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Wieder höhere Importe Chinas im November

09.12.2013  |  Eugen Weinberg
Energie:

Sowohl Brent- als auch WTI-Öl zeigen sich zum Auftakt der neuen Handelswoche nahezu unverändert. Brent handelt bei 111,5 USD je Barrel, WTI notiert bei knapp 98 USD je Barrel in der Nähe eines 6-Wochenhochs. China hat gemäß Daten der Zollbehörde im November 23,56 Mio. Tonnen (5,74 Mio. Barrel pro Tag) Rohöl importiert und somit den unter anderem durch die "Golden Week" bedingten Rückgang im Vormonat teilweise wieder wettgemacht. Die Einfuhren lagen fast exakt auf dem Niveau des Vorjahres.

Seit Jahresbeginn wurden insgesamt 255,4 Mio. Tonnen Rohöl importiert. Dies waren 3,2% mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. China bleibt damit ein wesentlicher Treiber der globalen Ölnachfrage. Am globalen Ölmarkt besteht dennoch weiterhin ein hohes Überangebot, was von den drei Energieagenturen, die diese Woche ihre Monatsberichte veröffentlichen, bestätigt werden dürfte. Die spekulativen Finanzinvestoren haben in der Woche zum 3. Dezember den vorherigen Rückgang der Netto-Long-Positionen bei WTI wieder komplett wettgemacht. Mit 234,1 Tsd. Kontrakten liegen sie auf einem 10-Wochenhoch.

Damit haben die kurzfristig orientierten Finanzanleger mit zum Preisanstieg von WTI und der Verringerung der Preisdifferenz zu Brent in der Beobachtungsperiode beigetragen. Der Preisanstieg von WTI seitdem lässt vermuten, dass die Netto-Long-Positionen mittlerweile weiter erhöht wurden. Auch im Falle von US-Erdgas kam es zu einem deutlichen Aufbau der Netto-Long-Positionen. Diese haben sich innerhalb einer Woche mehr als verdoppelt und liegen aktuell auf einem 7-Wochenhoch.


Edelmetalle:

Gold handelt zum Wochenauftakt weitgehend unverändert bei rund 1.230 USD je Feinunze. Eine Erholung des Preises wird durch die anhaltende Debatte um ein baldiges Rückführen der Anleihekäufe der US-Notenbank Fed verhindert. Denn letzten Freitag wurden mit dem Arbeitsmarktbericht erneut positive Konjunkturdaten in den USA veröffentlicht.

Unseren Volkswirten zufolge reichen diese aber noch nicht aus, damit die Fed noch im laufenden Monat mit der Reduzierung beginnt. Steigenden Preisen stehen auch die ETF-Abflüsse entgegen, die sich bis zum aktuellen Rand fortsetzen. Am Freitag verzeichneten die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs den 18. Handelstag in Folge Abflüsse. Die Bestände liegen mittlerweile auf dem tiefsten Stand seit Februar 2010.

In den letzten Wochen haben zudem die spekulativen Finanzinvestoren stark auf fallende Goldpreise gesetzt und so zum Rückgang der Notierungen beigetragen. In der Woche zum 3. Dezember wurden die Netto-Long-Positionen die fünfte Woche in Folge reduziert. Mit 9,9 Tsd. Kontrakten befinden sie sich auf dem niedrigsten Niveau seit Beginn der Datenreihe Mitte 2006. Dies ist in erster Linie auf einen massiven Aufbau von Short-Positionen zurückzuführen, die sich in den letzten fünf Wochen nahezu vervierfacht und ein Rekordhoch erreicht haben.

Im Falle von Silber zeigt sich ein ähnliches Bild. Hier bestanden in der Woche zum 3. Dezember mit 3,8 Tsd. Kontrakten die höchsten Netto-Short-Positionen seit Beginn der Datenreihe Mitte 2006, was ebenfalls einem massiven Aufbau von Short-Positionen geschuldet war.


Industriemetalle:

Die Metallpreise zeigen sich zum Start in die neue Handelswoche leicht schwächer und können einmal mehr nicht von festen asiatischen Aktienmärkten und guten Konjunkturdaten aus China profitieren. Kupfer kostet zum Beispiel am Morgen knapp 7.100 USD je Tonne, Aluminium rund 1.770 USD je Tonne.

Gemäß Daten der chinesischen Zollbehörde hat China im November 435,6 Tsd. Tonnen Kupfer importiert. Dies waren gut 7% mehr als im Vormonat, welcher allerdings durch die "Golden Week" nach unten verzerrt war. Der Vergleich zum Vorjahr ist beeindruckender - hier ergibt sich ein Plus von 19%. Die November-Einfuhren waren die zweithöchsten in diesem Jahr. Die hohen Importe deuten unseres Erachtens auf eine robuste reale Nachfrage in China hin, zumal es im vergangenen Monat nicht zu einem Lageraufbau kam.

Im Gegenteil, die Kupfervorräte in den Lagerhäusern der SHFE wurden um knapp 17% abgebaut und liegen mit 141,5 Tsd. Tonnen aktuell auf dem tiefsten Stand seit fast anderthalb Jahren. Auch die Lagerbestände an der LME sinken kontinuierlich weiter - im November wurden mehr als 50 Tsd. Tonnen bzw. 11% abgerufen. Allen voran in den asiatischen Lagerhäusern kommt es zu einem Abbau der Vorräte. Dort sind weiterhin mehr als 90% der Bestände zur Auslieferung vorgemerkt. Die spekulativen Finanzinvestoren haben in der Woche zum 3. Dezember ihre Netto-Short-Positionen bei Kupfer mit 19,3 Tsd. Kontrakten nahezu unverändert beibehalten.

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Agrarrohstoffe:

Kurz vor Schluss gelang es am Wochenende auf der Konferenz der Welthandelsorganisation (WTO) auf Bali doch noch, ein Abkommen über eine Verringerung kostspieliger Zollformalitäten, die Ächtung von Exportsubventionen und Erleichterungen im Marktzutritt für besonders arme Entwicklungsländer zu erzielen. Es handelt sich um das erste Abkommen der seit 1995 bestehenden WTO. Dies könnte nun auch den in 2001 begonnenen, aber seit 2008 stagnierenden umfassenderen Verhandlungen über Handelsvereinfachungen in den Bereichen Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistungen neuen Antrieb geben.

Das Abkommen kam erst zustande, als Indien zugestanden wurde, seine staatliche Lagerhaltungspolitik auf unbestimmte Zeit weiterzuführen, mit dem das Land durch Subventionen verbilligte Nahrungsmittel für seine armen Bevölkerungsgruppen zur Verfügung stellt. Es wurde allerdings verabredet, dass die entsprechenden Produkte nicht gleichzeitig verbilligt in den Export fließen dürfen, um Verzerrungen in den internationalen Handelsströmen soweit wie möglich zu vermeiden. Erst über die nächsten vier Jahre soll eine dauerhafte Regelung über die Subventionsprogramme gesucht werden.

In einem ersten Ausblick hatte der Internationale Getreiderat eine Ausdehnung der globalen Weizenfläche um 1,4% für 2014/15 prognostiziert. Nun schiebt er eine wichtige Information nach: Niedrigere Erträge sollen dennoch die Produktion um 1,6% sinken lassen.




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