Polleit: "Märkte unter Drogen"
21.05.2014 | DAF
Nach der letzten Sitzung der EZB gehen die Märkte davon aus, dass die Notenbank zu unkonventionellen Maßnahmen greift, um Europas Wirtschaft mehr Schwung zu verleihen.
Daran übt Prof. Thorsten Polleit, Chefvolkswirt von Degussa-Goldhandel massiv Kritik: "Die Märkte werden manipuliert und ständig unter Drogen gesetzt." Nach seiner Aufassung könne das nicht gut gehen. Zeitweise deflationäre Tendenzen würden letztlich in eine Inflation umschlagen und zu einer Geldentwertung führen.
Die erste wahrscheinliche Maßnahme, ein negativ Einlagenzinsen für die Überschussliquidität der Banken: "Das wäre nur konsequent, um die Banken zu zwingen mehr Kredit zu vergeben", sagt Polleit. Wahrscheinlich würde das aber zu einer weiteren Enteignung der Sparer führen: "Die müssen dann ebenfalls mit negativen Zinsen auf ihren Konten rechnen."
Dann könnte die Notenbank Staatsanleihen aufkaufen: "Damit würde sie dann erlaubterweise Staatschulden finanzieren und die langfristigen Zinsen senken." Dies führe zu einer gewaltigen Verzerrung von Preise, die ihre Signalfunktion dann vollends verlieren könnten. Für ihnen ist damit klar: "Das wird Europa und das Geldsystem nicht retten sondern ein weiterer Schritt zum Abgrund sein."
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© DAF Deutsches Anleger Fernsehen AG
Daran übt Prof. Thorsten Polleit, Chefvolkswirt von Degussa-Goldhandel massiv Kritik: "Die Märkte werden manipuliert und ständig unter Drogen gesetzt." Nach seiner Aufassung könne das nicht gut gehen. Zeitweise deflationäre Tendenzen würden letztlich in eine Inflation umschlagen und zu einer Geldentwertung führen.
Die erste wahrscheinliche Maßnahme, ein negativ Einlagenzinsen für die Überschussliquidität der Banken: "Das wäre nur konsequent, um die Banken zu zwingen mehr Kredit zu vergeben", sagt Polleit. Wahrscheinlich würde das aber zu einer weiteren Enteignung der Sparer führen: "Die müssen dann ebenfalls mit negativen Zinsen auf ihren Konten rechnen."
Dann könnte die Notenbank Staatsanleihen aufkaufen: "Damit würde sie dann erlaubterweise Staatschulden finanzieren und die langfristigen Zinsen senken." Dies führe zu einer gewaltigen Verzerrung von Preise, die ihre Signalfunktion dann vollends verlieren könnten. Für ihnen ist damit klar: "Das wird Europa und das Geldsystem nicht retten sondern ein weiterer Schritt zum Abgrund sein."
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