Paukenschläge aus Karlsruhe und Washington spielen Goldenthusiasten in die Hände
10.02.2014 | Thorsten Proettel
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Auf die Erholung des Goldpreises in der ersten Januarhälfte folgte bislang eine Etablierung der Notierungen im Bereich von 1.250 USD. Die Bekanntgabe der jüngsten Daten zum US-Arbeitsmarkt heute Nachmittag hievte das gelbe Edelmetall sogar auf 1.269 USD je Feinunze. Offenbar rechnen einige Marktteilnehmer aufgrund der schlechter als erwartet ausgefallenen Beschäftigungsentwicklung mit einer Abkehr vom Tapering-Pfad der US-Notenbank.
Karlsruhe setzt EZB einen Schuss vor den Bug
Ein anderer Paukenschlag wirkte sich zwar nicht unmittelbar auf den Goldpreis aus. Er enthält aber das Potenzial, das Interesse der europäischen Anleger an Gold dauerhaft zu stärken. Das Bundesverfassungsgericht (BVG) meldete sich heute Morgen mit einer Pressemitteilung im Verfahren um die Klagen gegen das Outright Monetary Transactions-Programm (OMT) der EZB zu Wort (siehe auch Macro Alert/FITS-Blitz vom 07.02.2014). Darin geben die Richter zu verstehen, dass sie die Absicht der EZB, notfalls unbegrenzt Anleihen von bedrängten Eurostaaten kaufen zu wollen, als nicht durch das EU-Recht gedeckte Kompetenzüberschreitung ansehen.
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BVG gibt EuGH die Chance, einzugreifen
Das BVG erläuterte, dass der OMT-Beschluss nicht zu beanstanden wäre, wenn er "primärrechtskonform" ausgelegt oder "in seiner Gültigkeit beschränkt" werden würde. Zur Prüfung dieser Frage verweist das BVG den Fall an den Europäischen Gerichtshof (EuGH). Deshalb bleibt die juristische Bewertung vorerst in der Schwebe, was angesichts der relativ entspannten Lage in der Eurozone vorerst keine Konsequenzen haben dürfte. Anders könnte es jedoch aussehen, wenn die Konjunktur wieder dreht und die Eurostaaten in der Peripherie abermals unter Druck kommen. In dieser Situation wären der EZB als faktisch letzten handlungsfähigen Instanz einstweilen die Hände gebunden. Vor diesem Hintergrund gewinnt das Motiv der Vermögensdiversifikation mit Gold für Anleger aus dem Euroraum an Bedeutung.
ETC-Bestände bewegen sich seitwärts
Seit Jahresanfang verkauften die ETCs rund 26 Tonnen Gold und damit weniger als ein Drittel gegenüber Dezember. Dies untermauert unsere Einschätzung, dass sich die Goldbaisse 2014 eher nicht fortsetzen dürfte, sondern vielmehr eine Seitwärtsbewegung bevorsteht.
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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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