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Irrtum über Gewinne beim Goldabbau

24.10.2013  |  Adam Hamilton
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Das Kurs Gewinn Verhältnis ist das zentrale Bewertungskriterium für sämtliche Aktienmärkte und üblicherweise gilt, niedriger ist billiger. Investoren, die Aktien kaufen, die bei einem Zehnfachen ihrer Gewinne gehandelt werden, was bedeutet, dass ihr aktueller Aktienkurs das Zehnfache ihrer Gewinne der letzten vier Quartale beträgt, haben deutlich höre Chancen, ihre Aktien steigen zu sehen, als wenn sie sie zum 30 fachen der Gewinne kaufen. Je billiger dieser Bewertungsmultiplikator, umso besser ist die Chance, die ein Aktienkurs bietet.

Sowohl der einfache Durchschnittswert als auch der an der Marktkapitalisierung gemessene Durchschnitt zeigen, dass die Bewertung der Goldaktien während des gesamten, 10,8 Jahre langen, säkularen Monsterbullenmarktes mit 1664% Anstieg des HUI stets nach unten tendierten. Und jetzt sind beide Maßstäbe so niedrig, wie sie es mindestens seit November 2000 nicht mehr waren, als dieser Goldaktienbullenmarkt aus Angst und Verzweiflung entstand. Die Kurse der Goldaktien waren nie billiger im Vergleich zu ihren zugrundeliegenden Gewinnen!

Da Angst und Verzweiflung bei den Goldaktien derzeit erneut um sich greifen, erhalte ich jeden Tag E-Mails, in denen steht, dass die Goldunternehmen nicht mehr genug verdienen können. Diese pessimistische Rechtfertigung ist unglaublich beliebt, aber zugleich kompletter Müll. Die Leute erzählen mir, dass der Goldabbau zu teuer und die Goldpreise zu niedrig sind, deshalb sei es klüger, pessimistisch zu bleiben wie alle anderen nach dieser zweiten Megakorrektur von 70% während dieses säkularen Bullenmarktes der Goldaktien.

Ich frage mich immer, ob diese Menschen kein Internet haben. Können sie nicht eine Stunde aufbringen, um sich auf Yahoo! Finance die Gewinne der wichtigsten Goldunternehmen selbst anzusehen, bevor sie die eigennützigen Unwahrheiten einiger törichter Dauerpessimisten nachbeten? Ich vermute, vieler von eben diesen Investoren waren im März 2008 und im September 2011 euphorisch und optimistisch, als der HUI bedeutende Zwischenhochs eroberte. Sie bieten einige vernichtende Vergleiche.

Ende März 2008 erreichte der HUI einen Stand von 515, umwerfende 139% höher als das heutige Niveau und die herausragenden Goldabbauunternehmen des Index verzeichneten einfache Durchschnittswerte bzw. an der Marktkapitalisierung gemessene KGVs vom 38,2- bzw. 34,8 fachen ihrer Gewinne. Und während diese Aktien anstiegen und die Preise hoch waren, strömten die Investoren fleißig herbei, um zu kaufen. Beim letzten Höchstwert des HUI im September 2011, als er 194% höher lag, betrugen diese Bewertungsmessgrößen 29,4 bzw. 21,1.

Jetzt bedenken Sie, dass höhere Bewertungen niedrigere Gewinne bedeuten, gemessen an den vorherrschenden Aktienkursen. Ende Juni 2013, nach dem diesjährigen Goldaktienabsturz, betrugen die KGVs der HUI Unternehmen gerade mal 17,9 bzw. 11,3, Tiefstände im säkularen Bullenmarkt, die sogar die Extreme der äußerst angstvollen Aktienpanik von 2008 übersteigen. Würden die Goldunternehmen heute tatsächlich kein Geld einnehmen können, wären ihre KGVs sehr hoch statt außerordentlich niedrig!

Bei etwa der Hälfte der Rückmeldungen, die ich bekomme und in denen diese dummen, pessimistischen Rechtfertigungen nachgebetet werden, führen die Schreiber die Energiepreise an. Sie erzählen mir, dass der Goldabbau heute nicht rentabel ist, weil die Energiekosten so hoch sind und der Abbau normalerweise sehr energieintensiv ist. Ende Juni 2013 lag Öl bei etwa 97 $ je Barrel. Damals im März 2008 und September 2011, während der letzten bedeutenden Hochs des HUI, lag der Preis fast bei 109 $ bzw. 89 $. Die Goldaktien stiegen weiterhin, trotz des teuren Öls!

Es gibt ein weiteres wichtiges Bewertungskriterium, das ebenfalls berücksichtigt werden muss: Dividendenerträge. Dividenden sind der Prüfstein für Einkünfte, Unternehmen können sie nicht zahlen, solange sie nicht tatsächlich die nötigen Gewinne machen, um sie abzudecken. Beachten Sie in der obigen Grafik, dass die Dividendenerträge der Goldaktien (gelbe Linie) niemals höher waren als dieses Jahr und im Juni über 3% gestiegen sind, als der HUI in seine Tiefwerte stürzte. Hohe Dividenden sind ein Zeichen finanzieller Stärke.

Provokant ist, dass derzeit tatsächlich ein Problem bei den Gewinnen der Goldunternehmen besteht, aber es besteht nicht darin, dass sie kein Geld machen. Im zweiten Quartal 2013 ließ die so noch nie gesehene Kombination von extrem seltenen, erzwungenen Liquidationen von Termingeschäften und die Massenabwanderung beim führenden Gold ETF GLD den Goldpreis um 22,8% abstürzen. Das war das schlimmste Quartal für Gold in etwa hundert Jahren, eine äußerst anomale Jahrhundertkatastrophe.




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