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Hoffnung auf Öffnung der libyschen Ölhäfen belastetBrent

03.04.2014  |  Eugen Weinberg
Energie

Der Brentölpreis ist gestern auf ein 5-Monatstief von 104 USD je Barrel gefallen. Innerhalb der letzten beiden Handelstage hat sich Brent damit um knapp 4 US-Dollar verbilligt. Preisbelastend ist nach wie vor die Erwartung eines steigenden Ölangebots aus Libyen. Die libysche Regierung hat bestätigt, dass innerhalb von 2-3 Tagen eine Einigung mit den Rebellen über eine Öffnung der Ölhäfen erzielt werden könnte. Dadurch würden die Exportkapazitäten Libyens um 600 Tsd. Barrel pro Tag steigen.

Allerdings haben die Rebellen kaum erfüllbare Bedingungen gestellt. So fordern sie ein Referendum über mehr Autonomie der östlichen Provinzen. Zudem verlangen sie eine stärkere Beteiligung der Cyrenaika an den Öleinnahmen und eine Verlagerung der Zentralbank nach Bengasi. Somit ist keineswegs klar, dass es zu einer Öffnung der Exporthäfen kommt.

Wir sehen daher nur noch begrenztes Abwärtspotenzial bis maximal 103 USD je Barrel, dem Tief von Anfang November, und rechnen im Falle einer Verzögerung der Hafenöffnung mit einer Preiserholung. Von der Preisschwäche bei Brent konnte sich auch WTI nicht abkoppeln. WTI kostete zwischenzeitlich 99 USD je Barrel und damit 2,5 US-Dollar weniger als zu Wochenbeginn. Die Preisdifferenz zwischen Brent und WTI hat sich auf weniger als fünf USD verringert, was zuletzt im September 2013 der Fall war.

Die US-Rohöllagerbestände gingen in der vergangenen Woche laut US-Energieministerium erstmals seit elf Wochen zurück, weil ein wichtiger Transportweg für einige Tage blockiert war und damit die Importe an der US-Golfküste beeinträchtigte. Aber auch eine höhere Rohölverarbeitung trug zum Lagerabbau um 2,4 Mio. Barrel bei.

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Edelmetalle

Der Goldpreis hat gestern um fast 1% auf rund 1.290 USD je Feinunze zugelegt und sich damit auch wieder der charttechnisch wichtigen 200-Tage-Line angenähert. Trotz weiterer ETF-Abflüsse und einer derzeit eher verhaltenen physischen Nachfrage ist es nicht zu einem Abrutschen des Goldpreises gekommen. Ein nachhaltiges Überschreiten der 200-Tage-Linie könnte zu technischen Anschlusskäufen führen und den Goldpreis weiter steigen lassen.

Nachdem sich vor zwei Tagen schon ein Direktor des Verbands der indischen Schmuckhändler zu den Goldimporten des Landes im abgelaufenen Fiskaljahr geäußert hatte, meldete sich gestern auch der Vorsitzende des Verbands, Haresh Soni, zu Wort. Seiner Einschätzung nach lagen die Goldeinfuhren im Februar bei rund 25 Tonnen und dürften im März deutlich zugelegt haben. Die indische Zentralbank hatte Mitte März fünf weiteren Geschäftsbanken die Genehmigung zu Goldimporten erteilt. Dies wird als erster Schritt zur Lockerung der Importrestriktionen gesehen, die sukzessive ab dem zweiten Quartal 2013 eingeführt wurden.

Da laut Aussagen von Soni das Leistungsbilanzdefizit mittlerweile unter Kontrolle sei, fordert er eine komplette Aufhebung der Restriktionen, zumal durch umfangreichen Schmuggel die Restriktionen teilweise umgangen würden. Aufgrund der unterstellten höheren Importe sind die physischen Prämien für Gold in Indien mittlerweile auf 25-30 USD je Feinunze gefallen.


Industriemetalle

Die International Copper Study Group (ICSG) hat gestern ihre Sicht zur Lage und den Aussichten am globalen Kupfermarkt präsentiert. Demnach bestand gemäß vorläufigen Daten 2013 ein Angebotsdefizit von 282 Tsd. Tonnen. Dieses kam vor allem durch eine robuste Nachfrage ausgehend von China zustande. Für 2014 erwartet die ICSG erstmals seit fünf Jahren wieder einen Überschuss, welcher auf 405 Tsd. Tonnen beziffert wird. Im Oktober ging die ICSG für 2014 noch von einem Überschuss von 632 Tsd. Tonnen aus.

Vor allem die Minenproduktion, die schon im letzten Jahr um 8% zugelegt hat, soll weiter merklich steigen, da mittlerweile neue Minenprojekte in Produktion gehen, die während der Finanzkrise 2008/09 verschoben wurden. Da dadurch mehr Kupferkonzentrat zur Verfügung steht, kann auch die Produktion von Kupferraffinade ausgeweitet werden - für 2014 geht die ICSG von +6,5% aus. Die Nachfrage soll zwar um 3,2% zulegen, bleibt damit aber klar hinter dem Angebotswachstum zurück. An diesen Tendenzen wird sich gemäß Einschätzung der ICSG auch 2015 nichts ändern, so dass sich der Angebotsüberschuss dann auf 595 Tsd. Tonnen erhöhen dürfte.

Im Endeffekt hat die ICSG also ihre bislang optimistische Schätzung für 2013 um ein Jahr nach hinten verschoben. Aber auch für 2013 wurde zunächst ein Überschuss erwartet, der sich schlussendlich nicht materialisierte, da die Nachfrage unterschätzt wurde. Vor allem wenn die globale Wirtschaft merklich anziehen sollte, könnte die Nachfrage erneut unterschätzt werden, so dass der erwartete Angebotsüberschuss u.E. niedriger ausfallen könnte.


Agrarrohstoffe

Der ungewöhnlich kalte Winter und das bislang kühle Frühjahr im Mittleren Westen der USA düften zu Verzögerungen bei der Maisaussaat führen. Noch immer ist die Bodentemperatur in den nördlichen Anbaugebieten zu niedrig. Zum Teil sind die Böden sogar noch gefroren. Dies gilt insbesondere für Iowa, den wichtigsten Maisanbaustaat der USA, sowie für das nördliche Illinois. Wetterexperten rechnen auch in den kommenden Wochen mit unterdurchschnittlichen Temperaturen.

In den südlichen Anbaugebieten kommt die Aussaat ebenfalls langsamer voran als normal. In Texas waren Ende März erst 28% der beabsichtigten Anbauflächen mit Mais bestellt, verglichen mit einem 5-Jahresdurchschnitt von 48%. Regenfälle dürften die Feldarbeit in den kommenden Tagen weiter verzögern. Allerdings ist es noch zu früh, deswegen geringere Ernteerträge zu erwarten. Schon im letzten Jahr hinkte die Maisaussaat dem langjährigen Durchschnitt deutlich hinterher. So waren Ende April 2013 erst 5% der Flächen mit Mais bestellt.

Zu nennenswerten Verlusten bei den Erträgen ist es dennoch nicht gekommen. Mit 158,8 Scheffel je Morgen lag der durchschnittliche Flächenertrag am Ende sogar höher als im langjährigen Durchschnitt. Wichtiger für die Erträge ist das Wetter während der Pflanzenentwicklung in den Sommermonaten.




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