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Goldpreis steigt auf 6-Monatshoch

13.03.2014  |  Eugen Weinberg
Energie

Während der Brentölpreis weiter um 108 USD je Barrel schwankt, gab der WTI-Preis gestern um zwei US-Dollar auf ein 5-Wochentief von 97,5 USD je Barrel nach. Die Preisdifferenz zwischen den beiden Ölsorten hat sich infolgedessen erstmals seit Ende Januar wieder auf mehr als 10 USD ausgeweitet. Anfang März hatte sie noch 6 USD betragen. Brentöl wird durch die anhaltenden Lieferausfälle in Libyen und die Spannungen zwischen der Ukraine und Russland unterstützt.

Zudem hob die OPEC ihre Prognose für die globale Ölnachfrage an. Sie erwartet nun für 2014 einen Anstieg um 1,14 Mio. Barrel pro Tag, was nur noch leicht unter dem erwarteten Anstieg des Nicht-OPEC-Angebots von 1,3 Mio. Barrel pro Tag liegt. Der Bedarf an OPEC-Öl wird von der OPEC auf 29,7 Mio. Barrel pro Tag geschätzt und liegt damit etwas höher als bislang prognostiziert.

Das steigende Ölangebot in den USA sorgt dagegen für Druck auf den WTI-Preis. So berichtete das US-Energieministerium einen unerwartet kräftigen Lageraufbau um 6,2 Mio. Barrel und einen Anstieg der US-Ölproduktion auf das höchste Niveau seit Juli 1988. Zudem sollen in den nächsten Wochen 5 Mio. Barrel Rohöl aus den strategischen Reserven verkauft werden. Der erneute Rückgang der Cushing-Bestände um 1,3 Mio. Barrel hatte dagegen keine Marktauswirkung, da er mit einem Anstieg der Ölvorräte an der US-Golfküste um 7,5 Mio. Barrel einherging. In den letzten drei Monaten sind diese um knapp 30 Mio. Barrel gestiegen.

Dies lässt sich nur teilweise mit dem Saisonmuster erklären, da der Anstieg in diesem Jahr ca. 10 Mio. Barrel stärker ausgefallen ist als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Die Differenz entspricht in etwa dem Abfluss in Cushing. Das Überangebot hat sich somit lediglich vom Mittleren Westen an die US-Golfküste verlagert.


Edelmetalle

Gold setzt seinen Preisanstieg der letzten Wochen fort und steigt heute Morgen auf rund 1.375 USD je Feinunze. In Anbetracht der Sorgen um die chinesische Wirtschaft und den geopolitischen Spannungen zwischen Russland und der Ukraine wird Gold offensichtlich weiter als sicherer Hafen gesucht. Unterstützt wird der Goldpreis auch durch den festen Euro, der gegenüber dem US-Dollar auf den höchsten Stand seit Oktober 2011 aufwertet. Aber wie schon in den letzten Wochen ist der Preisanstieg auch spekulativ getrieben, womit sich weiteres Korrekturpotenzial aufbaut.

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Der Streik in der südafrikanischen Platinminenindustrie geht heute in die achte Woche. Und nach wie vor ist kein Ende in Sicht. Die Parteien rücken nicht von ihren Positionen ab. Mittlerweile hat sich auch der Verband der Minenproduzenten eingeschaltet. Die drei betroffenen Platinproduzenten haben seit Streikbeginn am 23. Januar fast 500 Tsd. Unzen Produktion verloren, vergleichbar mit den gewalttätigen Arbeitsniederlegungen 2012.

Den Produzenten dürften bald auch die Lagerbestände ausgehen. Impala Platinum z.B. hat bereits bekannt gegeben, ab April die Lieferungen nicht mehr garantieren zu können. Das Angebot am globalen Platinmarkt könnte sich folglich merklich einschränken. Dieses wird zudem durch neue ETF-Zuflüsse zusätzlich reduziert. Seit Monatsbeginn summieren sich die Zuflüsse bereits auf gut 58 Tsd. Unzen. Beides spricht für höhere Platinpreise.


Industriemetalle

In China wurden am Morgen mit der Industrieproduktion, den Investitionen in Sachanlagen und Einzelhandelsumsätzen weitere Konjunkturdaten veröffentlicht. Wie jedes Jahr wurden aggregierte Daten für Januar und Februar bekannt gegeben. Diese lagen allesamt klar unter den Erwartungen, was zum Teil auf die Verzerrungen durch das chinesische Neujahrsfest zurückzuführen ist. Für eine bessere Einschätzung der aktuellen Lage in China sollte der Durchschnitt der ersten drei Monate herangezogen werden. Die Marktreaktion auf die heutigen Daten fiel verhalten aus, der Kupferpreis gibt nach dem Abverkauf zuvor nur moderat nach. Die chinesischen Aktienmärkte legen sogar etwas zu.

Indonesien hat im Februar knapp 6.000 Tonnen Zinn exportiert, 28% weniger als im Vorjahr. Gemäß Einschätzung des International Tin Research Institute (ITRI) müsste Indonesien jedoch monatlich rund 8.000 Tonnen ausführen, damit sich am Weltmarkt Angebot und Nachfrage die Waage halten. Das ITRI schätzt, dass sich das Angebotsdefizit 2014 auf 13.200 Tonnen ausweiten dürfte. 2013 soll es demnach ein Defizit von 11.500 Tonnen gegeben haben.

Der globale Zinnmarkt spannt sich also nochmals an. Dazu trägt auch die Indonesia Commodity and Derivatives Exchange (ICDX) in Jakarta, der maßgeblichen Börse für den Zinnhandel, bei. Sie ändert abermals die Handelsregularien. Nun wird täglich ein Preis festgelegt, bei dem der Handel mit Zinn beginnt.


Agrarrohstoffe

Die Weizenpreise befinden sich weiter im Aufwind. Der Preisückgang nach den USDA-Schätzungen zu Wochenbeginn wurde schnell verarbeitet. Der Terminkontrakt an der CBOT nähert sich der Marke von 7 USD je Scheffel. Dort handelte CBOT-Weizen zuletzt Ende Oktober. Der Preis an der Liffe in Paris hat sich inzwischen über der Marke von 210 EUR je Tonne etabliert. Der Blick der Getreidehändler ist weiter auf die Entwicklung auf der Krim gerichtet. Dort findet am Wochenende ein Referendum über den Beitritt der zur Ukraine gehörenden Halbinsel an Russland statt. In diesem Falle könnte es zu Lieferproblemen kommen.

Laut dem ukrainischen Researchunternehmen UkrAgroConsult werden 5-10% der ukrainischen Getreideexporte über die Häfen auf der Krim abgewickelt. Die Ungewissheit darüber hat bereits dazu geführt, dass seit Anfang März keine Schiffe die Häfen von Sewastopol und Kerch angelaufen sind. Laut UkrAgroConsult sind die Auswirkungen allerdings begrenzt, da der Großteil der Exporte bereits abgewickelt wurde. Dennoch spricht die Unsicherheit über die Verfügbarkeit von Weizen aus der Ukraine für eine höhere Nachfrage nach Weizen aus der EU und den USA.

Dies dürften die heute zur Veröffentlichung anstehenden Exportzahlen bestätigen. Das US-Landwirtschaftsministerium schätzt derweil die Bedingungen für Wintergetreide in der Ukraine positiv ein. Dies spricht für eine gute ukrainische Weizenernte in diesem Jahr.




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