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Kurskampf bei den Junior-Goldaktien

09.01.2012  |  Scott Wright
- Seite 3 -
Neulich kam mir etwas zu Ohren, das für mich den Höhepunkt der Angstwelle im Goldaktiensektor darstellte. Als ein bekannter CNBC-Moderator seine Antipathie gegenüber Goldaktien zum Ausdruck brachte, kam das für mich nicht überraschend. Überraschend fand ich jedoch die äußerst hieb- und stichfeste Begründung für diese Abneigung. Er begründete seine Abneigung damit, und jetzt kommt es, dass Goldaktien kein Gold finden können.

Nachdem mein Lachanfall vorbei war, realisierte ich, dass dies nur eine weitere Bestätigung dafür war, dass die Goldaktien reif für eine Veränderung sind. Einerseits hat dieser kahlköpfige Moderator schon recht: Goldunternehmen tun sich wirklich schwer damit, rentable Lagerstätten schnell genug zu finden, um die Reserven zu erneuern und die Produktion aufzustocken. Der Grund, warum Händler in diesen Sektor investieren, liegt jedoch widersprüchlicherweise genau darin, dass das Angebot oft einen Engpass aufweist.

Wenn die Minenproduktion auch weiterhin Schwierigkeiten hat, die erwartungsgemäß steigende Nachfrage zu befriedigen, sollten die wenigen erfolgreichen Explorations- und Produktionsunternehmen auf jeden Fall ein Investitionsziel für Händler darstellen. Solange die Gold-Fundamentals solide und die Preise stark bleiben, gestaltet sich das Aufsuchen, die Entwicklung und das Betreiben von Goldminen als äußerst lukrativ.

Zur Attraktivität der Goldaktien trägt neben den guten fundamentalen Voraussetzungen auch die Tatsache bei, dass Goldaktien Investoren brauchen. Auch wenn Investoren die Flucht ergriffen haben, ist ihre Rückkehr für den Erfolg der Goldminenindustrie entscheidend.

Angesichts des enormen Kapitalaufwands, der für den Bau einer Mine notwendig ist, benötigen auch die größten und besten Minengesellschaften mit einem starken operativen Cashflow viel Kapital, um ihre Pipelines zu entwickeln. Sofern es möglich ist, präferieren Goldminenunternehmen Fremd- statt Eigenkapitalfinanzierungen, um die Verwässerung zu begrenzen. Die Darlehensbeschaffung gestaltet sich jedoch gar nicht so einfach, insbesondere unter Berücksichtigung des derzeitigen, von der Staatsschuldenkrise geschaffenen Kreditumfeldes. Banken wollen das Risiko einfach nicht mehr in Kauf nehmen oder bieten keine angemessenen Konditionen angesichts der volatilen Natur der Rohstoffpreise. Minengesellschaften müssen daher auf den Verkauf ihrer Anteile als Kapitalquelle zurückgreifen.

Insbesondere Junior-Unternehmen sind von Aktienfinanzierungen abhängig, um ihren Kapitalaufwand zu decken. Für Explorer ohne Cashflow liegt der einzige Weg der Kapitalbeschaffung im Verkauf ihrer Anteile. Sogar Produzenten, die eine oder mehrere kleine Minen betreiben, haben für gewöhnlich einen unzureichenden Cashflow, um große Wachstumsprojekte zu realisieren. Demzufolge müssen auch diese Firmen ihre Aktien verkaufen.

Im Laufe des Goldbullenmarktes hatten diese Minengesellschaften kein Problem damit, Investoren zu finden, die ihre Aktien kaufen. Sowohl die Emittenten als auch die Käufer gingen davon aus, dass der Wertzuwachs der Aktien nicht lange auf sich warten lässt. Aktien mit vielversprechenden Vermögenswerten spiegeln einen Goldpreisanstieg normalerweise verstärkt wider. Diese Symbiose fand jedoch im Jahr 2011 ein Ende.

Angesichts der unspektakulären Aktien-Performances hatten es Junior-Unternehmen extrem schwer, eine Kapitalquelle aufzuspüren. Demzufolge waren die Firmen, die mit zu wenig Kapital ins Jahr 2011 starteten, gezwungen, mit einem mageren Budget auszukommen und/oder ihre Explorations-/Entwicklungsprojekte zu vertagen. Andere wiederum mussten mehr Aktien ausgeben als erhofft und verwässerten das Kapital der Aktionäre.

Wenn sich diese Finanzierungsphasen noch weiter verlängern, wird sich die brillante Erkenntnis des CNBC-Moderatoren noch weiter verbreiten. Weniger Geld für die Exploration und Entwicklung von Goldminen werden letztendlich zu einem beschleunigten Angebotsrückgang führen. Während die Gold-Fundamentals dadurch verstärkt werden und die Preise weiterhin steigen, kann es sehr gefährlich für die Zukunft zahlreicher Goldaktien sein.

Goldunternehmen haben auch ohne Finanzierungssorgen einen harten Job. Da das oberflächennahe Gold bereits größtenteils abgebaut wurde, wird es immer schwieriger, Gold zu finden. Um das Angebot aufzustocken, müssen Minengesellschaften daher in schwieriger zugänglichen Gebieten nach Gold suchen und Lagerstätten mit geringeren Gehalten und höheren Kosten entwickeln. Sie benötigen mehr Kapital als je zuvor, um ihrer Arbeit nachzugehen.




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