Gold erstmals seit drei Monaten wieder über 1.300 USD
14.02.2014 | Eugen Weinberg
Energie
Die Internationale Energieagentur überraschte gestern mit der Aussage eines deutlich angespannten Ölmarktes am Ende des vergangenen Jahres. Demnach verzeichneten die kommerziellen Lagerbestände in den OECD-Ländern im vierten Quartal 2013 den stärksten Rückgang seit dem Jahr 1999 und haben damit das niedrigste Niveau seit dem Jahr 2008 erreicht. Der Brentölpreis konnte hiervon allerdings kaum profitieren und hat die daraus resultierenden leichten Gewinne schnell wieder abgegeben. Denn die Schätzungen der IEA zur globalen Ölnachfrage und zum Nicht-OPEC-Angebot deuten nicht auf eine Angebotsknappheit hin.
Der Bedarf an OPEC-Öl wurde von der IEA zwar auf 29,6 Mio. Barrel pro Tag angehoben. Damit liegt er aber im Einklang mit den Schätzungen der US-Energiebehörde und der OPEC sowie unter der aktuellen OPEC-Produktion.
Der US-Erdgaspreis ist gestern um gut 8% auf 5,22 USD je mmBtu gestiegen und legt am Morgen weiter zu. Auslöser für den Preissprung waren die Lagerdaten des US-Energieministeriums für die vergangene Woche. Diese zeigten einen Rückgang der US-Erdgasvorräte um 237 Mrd. Kubikfuß. Dies war etwas mehr als erwartet und lag deutlich über dem durchschnittlichen Abbau der vergangenen fünf Jahre.
Die US-Erdgaslagerbestände liegen inzwischen 27% unter dem 5-Jahresdurchschnitt. Gleichzeitig sind sie mit 1,686 Bio. Kubikfuß auf ein Niveau gefallen, welches im vergangenen Jahr erst zum Ende der Heizsaison Ende März erreicht wurde. Die anhaltende Kälte in weiten Teilen der USA lässt für die nächsten Wochen einen weiteren überdurchschnittlichen Lagerabbau erwarten.
Edelmetalle
Der Goldpreis ist gestern erstmals seit Anfang November wieder über die Marke von 1.300 USD je Feinunze gestiegen und setzt seinen Aufwärtstrend heute Morgen fort. Dabei überwindet er zudem die 200-Tage-Linie, was zu technischen Anschlusskäufen führen könnte. Das gelbe Edelmetall macht auch in Euro gerechnet weiter Boden gut und steigt ebenfalls an der Goldbörse Shanghai auf ein 3-Monatshoch.
Zum gestrigen Preisanstieg trugen unter anderem schwache Einzelhandelsumsätze in den USA bei - diese sind im Januar deutlich gesunken, was auch daraufhin deutet, dass die US-Wirtschaft im ersten Quartal 2014 etwas an Schwung verliert. Ebenso gab der schwächere US-Dollar dem Goldpreis Unterstützung. Die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs verzeichneten gestern mit 7,4 Tonnen den zweiten hohen Tageszufluss in diesem Jahr. Dieser ist ausschließlich auf den SPDR Gold Trust, den weltweit größten Gold-ETF, zurückzuführen. Die Bestände des SPDR Gold Trust liegen damit erstmals seit Ende Dezember wieder über der Marke von 800 Tonnen.
Die CFTC-Statistik heute Abend wird zeigen, ob auch die spekulativen Finanzanleger auf den Zug aufgesprungen sind und zuletzt wieder stärker auf steigende Preise gesetzt haben. Im Fahrwasser von Gold wird auch Silber mit nach oben gezogen. Seit Jahresbeginn hat sich Gold bislang aber noch stärker verteuert als Silber. Das Gold/Silber-Verhältnis ist daher zwischenzeitlich auf 65 gestiegen, den höchsten Wert seit August letzten Jahres.
Industriemetalle
Unterstützt durch feste chinesische Aktienmärkte zeigen sich die Metallpreise zum Ende der Handelswoche von ihrer freundlichen Seite und legen allesamt moderat zu. Aluminium notiert mit rund 1.750 USD je Tonne zum Beispiel auf dem höchsten Stand seit mehr als zwei Wochen. Auch wenn die physischen Prämien bei Aluminium in den vergangenen Tagen nicht weiter gestiegen sind, müssen sich die japanischen Aluminiumkonsumenten wohl dennoch auf höhere Aufschläge einstellen.
Die Verhandlungen über die Prämien für das zweite Quartal zwischen den Produzenten und Konsumenten beginnen in den kommenden Tagen. Industriekreisen zufolge verlangen die Produzenten von ihren Kunden eine Prämie von 350 USD je Tonne auf den LME-Aluminiumpreis. Im Kassa-Handel in Japan werden gemäß Daten von Platts derzeit Aufschläge von etwas mehr als 300 USD je Tonne gezahlt. Die aktuelle Quartalsprämie liegt bei 255 USD je Tonne.
