Trendkanal begrenzt. Im Gegensatz zu Gold erlebte der GDX jedoch trotz seines Rekordhochs im September einen Rückgang. Die meisten der weltbesten Goldaktien folgten dem Goldpreisverlauf nicht und erlebten einen starken Sell-Off.

Um einen noch detaillierteren Einblick in den Goldaktiensektor zu bekommen, sollte man auch die Junior-Goldaktien berücksichtigen. Angesichts des steigenden Goldpreises sollten die Junior-Goldaktienpreise steigen, oder? Wenn man jedoch die Performance des GDXJ Junior Gold Miners ETF betrachtet, den Sie anhand der blauen Linie im Chart nachverfolgen können, fällt auf, dass dies nicht der Fall ist. Der aus zahlreichen der führenden Junior-Goldexplorern und -produzenten bestehende ETF hat im Jahr 2011 einen Rückgang von mehr als 40% verzeichnen müssen.

Als riskanteste Anlage des Goldaktienmarktes machen die Junior-Goldaktien ihrem Ruf natürlich alle Ehre und weisen eine enorme Volatilität auf. Ein wachsender Goldpreis führt zu einem verstärkten Anstieg der Junior-Goldaktienpreise. Ein fallender Goldpreis hingegen verstärkt den Abwärtstrend der Junior-Goldaktien. Wenn Kapital den Goldaktiensektor verlässt, sind die Junior-Aktien am stärksten davon betroffen.

Wenn der Goldpreis im Laufe des Jahres um 9% gefallen wäre, würde es möglicherweise Sinn ergeben, dass die Junior-Unternehmen einen dementsprechend starken Rückgang erleben. Angesichts des steigenden Goldpreises haben die fallenden Junior-Goldaktienpreise zahlreiche Investoren jedoch völlig aus der Fassung gebracht.

Was kann man also aus diesem Goldaktienpreisverlauf, insbesondere der Junior-Goldaktien schließen? Ich glaube, man kann ihn einerseits aus einem taktischen Blickwinkel betrachten, d.h. dem "Warum" auf den Grund gehen und andererseits aus einem strategischen Blickwinkel, d.h. die Zukunftsaussichten und ihren Nutzen für uns bestimmen.

Taktisch gesehen ist der Goldaktien-Kurskampf auf das Stimmungschaos zurückzuführen, das sich verheerend auf den gesamten Rohstoffsektor auswirkte. Ein Auslöser dieses Stimmungschaos war die allgegenwärtige Angst vor einer Rezession. Ungeachtet dessen, ob diese Angstwelle begründet war oder nicht, verkaufen Investoren Aktien von Rohstoffproduzenten in einem solchen Fall für gewöhnlich, da eine Rezession von Natur aus einen Nachfragerückgang nach Rohstoffen hervorruft.

Die Rohstoffaktien erlebten im Jahr 2011 einen wirklich gigantischen Sell-Off und auch die Goldaktien blieben davon nicht verschont. Die mangelnde Risikobereitschaft, die von den Finanzmedien verbreitet wurde, hat die Angst bei den Investoren maßgeblich geschürt, was dem Goldaktiensektor enorm schadete, wie man anhand der GDX- und GDXJ-Performances sehen kann.

Der taktische Faktor ist jedoch aus verschiedenen Gründen unbegründet. Wie mein Geschäftspartner Adam Hamilton in seinem Essay letzter Woche deutlich machte, ist das Phänomen, dass die Angstwelle am Rohstoffmarkt vom auf den Aktienmarkt gerichteten Gruppendenken der Ökonomen ausgelöst wurde, psychologisch bedingt. Es löst eine unbegründete Angstwelle aus und führt somit zu einer Art Rezessionsdiskussion, die zustande kommt, wenn die Aktienmärkte neue Tiefstwerte erleben.

Bezüglich des strategischen Blickwinkels ist eine Betrachtung der strukturellen Gold-Fundamentals sinnvoll. Dank dieser unglaublich bullischen Fundamentals können Goldaktieninvestoren hinter das ungewöhnliche taktische Verhalten in eine rosige Zukunft blicken. Je mehr Anleger in Gold investieren und Zentralbanken ihre Goldreserven aufstocken, je höher wird die Edelmetallnachfrage kontinuierlich steigen. Da das Angebot zudem oft Engpässe aufweist, sollte der Goldpreis in den kommenden Jahren stark bleiben. Auch wenn sich die Goldaktien kürzlich vom Goldpreis abgekoppelt haben, werden sie die bullischen Gold-Fundamentals früher oder später widerspiegeln.




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