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Baumwollpreis fällt auf 9-Monatstief

25.10.2013  |  Eugen Weinberg
Energie

Der Brentölpreis setzt seinen Abwärtstrend fort und fällt am Morgen auf ein 2½-Monatstief von 106,7 USD je Barrel. WTI handelt leicht erholt bei 97 USD je Barrel, nachdem gestern zwischenzeitlich ein 4-Monatstief von 96 USD je Barrel verzeichnet wurde.

Wie wir bereits gestern erwähnten, hat sich der Preis für Light Louisiana Sweet (LLS), welcher als Referenzpreis für Leichtöl an der US-Golfküste dient, dem WTI-Preis in den vergangenen Tagen angenähert. Dies ist deswegen bemerkenswert, weil LLS bis dato im Einklang mit Brent notierte und zeitweise sogar einen Preisaufschlag gegenüber Brent aufwies. Die jüngste Entwicklung deutet darauf hin, dass sich das Überangebot vom Mittleren Westen der USA an die US-Golfküste verlagert hat. Denn während die Cushing-Lagerbestände seit Ende Juni um 16 Mio. Barrel gefallen sind, sind die Rohölvorräte an der US-Golfküste (PADD3) in den letzten fünf Wochen um 17 Mio. Barrel gestiegen und liegen nur noch knapp unter dem im April verzeichneten 4-Jahreshoch.

Ausschlaggebend hierfür ist eine aufgrund von Wartungsarbeiten niedrigere Rohölverarbeitung der Raffinerien. Hinzu kommt ein steigendes Angebot bedingt durch neue Pipelinekapazitäten aus dem Mittleren Westen und einer steigenden Schieferölproduktion in Texas. So teilte die US-Energiebehörde in dieser Woche mit, dass die Ölproduktion im Schiefervorkommen Eagle Ford im August die Marke von 1 Mio. Barrel pro Tag erreicht hat und damit die Produktion in der Bakken-Formation in Nord-Dakota übertrifft. Als Folge des niedrigeren LLS-Preises können die Raffinerien an der US-Golfküste mit niedrigeren Preisen für Ölprodukte leben, ohne dadurch geringere Margen zu erzielen. Dies dürfte nach dem Ende der Wartungsarbeiten zu höheren Exporten von Ölprodukten führen. Die Raffinerien in Europa geraten dadurch unter Druck, da diese auf das teurere Brentöl zurückgreifen müssen.

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Edelmetalle

Der Goldpreis ist gestern um 1% auf knapp 1.350 USD je Feinunze gestiegen und hat sich damit von seinen Tiefständen weiter entfernt. Nach zwei Tagen Zuflüssen in Folge in die Gold-ETFs verzeichneten diese gestern wieder Abflüsse von drei Tonnen. Für einen nachhaltigen Preisanstieg von Gold bedarf es unseres Erachtens aber einer wieder anziehenden Investmentnachfrage. Ein solcher Trend ist bislang jedoch nicht feststellbar.

Südafrika kommt weiter nicht zur Ruhe. Denn dort könnte es zu neuerlichen Streiks kommen, nachdem die letzten gerade erst beendet wurden. Nachdem sich die radikale Gewerkschaft AMCU mit Anglo American Platinum, dem weltweit größten Platinproduzenten, nicht auf Lohnsteigerungen einigen konnte, wurde ein Schlichter angerufen. In den Lohnverhandlungen mit Impala Platinum, dem zweitgrößten Platinproduzenten der Welt, ist AMCU schon einen Schritt weiter: Dort wurden die Schlichtungsgespräche für gescheitert erklärt und die Gewerkschaft wird nächste Woche über Streiks entscheiden. Damit droht der schwer angeschlagenen südafrikanischen Platinindustrie weiteres Ungemach. Sollte es darüber hinaus tatsächlich zu Streiks kommen und diese länger andauern, dürfte es zu Angebotsausfällen kommen, die den Platinpreis wiederum unterstützen sollten.


Industriemetalle

Nachdem die Metallpreise gestern über weite Phasen unter Druck standen, konnten sie ihre Verluste im späten Handelsverlauf wieder aufholen. Der Aufwärtstrend setzt sich heute Morgen aber unter anderem aufgrund fallender asiatischer Aktienmärkte und trotz des anhaltend schwachen US-Dollars nicht fort. So handelt Aluminium zum Beispiel bei gut 1.850 USD je Tonne. Obwohl einige Aluminiumhersteller ihre Produktion zuletzt aufgrund des schwierigen Marktumfelds gedrosselt und weitere Kürzungen angekündigt haben, ist die globale Aluminiumproduktion weiter gestiegen. Diese legte gemäß Daten des International Aluminium Institute (IAI) im September im Vergleich zum Vorjahr um 4,5% auf 4,122 Mio. Tonnen zu (das IAI hat die komplette Datenhistorie revidiert). Damit wurde zugleich nur geringfügig weniger Aluminium hergestellt als im Vormonat, der einen Rekordwert darstellte.

Der Anstieg der globalen Aluminiumproduktion war dabei einmal mehr ausschließlich auf China zurückzuführen. Denn dort wurde die Produktion im Vorjahresvergleich um 11% ausgeweitet, während sie außerhalb des Reichs der Mitte leicht rückläufig war. Wie der chinesische Metallinformationsdienst SMM berichtet, lag die durchschnittliche Auslastungsrate der chinesischen Aluminiumhersteller im Oktober bislang bei nur rund 61%. Ein Grund hierfür sind die hohen Produktionsverluste, die sich gemäß SMM in der letzten Woche auf durchschnittlich 800 RMB je Tonne (entspricht rund 131 USD je Tonne) summierten.


Agrarrohstoffe

Der Baumwollpreis hat seine Talfahrt gestern fortgesetzt und ist auf ein 9-Monatstief von 78,76 US-Cents je Pfund gefallen. Am Morgen handelt Baumwolle nur knapp oberhalb davon. Innerhalb von zwei Handelstagen hat sich Baumwolle um mehr als 4% verbilligt. Das Unterschreiten der Marke von 80 US-Cents und des Tiefs von Anfang Juni bei 79,3 US-Cents löste unter kurzfristig orientierten Finanzanlegern weitere Anschlussverkäufe aus. Hinzu kamen enttäuschende Exportzahlen des US-Landwirtschaftsministeriums. Diese wiesen für die Woche zum 3. Oktober lediglich Exportverkäufe von 44 Tsd. Ballen aus, was dem niedrigsten Niveau seit Mitte August entsprach. Insbesondere die in der Berichtswoche nur sehr geringen Verkäufe nach China von 16,9 Tsd. Ballen sorgten für Katerstimmung.

Denn China war der treibende Faktor der Baumwollnachfrage in den vergangenen Jahren und hat die beträchtlichen globalen Angebotsüberschüsse quasi im Alleingang absorbiert. Sollte China dauerhaft weniger Baumwolle nachfragen, hätte dies beträchtliche negative Auswirkungen auf die Preise. Dennoch erachten wir das Ausmaß des jüngsten Preisrückgangs als übertrieben und rechnen mit einer baldigen Erholung. Das niedrigere Preisniveau dürfte physische Käufer anlocken. Zudem kann es unter den kurzfristig orientierten Finanzanlegern jederzeit zu Eindeckungen von Leerverkäufen kommen, sobald sich der Preis stabilisiert.




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