Aussagen einiger Konsumenten lassen darauf schließen, dass diese offenbar Prämien über 300 USD je Tonne akzeptieren. Sie dürften auch kaum eine andere Wahl haben, da das Aluminium sonst in andere Regionen verschifft wird. Denn vor allem in den USA werden gemäß Platts immer noch physische Prämien von 20,25 US-Cents je Pfund (entspricht knapp 450 USD je Tonne) gezahlt. Es bleibt abzuwarten, ob die von der LME beschlossenen Maßnahmen zur Reduzierung der Aus¬lieferungszeiten von Metallen auch zu einem merklichen Abbau der physischen Prämien führen wird.
Agrarrohstoffe
Der Weizenpreis an der CBOT konnte gestern den fünften Tag in Folge steigen und steht damit vor dem stärksten 2-Wochenanstieg seit fünf Monaten. Mit 6 USD je Scheffel wurde zugleich das höchste Preisniveau seit fünf Wochen erreicht. Die Luft für einen weiteren Preisanstieg wird angesichts der gestern vom US-Landwirtschaftsministerium USDA vorgelegten Prognosen zu US-Anbauflächen und den daraus resultierenden Erntemengen für das Erntejahr 2014/15 allerdings dünn.
Die mit Mais bestellte Fläche soll demnach um 2% auf 93,5 Mio. Morgen sinken. Der deutliche Preisrückgang bei Mais um 40% im vergangenen Jahr hätte für eine stärkere Reduktion der Anbaufläche gesprochen. Unter der Annahme normaler Wetterbedingungen und trendmäßiger Flächenerträge sollen die USA in diesem Jahr sogar eine Rekordernte von 14,26 Mrd. Scheffel erzielen. Die Lagerbestände zum Ende des Erntejahres 2014/15 sollen auf 2,6 Mrd. Scheffel steigen.
Bei Sojabohnen rechnet das USDA mit einer Ausweitung der Anbaufläche um 2% auf 78 Mio. Morgen, woraus ebenfalls eine Rekordernte von 3,48 Mrd. Scheffel entspringen soll. Die Weizenfläche soll um 1,4% steigen. Unter der Annahme normaler Flächenerträge rechnet das USDA mit einer Erntemenge von 2,22 Mrd. Scheffel. Sofern diese Prognosen eintreffen, wäre mit einem weiteren Preisrückgang bei Mais, Sojabohnen und Weizen zu rechnen.
Die Internationale Energieagentur überraschte gestern mit der Aussage eines deutlich angespannten Ölmarktes am Ende des vergangenen Jahres. Demnach verzeichneten die kommerziellen Lagerbestände in den OECD-Ländern im vierten Quartal 2013 den stärksten Rückgang seit dem Jahr 1999 und haben damit das niedrigste Niveau seit dem Jahr 2008 erreicht. Der Brentölpreis konnte hiervon allerdings kaum profitieren und hat die daraus resultierenden leichten Gewinne schnell wieder abgegeben. Denn die Schätzungen der IEA zur globalen Ölnachfrage und zum Nicht-OPEC-Angebot deuten nicht auf eine Angebotsknappheit hin.
Der Bedarf an OPEC-Öl wurde von der IEA zwar auf 29,6 Mio. Barrel pro Tag angehoben. Damit liegt er aber im Einklang mit den Schätzungen der US-Energiebehörde und der OPEC sowie unter der aktuellen OPEC-Produktion.
Der US-Erdgaspreis ist gestern um gut 8% auf 5,22 USD je mmBtu gestiegen und legt am Morgen weiter zu. Auslöser für den Preissprung waren die Lagerdaten des US-Energieministeriums für die vergangene Woche. Diese zeigten einen Rückgang der US-Erdgasvorräte um 237 Mrd. Kubikfuß. Dies war etwas mehr als erwartet und lag deutlich über dem durchschnittlichen Abbau der vergangenen fünf Jahre.
Die US-Erdgaslagerbestände liegen inzwischen 27% unter dem 5-Jahresdurchschnitt. Gleichzeitig sind sie mit 1,686 Bio. Kubikfuß auf ein Niveau gefallen, welches im vergangenen Jahr erst zum Ende der Heizsaison Ende März erreicht wurde. Die anhaltende Kälte in weiten Teilen der USA lässt für die nächsten Wochen einen weiteren überdurchschnittlichen Lagerabbau erwarten.
Edelmetalle
Der Goldpreis ist gestern erstmals seit Anfang November wieder über die Marke von 1.300 USD je Feinunze gestiegen und setzt seinen Aufwärtstrend heute Morgen fort. Dabei überwindet er zudem die 200-Tage-Linie, was zu technischen Anschlusskäufen führen könnte. Das gelbe Edelmetall macht auch in Euro gerechnet weiter Boden gut und steigt ebenfalls an der Goldbörse Shanghai auf ein 3-Monatshoch.
