USDA erwartet rekordhohe US-Maisernte
12.05.2014 | Eugen Weinberg
Energie
Die Ölpreise starten mit leichten Gewinnen in die neue Handelswoche. Brent überwindet die Marke von 108 USD je Barrel, WTI handelt wieder bei über 100 USD je Barrel. Preisunterstützend wirken die Nachrichten aus der Ostukraine. Nach Angaben der Separatisten hat sich beim gestrigen Referendum eine große Mehrheit der Teilnehmer für eine Abspaltung der Regionen Donezk und Lugansk von der Ukraine ausgesprochen. Der Ausgang des Referendums wird durch Kiew und den Westen nicht anerkannt und dürfte zu einer weiteren Verschärfung der Spannungen zwischen der Ukraine und Russland sowie dem Westen und Russland beitragen.
So will die EU heute über weitere Sanktionen gegen Russland beraten. Bislang treffen die Sanktionen nur einzelne Personen. Das Risiko, dass die Sanktionen zu einem späteren Zeitpunkt auch auf die Unternehmen aus dem russischen Öl- und Gassektor ausgeweitet werden, ist gestiegen. So hat Saudi-Arabien seine Bereitschaft erklärt, im Falle von Angebotsausfällen im Zuge der Ukraine-Krise den Markt mit mehr Rohöl zu versorgen. Laut dem saudi-arabischen Ölminister al-Naimi produziert das Königreich derzeit 9,6 Mio. Barrel pro Tag, während die Produktionskapazitäten bei 12,5 Mio. Barrel pro Tag liegen.
Al-Naimi bezeichnete zudem einen Ölpreis von 100 USD je Barrel als fair für alle Seiten. Der zwischenzeitliche Preisrückgang von WTI auf unter 100 USD je Barrel Anfang Mai war maßgeblich auch auf den Ausstieg von spekulativen Finanzanlegern zurückzuführen. Diese reduzierten ihre Netto-Long-Positionen in der Woche zum 6. Mai deutlich um 27,6 Tsd. auf 292.654 Kontrakte. Seither hat sich der Preis stabilisieren können, was gegen einen weiteren Positionsabbau spricht.
Edelmetalle
Der Goldpreis dümpelt weiter klar unter der Marke von 1.300 USD je Feinunze vor sich hin und profitiert damit auch nicht vom Referendum in der Ostukraine. Der festere US-Dollar im Zuge der EZB-Sitzung letzte Woche und die steigenden asiatischen Aktienmärkte stehen heute Morgen offenbar höheren Goldpreisen entgegen. Die spekulativen Finanzanleger bauten zwar ihre Netto-Long-Positionen bei Gold in der Woche zum 6. Mai die dritte Woche in Folge aus - mit 90,6 Tsd. Kontrakten liegen sie aktuell auf einem 5-Wochenhoch -, dies gab dem Preis aber auch keinen Auftrieb.
Die physische Goldnachfrage zeigt sich weiter relativ verhalten, was unter anderem in den seit Tagen nahezu unveränderten Beständen der Gold-ETFs deutlich wird. Aufwind könnte Gold im Wochenverlauf durch die Veröffentlichung von US-Inflationsdaten erhalten, denn es wird mit einem deutlichen Anstieg der Teuerungsrate im April gerechnet. Dies deutet auf niedrigere US-Realzinsen und geringere Kosten der Goldhaltung hin.
In Südafrika ist die Partei African National Congress (ANC) von Präsident Jacob Zuma wie erwartet als Sieger aus der Parlamentswahl hervorgegangen. Es keimen Hoffnungen, dass nun Bewegung in den seit mittlerweile über 15 Wochen andauernden Streik in der lokalen Platinminenindustrie kommt. Kürzlich hatte Zuma die radikale Gewerkschaft AMCU ungewöhnlich deutlich kritisiert. Ein Ende des Streiks wäre kurzfristig wohl eher preisbelastend für Platin.
Industriemetalle
Unterstützt durch feste chinesische Aktienmärkte starten die Metallpreise mit Zugewinnen in die neue Handelswoche. Vor allem der Nickelpreis sticht dabei wieder hervor und steigt scheinbar unaufhörlich weiter. Mit knapp 21.000 USD je Tonne erreicht Nickel heute Morgen den höchsten Stand seit 27 Monaten. Kupfer übersteigt erstmals seit Anfang März wieder die Marke von 6.800 USD je Tonne. Die spekulativen Finanzinvestoren zeigen sich bei Kupfer derzeit neutral positioniert, die Long- und Short-Positionen hielten sich in der Woche zum 6. Mai in etwa die Waage.
Das International Tin Research Institute (ITRI) hat seine Prognose zum Angebotsdefizit am globalen Zinnmarkt für dieses Jahr leicht nach unten angepasst und erwartet nun ein Defizit von 10.800 Tonnen. Dies führt das ITRI auf ein langsameres Wirtschaftswachstum in China zurück. Auf globaler Ebene übertrifft die Nachfrage damit das Angebot ungefähr im selben Ausmaß wie im letzten Jahr.
