Ausblick 2014: Starker Preisverfall des Goldes dürfte sich nicht wiederholen
13.01.2014 | Thorsten Proettel
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Der Goldpreis schloss das Jahr 2013 mit einem Rückgang von 27% und damit dem größten Verlust seit mehr als 30 Jahren ab. Einen großen Anteil hieran hatten ETC-Anleger, die massenhaft aus den physisch besicherten Papieren flohen. In den letzten Tagen des alten Jahres reduzierten die großen Investoren wie vermutet nochmals ihre Bestände. Alleine in den Handelstagen nach dem 4. Advent wurden ETCs im Umfang von knapp 23 Tonnen Gold beziehungsweise 490 Mio. USD verkauft. Im Gesamtjahr 2013 betrugen die Veräußerungen somit in der Summe 869 Tonnen beziehungsweise 33% vom Stand Ende 2012.
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Fundamentallage wenig positiv für Gold
2014 werden die Abverkäufe vermutlich zurückgehen. Institutionelle Investoren, die hauptsächlich an Rendite interessiert sind und deshalb ihre Goldquoten 2013 reduzierten, verabschiedeten sich bereits größtenteils aus dem Markt. Ihr Einfluss dürfte deshalb geringer ausfallen, auch wenn in den ersten Januartagen bis heute nach Angaben von Bloomberg nochmals Goldverkäufe im Umfang von 16 Tonnen zu Buche schlugen. Ungeachtet dessen rechnen wir nicht mit einem ebenso starken Preisverfall des Goldes 2014 wie im vergangenen Jahr.
Die Volatilität dürfte eher zurückgehen. Allerdings spricht momentan noch wenig für eine Umkehr des Trends sinkender Notierungen. Die Investmentnachfrage im Westen ist weiterhin niedrig und das Potenzial für noch höhere Käufe in China ist auf dem erreichten Niveau gering. Auch die Zentralbanken werden sich weitere Goldkäufe gut überlegen, nachdem sie 2013 große Buchverluste hinnehmen mussten. Außerdem befindet sich die Minenförderung auf einem Allzeithoch.
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Indien könnte Importsteuer noch im Januar senken
In einem Punkt könnten sich die Perspektiven für den Markt jedoch schneller bessern als zunächst vermutet. Noch in diesem Monat sei eine Reduzierung der indischen Importsteuer auf Gold sowie eine Abschaffung bürokratischer Einfuhrhemmnisse möglich, wie Medien in Asien berichten. Gründe für diesen Richtungswechsel sind offenbar die ersten Erfahrungen mit dem Tapering der US-Notenbank.
In Indien wurde für diesen Fall eine Fortsetzung des Absturzes der Rupie befürchtet. Er blieb jedoch aus, so dass sich die Regierung eine allmähliche Lockerung der außenwirtschaftlichen Zügel zutraut. Vermutlich soll damit auch dem wachsenden Goldschmuggel die Grundlage entzogen werden.
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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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