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Irrtum über Gewinne beim Goldabbau

24.10.2013  |  Adam Hamilton
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Viele bedeutende Goldbergbauunternehmen reagierten darauf in der denkbar konservativsten Art und Weise, sie nahmen an, dass der Goldpreis von 1.200 $ am Quartalsende die neue Norm sei und schrieben energisch ihre Goldprojekte dementsprechend ab. Diese Abermilliarden Dollar in Form von nicht liquiditätswirksamen Abschreibungen haben keinerlei Auswirkungen auf die operativen Erträge, solange sie die Einnahmen der laufenden zwölf Monate nicht übersteigen, aber sie werden den Großteil der Buchgewinne übertreffen und auslöschen.

Ich bin ein amtlich zugelassener Wirtschaftsprüfer und begann meine Karriere nach dem College, indem ich Bergbaugesellschaften für eine der bedeutenden Big Six Wirtschaftsprüfungsgesellschaften prüfte. Ich persönlich denke nicht, dass diese umfangreichen Abschreibungen von Goldprojekten nachvollziehbar waren. Die Märkte verzeichnen fast immer eine gewaltige Rückkehr zum Mittelwert nach solchen Extremen und tatsächlich konnte Gold nach seinem Rückgang im zweiten Quartal um 22,8% im folgenden Quartal wieder 7,8% zulegen. Die Chancen stehen gut, dass Gold seinen Aufstieg aus diesem Jahrhundertsturm der Angst fortsetzen wird.

Hätte ich also diese Goldunternehmen beraten, hätte ich ihnen gesagt, dass sie sich die durchschnittlichen Goldkurse der letzten zwölf Monate anschauen sollten, bevor sie Abschreibungen vornehmen. Zum Ende des zweiten Quartals fristete Gold sein Dasein bei nur etwas über 1.200 $, aber der Durchschnittspreis des vergangenen Jahres war lag noch 30% höher bei 1.604 $. Der durchschnittliche Goldpreis für das aktuelle Jahr liegt derzeit bei 1.446 $. Die Vermutung, dass Gold dauerhaft bei oder unter 1.200 $ gehandelt wird, ist also sehr dürftig.

Auf Grund dieser umfangreichen nicht liquiditätswirksamen Abschreibungen im zweiten Quartal können viele Goldunternehmen aktuell keine Gewinne auf dem Papier verzeichnen. Und das werden sie für ein weiteres Jahr nicht. Aber in Bezug auf die operativen Erträge sind sie immer noch sehr rentabel und produzieren tonnenweise Barmittel. Falls Sie die Abschreibungen nervös machen, denken Sie daran, dass sie erst nach dem zweiten Quartal begannen. Selbst wenn Sie sämtliche KGV- und Dividendenertragsdaten nach dem zweiten Quartal ignorieren, waren die Goldaktien davor für das aktuelle Jahr immer noch äußerst profitabel.

Und ich meine äußerst. Seit vielen Jahren führt mein Geschäftspartner Scott Wright tief gehende Untersuchungen zu der zugrundeliegenden Rentabilität herausragender Goldunternehmen des HUI durch, aus einem anderen Blickwinkel. Er hat eine beeindruckende Datensammlung der Goldabbaukosten und -margen erstellt, über die er zuletzt in einem Essay im Mai schrieb. Diese unglaubliche Grafik verdeutlicht das ungemeine Wachstum der Ertragskraft beim Goldabbau vor dem erschreckenden anomalen Schlag 2013.

Die blauen Balken beschreiben den durchschnittlichen jährlichen Goldpreis, während die roten die durchschnittlichen Cashkosten von HUI Unternehmen repräsentieren. Behalten Sie den letzten Punkt im Hinterkopf, ich komme noch dazu. Die gelben Balken veranschaulichen die prozentualen Bruttomargen der HUI Unternehmen, die gelben Zahlen geben den durchschnittlichen Cashgewinn je Unze abgebauten Goldes wieder. Diese Daten sollten jeden Zweifel zerstreuen, dass die Goldabbauunternehmen den maßlosen Strudel der Angst von 2013 nicht überstehen könnten.

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Letztes Jahr lag der Cashgewinn der HUI Unternehmen, die über ein Drittel des weltweiten Goldangebots produzieren, im Schnitt bei 950 $ je Unze. Ihre Bruttomargen lagen dauerhaft zwischen 50% und 60% seit 2006. Es gibt auf der Welt nur wenige Branchen, die so hohe Bruttomargen aufweisen, die Ertragskraft des Goldabbaus war außerordentlich. Und das bietet einen äußerst dicken Puffer, um den diesjährigen Goldabsturz zu überleben.

Die Abbaukosten sind tatsächlich gestiegen, aber die Pessimisten vergessen immer zu erwähnen, dass der Grund dafür beabsichtigt ist. Je höher der Goldpreis steigt, desto mehr können sich Goldunternehmen auf niedrigergradiges Erz konzentrieren, um ihre Produktion zu erhöhen. Wenn das Verhältnis von Gold zu taubem Gestein niedriger ist, steigen naturgemäß die Kosten, um eine Unze zu gewinnen. Die Unternehmen haben sich entschieden, Projekte mit niedrigerem Gehalt zu verfolgen, was einen großen Teil zu ihren steigenden Abbaukosten beigetragen hat.

In den letzten vier Jahren sind die durchschnittlichen Cashkosten der wichtigsten HUI Unternehmen im Schnitt jährlich um 13,8% gewachsen. Rechnen Sie mit einem ähnlichen Anstieg der durchschnittlichen Cashkosten 2012 von 719 $ und Sie erhalten voraussichtliche Cashkosten von 818 $ je Unze für das Jahr 2013, entsprechende dem Trend. Die Chancen stehen gut, dass die Cashkosten vermutlich niedriger ausfallen werden, da die Goldunternehmen ihre Abbaupläne oftmals anpassen können, um höhergradiges Erz anzuvisieren oder um einen Abwärtstrend des Goldpreises auszugleichen.

Der Goldpreis liegt dieses Jahr im Schnitt bei 1.446 $, was auf immer noch enorme Bruttomargen von 628 $ je Unze schließen lässt bei trendgemäß steigenden Kosten. Das ist immer noch wesentlich mehr als in sämtlichen Jahren (ausgenommen die letzten) dieses säkularen Bullenmarktes für Goldaktien! Sollte Gold so abstürzen, wie es die Pessimisten voraussagen und im vierten Quartal dieses Jahres durchschnittlich bei nur 1.000 $ liegen, würde der Gesamtjahresdurchschnitt des Goldpreises immer noch 1.342 $ betragen. Selbst in diesem übertrieben pessimistischen Fall lägen die Bruttomargen noch bei 524 $ je Unze!




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