Zum gestrigen Preisanstieg trugen unter anderem schwache Einzelhandelsumsätze in den USA bei - diese sind im Januar deutlich gesunken, was auch daraufhin deutet, dass die US-Wirtschaft im ersten Quartal 2014 etwas an Schwung verliert. Ebenso gab der schwächere US-Dollar dem Goldpreis Unterstützung. Die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs verzeichneten gestern mit 7,4 Tonnen den zweiten hohen Tageszufluss in diesem Jahr. Dieser ist ausschließlich auf den SPDR Gold Trust, den weltweit größten Gold-ETF, zurückzuführen. Die Bestände des SPDR Gold Trust liegen damit erstmals seit Ende Dezember wieder über der Marke von 800 Tonnen.
Die CFTC-Statistik heute Abend wird zeigen, ob auch die spekulativen Finanzanleger auf den Zug aufgesprungen sind und zuletzt wieder stärker auf steigende Preise gesetzt haben. Im Fahrwasser von Gold wird auch Silber mit nach oben gezogen. Seit Jahresbeginn hat sich Gold bislang aber noch stärker verteuert als Silber. Das Gold/Silber-Verhältnis ist daher zwischenzeitlich auf 65 gestiegen, den höchsten Wert seit August letzten Jahres.
Industriemetalle
Unterstützt durch feste chinesische Aktienmärkte zeigen sich die Metallpreise zum Ende der Handelswoche von ihrer freundlichen Seite und legen allesamt moderat zu. Aluminium notiert mit rund 1.750 USD je Tonne zum Beispiel auf dem höchsten Stand seit mehr als zwei Wochen. Auch wenn die physischen Prämien bei Aluminium in den vergangenen Tagen nicht weiter gestiegen sind, müssen sich die japanischen Aluminiumkonsumenten wohl dennoch auf höhere Aufschläge einstellen.
Die Verhandlungen über die Prämien für das zweite Quartal zwischen den Produzenten und Konsumenten beginnen in den kommenden Tagen. Industriekreisen zufolge verlangen die Produzenten von ihren Kunden eine Prämie von 350 USD je Tonne auf den LME-Aluminiumpreis. Im Kassa-Handel in Japan werden gemäß Daten von Platts derzeit Aufschläge von etwas mehr als 300 USD je Tonne gezahlt. Die aktuelle Quartalsprämie liegt bei 255 USD je Tonne.
Aussagen einiger Konsumenten lassen darauf schließen, dass diese offenbar Prämien über 300 USD je Tonne akzeptieren. Sie dürften auch kaum eine andere Wahl haben, da das Aluminium sonst in andere Regionen verschifft wird. Denn vor allem in den USA werden gemäß Platts immer noch physische Prämien von 20,25 US-Cents je Pfund (entspricht knapp 450 USD je Tonne) gezahlt. Es bleibt abzuwarten, ob die von der LME beschlossenen Maßnahmen zur Reduzierung der Aus¬lieferungszeiten von Metallen auch zu einem merklichen Abbau der physischen Prämien führen wird.
Agrarrohstoffe
Der Weizenpreis an der CBOT konnte gestern den fünften Tag in Folge steigen und steht damit vor dem stärksten 2-Wochenanstieg seit fünf Monaten. Mit 6 USD je Scheffel wurde zugleich das höchste Preisniveau seit fünf Wochen erreicht. Die Luft für einen weiteren Preisanstieg wird angesichts der gestern vom US-Landwirtschaftsministerium USDA vorgelegten Prognosen zu US-Anbauflächen und den daraus resultierenden Erntemengen für das Erntejahr 2014/15 allerdings dünn.
Die mit Mais bestellte Fläche soll demnach um 2% auf 93,5 Mio. Morgen sinken. Der deutliche Preisrückgang bei Mais um 40% im vergangenen Jahr hätte für eine stärkere Reduktion der Anbaufläche gesprochen. Unter der Annahme normaler Wetterbedingungen und trendmäßiger Flächenerträge sollen die USA in diesem Jahr sogar eine Rekordernte von 14,26 Mrd. Scheffel erzielen. Die Lagerbestände zum Ende des Erntejahres 2014/15 sollen auf 2,6 Mrd. Scheffel steigen.
Bei Sojabohnen rechnet das USDA mit einer Ausweitung der Anbaufläche um 2% auf 78 Mio. Morgen, woraus ebenfalls eine Rekordernte von 3,48 Mrd. Scheffel entspringen soll. Die Weizenfläche soll um 1,4% steigen. Unter der Annahme normaler Flächenerträge rechnet das USDA mit einer Erntemenge von 2,22 Mrd. Scheffel. Sofern diese Prognosen eintreffen, wäre mit einem weiteren Preisrückgang bei Mais, Sojabohnen und Weizen zu rechnen.