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China meldet sehr hohe Rohstoffimporte

10.01.2014  |  Eugen Weinberg
Energie

Die Ölpreise können sich teilweise von ihren gestrigen Verlusten erholen. Brent handelt bei knapp 107 USD je Barrel, WTI bei 92,5 USD je Barrel. Für Unterstützung sorgen robuste chinesische Importdaten. China hat im Dezember gemäß Angaben der Zollbehörde 6,31 Mio. Barrel Rohöl pro Tag importiert. Das waren 10% mehr als im Vormonat. Zugleich stellt dies einen neuen Rekordwert dar. Im gesamten Jahr 2013 beliefen sich die Rohölimporte auf durchschnittlich 5,65 Mio. Barrel pro Tag, was einem Zuwachs um 4% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dagegen fielen die Nettoimporte von Ölprodukten im vergangenen Jahr deutlich um 29% auf 11,1 Mio. Tonnen. Grund hierfür waren steigende Exporte von Diesel und Benzin. China verarbeitet also bereits mehr Rohöl als es für den eigenen Bedarf benötigt. Angesichts rasant steigender Autoabsatzzahlen – in China dürften im vergangenen Jahr knapp 18 Mio. Pkws verkauft worden sein – wird aber auch der Kraftstoffbedarf im Reich der Mitte weiter zunehmen.

Der US-Erdgaspreis ist gestern um 5% auf 4 USD je mmBtu gefallen und hat damit den größten Tagesverlust seit acht Monaten verzeichnet. Zwar fielen die US-Erdgaslagerbestände in der vergangenen Woche um 157 Mrd. Kubikfuß. Dies war etwas stärker als erwartet und deutlich mehr als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Grund hierfür war die Kältewelle in weiten Teilen der USA. In den kommenden Tagen wird aber mit einem Anstieg der Temperaturen gerechnet. Damit dürfte der Lagerabbau in den kommenden Wochen wieder deutlich niedriger ausfallen.

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Edelmetalle

Gold steigt zum Ende der Woche moderat auf rund 1.235 USD je Feinunze. Silber legt ebenfalls leicht zu, bleibt aber weiterhin unter der Marke von 20 USD je Feinunze. Die gestrige EZB-Sitzung brachte keine Überraschungen. Auf der Pressekonferenz hat EZB-Präsident Draghi nicht den Eindruck erweckt, dass eine weitere Lockerung der Geldpolitik unmittelbar bevorstehe. Er betonte aber stark die Handlungsbereitschaft der EZB, sollte dies notwendig sein. Dabei wird es wohl vor allem auf die Inflation im Euroraum ankommen, die in den kommenden Quartalen weiter um die Marke von 1% schwanken sollte. Die Vertreter der Krisenländer im EZB-Rat dürften dies zum Anlass nehmen, um mittelfristig eine weitere Lockerung der Geldpolitik zu fordern. Heute dürften die Marktteilnehmer mit Interesse die Veröffentlichung des offiziellen US-Arbeitsmarktberichtes verfolgen.

Deutliche Abweichungen vom Konsensus dürften vor allem bei Gold und Silber zu Preisausschlägen führen. Unsere Volkswirte gehen von einer starken Zahl aus, was die US-Notenbank Fed dazu bewegen könnte, ihre Anleihekäufe schneller als bislang erwartet zu reduzieren. Innerhalb der Fed gibt es aber auch andere Stimmen. So spricht sich der Präsident der Fed von Minneapolis, Kocherlakota, der dieses Jahr stimmberechtigt ist, sogar dafür aus, die Geldpolitik weiter zu lockern. Die Abflüsse aus den Gold-ETFs hielten auch gestern an. Die Bestände der von Bloomberg erfassten ETFs verringerten sich um weitere 3 Tonnen. Dies dürfte steigenden Goldpreisen entgegenstehen.


Industriemetalle

Nach den Verlusten der letzten Tage legen die Metallpreise zum Wochenausklang in der Breite wieder zu. Kupfer steigt auf rund 7.250 USD je Tonne, Aluminium verteuert sich auf knapp 1.760 USD je Tonne. Auftrieb geben die heute Morgen von der Zollbehörde veröffentlichten chinesischen Importdaten. Demnach hat China im Dezember 441,3 Tsd. Tonnen Kupfer importiert, knapp 30% mehr als im Vorjahr. Dies war der zweithöchste Wert im letzten Jahr. Die Einfuhren überstiegen zudem den vierten Monat in Folge die Marke von 400 Tsd. Tonnen. Aufgrund der starken Importdynamik im zweiten Halbjahr lagen die chinesischen Kupfereinfuhren 2013 insgesamt mit 4,54 Mio. Tonnen nur 2,3% unter dem Niveau des Vorjahres, das einen Rekordwert darstellte. Auch im Falle von Aluminium haben die Importe merklich angezogen. Mit über 125 Tsd. Tonnen wurde im Dezember das höchste Volumen seit September 2009 verzeichnet.

Die chinesischen Händler haben offenbar das niedrige Preisniveau zu opportunistischen Käufen genutzt. Da in den letzten Monaten sowohl die Kupfer- als auch Aluminiumvorräte in den Lagerhäusern der SHFE stark gefallen sind, deutet dies auf eine hohe reale Nachfrage im Reich der Mitte hin. Seit Anfang April kommt es dort zu einem Abbau der börsenregistrierten Bestände. Die Kupfervorräte haben sich auf 122 Tsd. Tonnen halbiert und befinden sich auf einem 2-Jahrestief. Die Aluminiumvorräte haben sich auf gut 193 Tsd. Tonnen fast gedrittelt.


Agrarrohstoffe

Der Sojabohnenpreis konnte sich zuletzt von der negativen Tendenz bei Weizen und Mais abkoppeln und bei 12,7 USD je Scheffel behaupten. Für Unterstützung sorgt eine weiterhin robuste Nachfrage aus China. Das Reich der Mitte hat im Dezember eine Rekordmenge von 7,4 Mio. Tonnen Sojabohnen importiert und damit 26% mehr als im Vorjahr. Im gesamten Jahr 2013 belaufen sich die Sojabohnenimporte auf 63,4 Mio. Tonnen, was einem Anstieg um 9% gegenüber dem Vorjahr entspricht und ebenfalls ein Rekordniveau darstellt. Marktbeobachter gehen zudem von einem weiteren Anstieg der chinesischen Sojabohnenimporte aus. Für das seit Oktober laufende Erntejahr 2013/14 rechnet das US-Landwirtschaftsministerium mit einem Importvolumen von 69 Mio. Tonnen. Damit stellt China zwei Drittel der weltweiten Sojabohnenimporte.

Der Rohzuckerpreis ist auf den niedrigsten Stand seit Juni 2010 gefallen. Im Tief kostete Zucker gestern 15,4 US-Cents je Pfund und war damit 6% billiger als Ende 2013. Für Abgabedruck sorgt ein schwächerer Brasilianischer Real, welcher sich wieder den Tiefständen von August 2013 nähert und damit zu einem höheren Zuckerangebot aus dem weltgrößten Exportland Brasilien beiträgt. Zudem meldet das zweitgrößte Exportland Thailand einen vielversprechenden Start der Ernte. Laut offiziellen Daten wurde in den ersten 42 Tagen 67% mehr Zucker produziert als im Vorjahreszeitraum.




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