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China überholt Indien klar als weltgrößten Goldnachfrager

14.11.2013  |  Eugen Weinberg
Energie

Der Brentölpreis kann am Morgen auf 107,4 USD je Barrel steigen und damit seine Gewinne von gestern weiter ausbauen. WTI nimmt die gestern begonnene Erholung wieder auf und steigt auf 94 USD je Barrel. Für Unterstützung sorgen Aussagen der designierten Fed-Vositzenden Yellen, wonach eine starke Erholung der US-Wirtschaft für eine Rückführung der Anleihekäufe erforderlich ist. Der Beginn des Ausstiegs aus der ultra-lockeren Geldpolitik noch in diesem Jahr, welcher nach den starken Arbeitsmarktdaten kurzzeitig für möglich erachtet wurde, dürfte damit vom Tisch sein. Der WTI-Preis geriet zwischenzeitlich unter Druck, nachdem das API einen unerwartet kräftigen Anstieg der Rohöllagerbestände in Cushing in der vergangenen Woche um 1,7 Mio. Barrel berichtete.

Zudem gab das US-Energieministerium bekannt, dass die US-Rohölproduktion im Oktober erstmals seit dem Jahr 1995 die US-Rohölimporte übertroffen hat. Die USA produzierten demnach im vergangenen Monat 7,7 Mio. Barrel Rohöl pro Tag, soviel wie zuletzt vor 24½ Jahren. Die Rohölimporte lagen bei 7,6 Mio. Barrel pro Tag. Der Trend dürfte sich im kommenden Jahr fortsetzen. Die Rohölproduktion soll bis Ende 2014 auf 8,9 Mio. Barrel pro Tag steigen und die Rohölimporte auf 5,8 Mio. Barrel pro Tag fallen. Dies macht einen dauerhaften Preisabschlag von WTI gegenüber Brent wahrscheinlich. Das übermäßige US-Ölangebot hat bereits dazu geführt, dass das vordere Ende der WTI-Terminkurve in Contango ist. Dieser ist mit 60 US-Cents so ausgeprägt wie zuletzt vor neun Monaten.


Edelmetalle

Der World Gold Council (WGC) hat heute Morgen seinen Bericht zu den Nachfragetrends im dritten Quartal veröffentlicht. Demnach ist die globale Goldnachfrage im Vergleich zum Vorjahr um 21% auf 868,5 Tonnen gesunken. Dies war Abflüssen aus den ETFs, geringeren Zentralbankkäufen und der Erhöhung der Steuern in Indien geschuldet. Gemäß WGC haben Investoren aus den Gold-ETFs im dritten Quartal 118,7 Tonnen abgezogen, da es zu einer Umschichtung von Gold in riskantere Anlageklassen wie z.B. Aktien kam. Die Zentralbanken haben mit 93,4 Tonnen 17% weniger Gold gekauft als noch vor einem Jahr. Für dieses Quartal erwartet der WGC aber wieder höhere Zentralbankkäufe, so dass für das Gesamtjahr die bislang unterstellten 350 Tonnen überschritten werden könnten. Die globale Schmucknachfrage ist - getrieben von China und dem Nahen Osten - um 5% auf 487 Tonnen gestiegen.

Und auch die Nachfrage nach Münzen und Barren legte um 6% auf 304 Tonnen zu. Die niedrigeren Preise haben hier offensichtlich Schnäppchenjäger angelockt. Die indische Goldnachfrage brach um 32% auf 148,2 Tonnen ein, die Importe fielen auf nur noch 85 Tonnen und damit den niedrigsten Wert seit dem ersten Quartal 2009. Die chinesische Goldnachfrage stieg um 18% auf 209,6 Tonnen. In den ersten drei Quartalen des Jahres hat China somit 779,6 Tonnen Gold gekauft und damit Indien klar als weltweit größten Goldkonsumenten (714,7 Tonnen) verdrängt. Daran dürfte sich auch im restlichen Jahresverlauf nichts ändern, zumal der WGC seine bisherige Schätzung bestätigte, dass China im Gesamtjahr über 1.000 Tonnen Gold kaufen wird.

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Industriemetalle

Laut Aussage der designierten neuen Fed-Vorsitzenden, Janet Yellen, müsse sich die US-Wirtschaft zunächst stark erholen, bevor die Fed mit der Reduzierung ihrer Anleihekäufe beginnt. Dies führt heute Morgen zu einer leichten Erholung der Metallpreise. So übersteigt z.B. Kupfer zeitweise wieder die Marke von 7.000 USD je Tonne, nachdem das rote Metall gestern mit 6.956 USD den tiefsten Stand seit Anfang August verzeichnete. In Japan ist die Wirtschaft im dritten Quartal zwar langsamer gewachsen als im 1. Halbjahr, die Wachstumsrate lag aber leicht über den Erwartungen. Und auch im 4. Quartal dürfte die japanische Wirtschaft laut Einschätzung unserer Volkswirte solide wachsen.

Dies sollte zu einer höheren Nachfrage nach Rohstoffen im Allgemeinen und nach Metallen im Speziellen führen, da Japan einer der größten Importeure für Metalle ist. Das Land hat keine eigenen Minenkapazitäten, verarbeitet aber große Mengen an Konzentraten.

China hat im Oktober gemäß Daten des Nationalen Statistikbüros täglich 2,099 Mio. Tonnen Stahl produziert. Dies waren 3,7% weniger als im Vormonat, was vor allem auf niedrigere Stahlpreise im September und Oktober zurückzuführen ist. Im Vergleich zum Vorjahr wurden jedoch 9,2% mehr Stahl hergestellt. Da sich die chinesischen Stahlpreise zuletzt stabilisiert haben, dürfte die Produktionsrate im November wieder erhöht worden sein. Die anhaltend hohen Überkapazitäten stehen einer nachhaltigen Preiserholung weiter entgegen.


Agrarrohstoffe

Die Kautschukpreise in Singapur pendeln seit Wochen um die 230 US-Cents je Kilogramm. Die Preise dürften in nächster Zeit allenfalls nur geringes Aufwärtspotenzial besitzen. Steigende Zahlen zur Automobilproduktion senden zwar positive Signale für die Nachfrage nach Kautschuk für die Reifenherstellung, welche bis zu 70% der Gesamtnachfrage stellt. So wurde im Oktober der stärkste Zuwachs bei Chinas Autoabsatz und -produktion seit Januar vermeldet. Noch lautet die offizielle Schätzung der International Rubber Study Group IRSG daher auf ein Plus bei der Kautschuknachfrage von 3% in diesem Jahr. Der Ausblick wird allerdings durch schwächere gesamtwirtschaftliche Wachstumsraten getrübt.

Der IWF hat im Oktober seine Prognosen für 2013 und 2014 sowohl für China als auch die Welt als Ganze reduziert, was auch die IRSG zu Anpassungen bei ihrer Nachfrageprognose bewegen dürfte. Gleichzeitig steigt das Kautschukangebot: Auf Basis der Daten der ersten zehn Monate prognostiziert die Vereinigung der Kautschuk produzierenden Länder ANRPC für 2013 ein Produktionsplus von 3,6% gegenüber Vorjahr. 2014 soll das Angebot laut IRSG sogar um 4,5% steigen, da viele Gummibaum-Plantagen, die angesichts steigender Preise in den Jahren 2005 bis 2008 angelegt wurden, nun erntereif werden. Damit bleibt es weiter wahrscheinlich, dass nach den Jahren 2011 und 2012 auch die Jahre 2013 und 2014 mit einem Überschuss am Kautschukmarkt schließen.




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