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Freundlicher Wochenauftakt nach wichtigen News

17.02.2014  |  Eugen Weinberg
Energie

Die anhaltende Kältewelle in den USA gibt den Energiepreisen weiterhin Unterstützung. Schwächere US-Konjunkturzahlen wie die Daten zur Industrieproduktion am Freitag verhindern dagegen einen weiteren Preisanstieg. Brent notiert infolge dessen weiterhin am oberen Ende der Handelsspanne der vergangenen Monate von 100-110 USD je Barrel.

WTI kann auf 101 USD je Barrel steigen. US-Erdgas kostet inzwischen wieder 5,4 USD je mmBtu. Auch die spekulativen Finanzanleger dürften WTI und Henry Hub zuletzt mit nach oben getrieben haben. Die Netto-Long-Positionen bei WTI stiegen in der Woche zum 11. Februar um weitere 22,3 Tsd. Kontrakte und liegen mit 292,1 Tsd. Kontrakten nur noch knapp unter dem im Juli 2013 verzeichneten Rekordniveau. Damals stieg der WTI-Preis aufgrund fallender Cushing-Vorräte binnen vier Wochen um 16 US-Dollar auf 109 USD je Barrel und lag kurzzeitig gleichauf mit dem Brentölpreis.

Heute ist es neben den fallenden Cushing-Vorräten die besagte Kältewelle in den USA, welche die Finanzanleger auf einen steigenden WTI-Preis setzen lässt. Wie die sehr hohen Netto-Long-Positionen zeigen, ist dies inzwischen aber bereits stark in den Preisen berücksichtigt. Sobald die Kältewelle nachlässt, ist eine Preiskorrektur zu erwarten. Diese kann den WTI-Preis wie zu Jahresbeginn geschehen innerhalb weniger Tage um mehrere US-Dollar zurückgehen lassen. Gleiches gilt für den US-Erdgaspreis, wo die spekulativen Netto-Long-Positionen in derselben Berichtswoche ebenfalls deutlich ausgeweitet wurden und mit 245 Tsd. Kontrakten ein Rekordniveau erreicht haben.

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Edelmetalle

Gold und Silber beginnen die neue Handelswoche so, wie sie die alte beendet haben: mit Preiszuwächsen. Gold steigt heute Morgen zeitweise auf ein 3½-Monatshoch von 1.330 USD je Feinunze. Silber verteuert sich vorübergehend auf knapp 22 USD je Feinunze - ein 3-Monatshoch -, nachdem es am Freitag schon überproportional um annähernd 5% zulegte. Ende letzter Woche kam es bei den jeweils größten ETFs, dem SPDR Gold Trust und dem iShares Silver Trust, jedoch zu Abflüssen von 5,1 Tonnen bzw. fast 60 Tonnen. Offensichtlich nehmen erste Anleger Gewinne mit. Die Gold- und Silberpreise haben sich hiervon jedoch nicht beeindrucken lassen.

Abgesehen von den jüngsten ETF-Abflüssen hat sich die Stimmung unter den Investoren zuletzt merklich gebessert. Dies zeigen zum Beispiel die CFTC-Daten. In der Woche zum 11. Februar wurden die Netto-Long-Positionen bei Gold auf ein 14-Wochenhoch von 52,1 Tsd. Kontrakten ausgeweitet. Bei Silber wurden sie - allerdings von sehr niedrigem Niveau aus - auf 10,0 Tsd. Kontrakte mehr als vervierfacht. Einhergehend auch mit einer Verbesserung der charttechnischen Lage spricht das Momentum kurzfristig für weiter steigende Preise. Allerdings erfolgten die Preisanstiege in relativ kurzer Zeit und fielen zugleich recht stark aus, so dass sich Korrekturpotenzial aufbaut.

Der World Gold Council veröffentlicht morgen die Goldnachfragetrends für das vierte Quartal. Die Nachfrage dürfte wohl nochmals ziemlich schwach ausgefallen sein, was aber hinlänglich bekannt sein und daher kaum Auswirkungen auf die Preise haben sollte.


Industriemetalle

Die Metallpreise starten mit Preisaufschlägen in die neue Handelswoche. Unterstützt werden sie dabei vom schwächeren US-Dollar und freundlichen asiatischen Aktienmärkten. Wie die chinesische Zentralbank am Wochenende mitgeteilt hat, ist die Gesamtfinanzierung von Staat, Unternehmen und privaten Haushalten im Januar auf ein Rekordhoch von 2,58 Bio. CNY (entspricht rund 425 Mrd. USD) gestiegen. Diese wurde durch eine starke Neukreditvergabe getrieben, die auf 1,32 Bio. CNY beziffert wird. Dadurch wurden zumindest vorerst Sorgen über Liquiditätsengpässe im Reich der Mitte zerstreut.

Der Kupferpreis steigt daraufhin kurzzeitig über die Marke von 7.200 USD je Tonne. Die spekulativen Finanzanleger haben gemäß CFTC-Statistik in der Woche zum 11. Februar ihre Netto-Short-Positionen bei Kupfer allerdings nochmals deutlich auf 15,8 Tsd. Kontrakte ausgeweitet, den höchsten Stand seit Anfang Dezember. Der Kupferpreis hat sich in der Beobachtungsperiode dagegen aber immun gezeigt, was auf relative Stärke schließen lässt.

Heute bleiben die Märkte in den USA aufgrund eines Feiertages geschlossen, was sich in einem geringeren Handelsvolumen widerspiegeln dürfte. Der Fokus der Marktteilnehmer wird sich diese Woche auf die Veröffentlichung einer Reihe von metallspezifischen Daten richten - wie zum Beispiel die monatlichen Marktstatistiken der International Study Groups und des World Bureau of Metal Statistics. Wichtige makroökonomische Daten stehen mit dem vorläufigen chinesischen Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe von HSBC erst am Donnerstag an.


Agrarrohstoffe

Dem Weizenpreis in Chicago ist es gelungen, sich der Marke von 600 US-Cents je Scheffel anzunähern, unter die er Anfang des Jahres abgerutscht war. Gegenüber dem Ende Januar erreichten 3½-Jahrestief beträgt das Plus fast 9%. Für den Preisanstieg sind vor allem die erfreulich hohen US-Weizenexporte verantwortlich. In Erwartung einer weltweiten Rekordproduktion hatte sich US-Weizen seit dem Herbst gegenüber der Konkurrenz merklich verbilligt. In der EU konnten die Preise bei hohen Exporten und einer durch die späte Maisernte erhöhten Futternachfrage zwischenzeitlich sogar ansteigen.

US-Weizen hat dadurch deutlich an Wettbewerbsfähigkeit gewonnen und internationale Nachfrage auf sich gelenkt. In den vergangenen vier Wochen konnte so ein Drittel mehr US-Weizen exportiert werden als in der gleichen Vorjahresperiode. In seinen jüngsten Monatsprognosen hat das US-Landwirtschaftsministerium diesem Umstand Rechnung getragen und die erwarteten US-Bestände zum Saisonende nach unten korrigiert.

Für die Ernte 2014 hat das USDA zuletzt zwar hohe Erwartungen geschürt. Doch die Unsicherheit bleibt hoch, wie die Pflanzen insbesondere in den von Trockenheit gezeichneten südlichen Gebieten der US-Plains aus der Winterruhe kommen werden. Heute bleiben die US-Märkte feiertagsbedingt geschlossen.




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