Sollte allerdings Indonesien dieses Jahr deutlich weniger Zinn exportieren, könnte sich das Angebotsdefizit merklich ausweiten. Langfristig sieht das ITRI die Gefahr eines stark angespannten Zinnmarktes. Denn laut Einschätzung von ITRI könnte Indonesien in fünf Jahren nur noch 60 Tsd. Tonnen Zinn produzieren, nach derzeit gut 90 Tsd. Tonnen. Im Falle von dauerhaften Angebotsdefiziten prognostiziert ITRI einen Zinnpreis von über 30.000 USD je Tonne.
Agrarrohstoffe
In Reaktion auf die ersten offiziellen Ernteschätzungen des US-Landwirtschaftsministeriums USDA für 2014/15 gaben die Preise für Weizen und Mais nach. Gegenüber seiner ersten Vorausschau für die USA vom Februar hat das USDA das US-Weizenangebot zwar um fast 10% gekürzt. Allerdings erwartet das USDA im Gegensatz zum Internationalen Getreiderat IGC, dass der weltweite Weizenmarkt trotz einer um 2,4% niedrigeren Produktion ausgeglichen ist.
Die US-Maisproduktion soll laut USDA in diesem Jahr trotz einer um fast 4% unter dem Vorjahr liegenden Maisfläche marginal über dem Rekord aus dem Jahr 2013 liegen. Denn das USDA hat deutlich höhere, dem Trend folgende Erträge unterstellt. Global erwartet das USDA für 2014/15 einen Überschuss bei Mais in Höhe von 13 Mio. Tonnen. Es ist damit deutlich optimistischer als der IGC, der nur einen Angebotsüberschuss von 5 Mio. Tonnen prognostiziert. Zudem erwartet das USDA auch die weltweiten Endbestände an Mais zum Ende der Saison 2013/14 nun 10 Mio. Tonnen höher als in der April-Prognose.
Die Preise für Sojabohnen stiegen in den vor der US-Ernte 2014 fälligen Kontrakten dagegen an, weil das USDA die verbliebenen US-Bestände noch niedriger ansetzt als vermutet worden war. 2014/15 soll aber ein um 10% höheres US-Angebot dazu führen, dass die US-Bestände am Ende des Erntejahres mehr als doppelt so hoch liegen. Weltweit soll die Sojabohnenernte um 5,6% auf ein Rekordniveau von 300 Mio. Tonnen steigen und einen Überschuss von 19 Mio. Tonnen zur Folge haben. Neben den USA ist auch für Brasilien ein deutliches Plus eingestellt.
Die Ölpreise starten mit leichten Gewinnen in die neue Handelswoche. Brent überwindet die Marke von 108 USD je Barrel, WTI handelt wieder bei über 100 USD je Barrel. Preisunterstützend wirken die Nachrichten aus der Ostukraine. Nach Angaben der Separatisten hat sich beim gestrigen Referendum eine große Mehrheit der Teilnehmer für eine Abspaltung der Regionen Donezk und Lugansk von der Ukraine ausgesprochen. Der Ausgang des Referendums wird durch Kiew und den Westen nicht anerkannt und dürfte zu einer weiteren Verschärfung der Spannungen zwischen der Ukraine und Russland sowie dem Westen und Russland beitragen.
So will die EU heute über weitere Sanktionen gegen Russland beraten. Bislang treffen die Sanktionen nur einzelne Personen. Das Risiko, dass die Sanktionen zu einem späteren Zeitpunkt auch auf die Unternehmen aus dem russischen Öl- und Gassektor ausgeweitet werden, ist gestiegen. So hat Saudi-Arabien seine Bereitschaft erklärt, im Falle von Angebotsausfällen im Zuge der Ukraine-Krise den Markt mit mehr Rohöl zu versorgen. Laut dem saudi-arabischen Ölminister al-Naimi produziert das Königreich derzeit 9,6 Mio. Barrel pro Tag, während die Produktionskapazitäten bei 12,5 Mio. Barrel pro Tag liegen.
Al-Naimi bezeichnete zudem einen Ölpreis von 100 USD je Barrel als fair für alle Seiten. Der zwischenzeitliche Preisrückgang von WTI auf unter 100 USD je Barrel Anfang Mai war maßgeblich auch auf den Ausstieg von spekulativen Finanzanlegern zurückzuführen. Diese reduzierten ihre Netto-Long-Positionen in der Woche zum 6. Mai deutlich um 27,6 Tsd. auf 292.654 Kontrakte. Seither hat sich der Preis stabilisieren können, was gegen einen weiteren Positionsabbau spricht.
Edelmetalle
Der Goldpreis dümpelt weiter klar unter der Marke von 1.300 USD je Feinunze vor sich hin und profitiert damit auch nicht vom Referendum in der Ostukraine. Der festere US-Dollar im Zuge der EZB-Sitzung letzte Woche und die steigenden asiatischen Aktienmärkte stehen heute Morgen offenbar höheren Goldpreisen entgegen. Die spekulativen Finanzanleger bauten zwar ihre Netto-Long-Positionen bei Gold in der Woche zum 6. Mai die dritte Woche in Folge aus - mit 90,6 Tsd. Kontrakten liegen sie aktuell auf einem 5-Wochenhoch -, dies gab dem Preis aber auch keinen Auftrieb.
