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Öl und Gold holen Verluste wieder auf

26.11.2013  |  Eugen Weinberg
Energie

Der Brentölpreis konnte die Verluste bereits gestern wieder wettmachen, welche aus der am Wochenende erzielten Einigung im Atomstreit mit dem Iran herrührten. Zwar soll das Verbot von Versicherungen für Öllieferungen aus dem Iran gelockert werden, was zu etwas stärkeren Käufen von iranischem Öl durch asiatische Abnehmer führen dürfte. Ansonsten enthielt die Übereinkunft allerdings wenig Konkretes, was auf eine kurzfristige Erhöhung des Öangebots aus dem Iran hindeutet.

Insbesondere das Ölembargo der EU bleibt zunächst bestehen, welche vor den Sanktionen mit 450 Tsd. Barrel pro Tag hinter China der zweitgrößte Abnehmer für iranisches Öl war. Zudem bleibt eine baldige Normalisierung der Ölproduktion in Libyen illusorisch, nachdem es im ölreichen Osten des Landes zu Kämpfen zwischen regulären Truppen und militanten Islamisten kam. Der Ölpreis bleibt damit unterstützt von Angebotsausfällen, welche die reichliche Versorgung des Marktes überlagern und einen Preisrückgang verhindern. Zudem könnten spekulative Finanzanleger den Preisrückgang auf 108 USD je Barrel zum Aufbau von Long-Positionen genutzt haben.

Offensichtlich kehren diese bei Preisen von deutlich unter 110 USD in den Ölmarkt zurück. Erstmals seit sechs Wochen haben spekulative Finanzanleger in der vergangenen Woche ihre Netto-Long-Positionen bei Brent ausgeweitet. Diese stiegen in der Woche zum 19. November um 18 Tsd. auf 107,3 Tsd. Kontrakte, nachdem sie in der Vorwoche auf das niedrigste Niveau seit einem Jahr gefallen waren. Es spricht somit vieles für eine Fortsetzung des richtungslosen Seitwärtshandels.

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Edelmetalle

Der Goldpreis hat sich gestern Nachmittag von seinem mehrmonatigen Tief merklich erholt und steigt heute Morgen auf über 1.250 USD je Feinunze. Dies dürfte zum einen auf ein reges Kaufinteresse am Futures-Markt zurückzuführen sein. Zum anderen dürften auch physische Goldkäufe in Asien, wohl vor allem in China, dem Preis zur Erholung verholfen haben. In Indien ist die Goldnachfrage zwar ebenfalls hoch. Aufgrund der von der Regierung und Zentralbank auferlegten Restriktionen wird aber nur wenig Gold importiert.

Der Verband der indischen Schmuckhändler schätzt die Einfuhren im November lediglich auf 5-10 Tonnen, nach 40 Tonnen im Vorjahr. Wegen des knappen Angebots werden nach wie vor hohe Prämien bezahlt. Der Aufschlag auf den Londoner Goldpreis beträgt Verbandsangaben zufolge aktuell 120-130 USD je Feinunze und könnte in den nächsten Wochen auf 150-200 USD steigen. Denn während dieser Zeit wird das Gold nachgefragt, das bei Hochzeiten im Januar und Februar verschenkt wird.

Die Gold-ETFs haben gestern dagegen weitere Abflüsse von 3,7 Tonnen verzeichnet. Es war zugleich der zehnte Tagesabfluss in Folge. Solange es hier zu keiner Trendwende kommt, ist eine nachhaltige Preiserholung unwahrscheinlich. Die Bestände der von Bloomberg erfassten Platin-ETFs haben dagegen gestern erstmals die Marke von 2,4 Mio. Unzen übertroffen. Diese werden durch anhaltende Zuflüsse in den erst Ende April aufgelegten Platin-ETF der südafrikanischen Investmentbank Absa Capital getrieben, der mittlerweile einen Marktanteil von 33% hat. Der Platinpreis hat hiervon allerdings kaum profitieren können und ist zuletzt sogar unter die Marke von 1.400 USD je Feinunze gefallen.


Industriemetalle

Offiziellen Angaben zufolge wird Indonesien wie geplant im Januar das Exportverbot von Erzen einführen. Dieses soll gemäß den aktuellen Planungen zum 13. Januar in Kraft treten. Demnach soll auch die Exportsteuer von 20%, die ab 2014 fällig wird, nicht mehr überarbeitet werden. Einige Minenproduzenten haben Ausnahmegenehmigungen zum Export von Erzen erhalten (die versteuert werden müssen), nachdem sie sich verpflichtet hatten, im südostasiatischen Land Schmelzen zur Verarbeitung der Rohmaterialien zu bauen.

Indonesien ist der weltweit größte Exporteur von Bauxit, das zur Aluminiumproduktion verwendet wird, von Nickelkonzentraten und von Zinn. Nach wie vor sind viele Marktteilnehmer skeptisch, dass das Exportverbot im vollen Umfang zu Beginn des nächsten Jahres umgesetzt wird. Denn bislang gibt es in Indonesien noch nicht ausreichende Verarbeitungskapazitäten, so dass sich das Land einen Teil seiner Verkaufserlöse der Erze abschneiden würde, was die Wirtschaftsleistung Indonesiens negativ beeinträchtigen würde und möglicherweise auch soziale Auswirkungen hätte.

Sollte die indonesische Regierung kurzfristig die Restriktionen lockern und die Exporte auf dem derzeit hohen Niveau beibehalten werden - Zinn stellt aus anderem Grund eine Ausnahme dar -, würde dies gerade am globalen Nickelmarkt zu einem anhaltend reichlichen Angebot führen. Denn dieser ist jetzt schon durch hohe Überschüsse gekennzeichnet, was sich auch in den LME-Nickelvorräten widerspiegelt.


Agrarrohstoffe

Die Agrarprognoseeinheit der EU-Kommission MARS bewertet die Aussaatarbeiten bei Winterweizen in der EU alles in allem als gut. Lediglich in einigen west- und osteuropäischen Staaten hätte es lokale Schwierigkeiten durch zu hohe Nässe gegeben. Meist hätten ausreichende Wärme und normale Feuchtigkeitsbedingungen in der zweiten Oktoberhälfte und im November aber dafür gesorgt, dass die Saat gut aufgehen konnte.

Auch bei Raps waren laut MARS in den wichtigsten Anbauländern die Aussaatbedingungen gut. Die Pflanzen hätten sich bisher gut entwickeln können und seien für die Winterzeit gerüstet.

Auch in den USA ist die Winterweizensaat bereits fast vollständig aufgegangen. Bei seiner wöchentlichen Bewertung der Pflanzenqualität hat das US-Landwirtschaftsministerium USDA zwar den Anteil der mit "gut" oder "sehr gut" bewerteten Weizenpflanzen um einen Punkt auf 62% verringert. Verglichen mit dem Vorjahreswert von nur 33% ist dies allerdings sehr gut. Das USDA meldet zudem, dass die Maisernte zu 95% eingefahren ist.

Die Sojabohnenernte ist im jüngsten Bericht nicht mehr aufgeführt, nachdem in der Vorwoche bereits 95% geerntet war. Bei Baumwolle sind 78% der Flächen abgeerntet. Bei gestern geringen Preisbewegungen an den Agrarmärkten nimmt sich das Plus bei den Baumwollpreisen von 1,6% geradezu groß aus. Grund war die Vorhersage von starkem Regen im Südosten der USA, der die weiteren Erntearbeiten und die Qualität des Ernteguts beeinträchtigen könnte.




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