Eine glänzende Zukunft
10.05.2004 | Prof. Dr. Hans J. Bocker
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1. Die (Finanz-) Welt in der wir leben
Wer, verehrter Leser, macht sich abgesehen vom Problemkreis der täglichen Routine, schon Gedanken über die Welt in der wir leben? Insbesondere über die (hochgradig kranke) Welt der Finanzen, die die Wirtschaft und unser Leben so entscheidend beeinflusst?
Doch das Verschliessen der Augen schützt nicht vor den Folgen katastrophaler Politik und eines Unwetters, das am Horizont der Wirtschaft und Finanzen drohend heraufzieht.
Die folgenden Ausführungen sind nicht als Sammlung pessimistischer Zitate und Kernpunkte einer dunklen Weltanschauung gedacht. Im Gegenteil: Wie das indische Sprichwort sagt: Wenn die Regenzeit kommt, baut sich der Weise rechtzeitig eine Hütte. Und man wird sich an die etwas bedrückende Tatsache erinnern, dass, im Gegensatz zu "normalen Zeiten", die grössten Gewinne durch wenige Weitsichtige gerade dann zu machen sind, "wenn das Blut knöchelhoch durch die Strassen fliesst". Dieser etwas grausige poetische Vergleich enthält tiefe Wahrheiten. Die Namen Carnegie, Rothschild oder Rockefeller sind lebendige Beispiele für die Ansammlung gigantischer Vermögen in allerschwersten Zeiten. Wer sich sinnvoll vorbereitet, den wird die unausweichliche Krise nicht nur nicht treffen, sondern reichlich belohnen. Und dies wiederum versetzt in die beneidenswerte Lage, auch Anderen in Not dann helfen zu können.
Da ist zunächst einmal der exponentiell weiter wachsende Schuldenberg, dessen Erwähnung nur das grosse Gähnen hervorruft. Alle haben sich daran gewöhnt. Schon zu lange ist er mit uns und nichts Bedrohliches geschieht. In fast allen Ländern nimmt die Bedienung der Staatsschulden die zweitgrösste Position im jährlichen Staatshaushalt ein. Das Vorrücken auf die Position Eins ist genau so vorprogrammiert, wie der Zeitpunkt, zu dem die Steuereinnahmen nicht mehr ausreichen, die Zinsdienste weiter zu leisten.
Finanzmathematiker haben errechnet, dass bei einer Einsparung von 50% der laufenden Staatsausgaben, die politisch wegen der unvorstellbaren Konsequenzen keine drei Tage durchzuhalten wäre, es immer noch über 30 Jahre dauern würde, bis der Schuldenberg z.B. in Deutschland endlich abgetragen wäre. Dieses Problem ist "im Guten" nicht mehr lösbar.
Die Amerikaner als grösste Schuldnernation der Welt haben auf Bundes-, Landes-, Gemeinde-, Unternehmens- und privater Ebene ein kleines Gebirge von etwa 49 Billionen (49 Tausend Milliarden) US$ an finanziellen Verpflichtungen im In- und Ausland aufgebaut. Dies entspricht umgelegt rund 600 000 $ pro Durchschnittsfamilie.
In den 90er Jahren gewannen die US-Börsen rund 7 Billionen US$ im Kurswert. Der Bärenmarkt nahm diese Summe wieder zurück, mit verheerenden Begleiterscheinungen. Als Puffer wirkte die nächste Finanzblase: Die gewaltigen Preissteigerungen im Immobilienmarkt auf immer absurdere Höhen, der seit März 2000 etwa 6 Billionen im Nennwert gewann. Circa 2,5 Billionen US$ haben die Hausbesitzer aufgrund von manipulierten Billigsthypotheken ihren Häusern per Beleihung entnommen, sich damit tiefer in Schulden gestürzt und durch diesen, auf reiner Verschuldung basierenden Kaufkraftschub die Volkswirtschaft und damit auch die von der Konjunktur in den USA abhängige Weltwirtschaft in Gang gehalten. Der Markt wird auch für diese letzte der grossen Finanzblasen eine Nadel finden und ihren Wert auf Normalmass reduzieren, wie dies in der Geschichte immer ablief. Geschieht dies, dürfte die US-Ökonomie und damit die von ihr so abhängige Weltwirtschaft mit ihren Massenexporten in die USA eine Krise erleben, gegen die die grosse Depression der 30er Jahre wie ein Kindergartenpicknick erschiene.
Doch genau diese bedrohliche Entwicklung hat bereits begonnen. Zwar hält Greenspan die kurzfristigen Zinsen mit aller Gewalt unten, doch am langfristigen Zinsmarkt tut sich Bedenkliches: Zwischen Juni und August 2003 stiegen die Zinssätze der 30-jährigen US-Schatzbriefe grob gesprochen von 4 auf 5% und diejenigen für 10-Jahresläufer von 3,1 auf über 4,5%. Hält diese Tendenz an (immerhin erreichten die Verzinsungen um 1980 in den USA 17% und in Kanada 21%), müssten die Schuldner, allen voran die Staaten, schon bald wesentlich höhere Summen zur Bedienung ihrer Verbindlichkeiten aufwenden, weil die Investoren dieses wegen des steigenden Risikos verlangen. Dann reichten die Steuergelder zur Deckung nicht mehr aus und der offene Staatsbankrott wäre unvermeidlich. Die Deutschen durchlebten genau diese Situation im letzten Jahrhundert zwei Mal: Zum einen Mitte der 20er Jahre per Hyperinflation, zum anderen 1948 durch die sog. "Währungsreform" (die Regierenden sind sehr erfinderisch, wenn es um die Schaffung schön klingender Worte für den staatlichen Vollbankrott geht). Deutschland hat den zweimaligen Fall auf Null aller Konten, Guthaben und Geldscheine bequemerweise vergessen. Alle Ersparnisse, Geldvermögen, Sparbuch- und Kontenguthaben, Bargeld usw. waren im Totalverlust schlicht "weg". Eine dritte Wiederholung bahnt sich jedoch an. Es geht schon lange nicht mehr um das "Ob", sondern nur noch um das "Wann".
Hier im Folgenden ein kleines Quiz. Sie können damit Ihr Wissen um wirklich entscheidende Dinge, Fakten und Trends, die unser aller Leben bereits stark beeinflussen und künftig in noch ungeahnter Weise treffen werden, testen.
2. Quiz - ein kleiner Test verbotenen Wissens
Wussten Sie beispielsweise schon dass:
Hier kommt ein nicht mehr zu beherrschender Schulden-Koloss auf uns zugerast, in dessen verheerendem Zerstörungspfad man möglichst nicht stehen sollte. Zauberlehrling Greenspan hat einen Moloch geschaffen, den er nicht mehr los wird und der immer grössere Dosen an frischen Krediten und gedrucktem Geld benötigt, um die sonst augenblicklich einsetzende Zerstörung des Gesamtsystems zu verhindern. Doch auch hier wachsen keine Bäume in den Himmel. Das unvermeidliche Ende wird den Naturgesetzen zufolge kommen.
Genau dies tat Saddam Hussein, er weigerte sich, Dollars anzunehmen. Was dann mit seinem Land geschah, ist bekannt. Er hatte den Lebensnerv der letzten Weltmacht präzise getroffen.