Die physische Goldnachfrage zeigt sich weiter relativ verhalten, was unter anderem in den seit Tagen nahezu unveränderten Beständen der Gold-ETFs deutlich wird. Aufwind könnte Gold im Wochenverlauf durch die Veröffentlichung von US-Inflationsdaten erhalten, denn es wird mit einem deutlichen Anstieg der Teuerungsrate im April gerechnet. Dies deutet auf niedrigere US-Realzinsen und geringere Kosten der Goldhaltung hin.
In Südafrika ist die Partei African National Congress (ANC) von Präsident Jacob Zuma wie erwartet als Sieger aus der Parlamentswahl hervorgegangen. Es keimen Hoffnungen, dass nun Bewegung in den seit mittlerweile über 15 Wochen andauernden Streik in der lokalen Platinminenindustrie kommt. Kürzlich hatte Zuma die radikale Gewerkschaft AMCU ungewöhnlich deutlich kritisiert. Ein Ende des Streiks wäre kurzfristig wohl eher preisbelastend für Platin.
Industriemetalle
Unterstützt durch feste chinesische Aktienmärkte starten die Metallpreise mit Zugewinnen in die neue Handelswoche. Vor allem der Nickelpreis sticht dabei wieder hervor und steigt scheinbar unaufhörlich weiter. Mit knapp 21.000 USD je Tonne erreicht Nickel heute Morgen den höchsten Stand seit 27 Monaten. Kupfer übersteigt erstmals seit Anfang März wieder die Marke von 6.800 USD je Tonne. Die spekulativen Finanzinvestoren zeigen sich bei Kupfer derzeit neutral positioniert, die Long- und Short-Positionen hielten sich in der Woche zum 6. Mai in etwa die Waage.
Das International Tin Research Institute (ITRI) hat seine Prognose zum Angebotsdefizit am globalen Zinnmarkt für dieses Jahr leicht nach unten angepasst und erwartet nun ein Defizit von 10.800 Tonnen. Dies führt das ITRI auf ein langsameres Wirtschaftswachstum in China zurück. Auf globaler Ebene übertrifft die Nachfrage damit das Angebot ungefähr im selben Ausmaß wie im letzten Jahr.
Sollte allerdings Indonesien dieses Jahr deutlich weniger Zinn exportieren, könnte sich das Angebotsdefizit merklich ausweiten. Langfristig sieht das ITRI die Gefahr eines stark angespannten Zinnmarktes. Denn laut Einschätzung von ITRI könnte Indonesien in fünf Jahren nur noch 60 Tsd. Tonnen Zinn produzieren, nach derzeit gut 90 Tsd. Tonnen. Im Falle von dauerhaften Angebotsdefiziten prognostiziert ITRI einen Zinnpreis von über 30.000 USD je Tonne.
Agrarrohstoffe
In Reaktion auf die ersten offiziellen Ernteschätzungen des US-Landwirtschaftsministeriums USDA für 2014/15 gaben die Preise für Weizen und Mais nach. Gegenüber seiner ersten Vorausschau für die USA vom Februar hat das USDA das US-Weizenangebot zwar um fast 10% gekürzt. Allerdings erwartet das USDA im Gegensatz zum Internationalen Getreiderat IGC, dass der weltweite Weizenmarkt trotz einer um 2,4% niedrigeren Produktion ausgeglichen ist.
Die US-Maisproduktion soll laut USDA in diesem Jahr trotz einer um fast 4% unter dem Vorjahr liegenden Maisfläche marginal über dem Rekord aus dem Jahr 2013 liegen. Denn das USDA hat deutlich höhere, dem Trend folgende Erträge unterstellt. Global erwartet das USDA für 2014/15 einen Überschuss bei Mais in Höhe von 13 Mio. Tonnen. Es ist damit deutlich optimistischer als der IGC, der nur einen Angebotsüberschuss von 5 Mio. Tonnen prognostiziert. Zudem erwartet das USDA auch die weltweiten Endbestände an Mais zum Ende der Saison 2013/14 nun 10 Mio. Tonnen höher als in der April-Prognose.
Die Preise für Sojabohnen stiegen in den vor der US-Ernte 2014 fälligen Kontrakten dagegen an, weil das USDA die verbliebenen US-Bestände noch niedriger ansetzt als vermutet worden war. 2014/15 soll aber ein um 10% höheres US-Angebot dazu führen, dass die US-Bestände am Ende des Erntejahres mehr als doppelt so hoch liegen. Weltweit soll die Sojabohnenernte um 5,6% auf ein Rekordniveau von 300 Mio. Tonnen steigen und einen Überschuss von 19 Mio. Tonnen zur Folge haben. Neben den USA ist auch für Brasilien ein deutliches Plus eingestellt.