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Märkte: Tech-Sektor wankt – Deutschland: Mittelständler befürchten deutliche Kostensteigerungen

18.07.2024  |  Folker Hellmeyer
Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0935 (05:23 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0896 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 156,40. In der Folge notiert EUR-JPY bei 171,03. EUR-CHF oszilliert bei 0,9670.


Märkte: Tech-Sektor wankt

An den Finanzmärkten setzt sich die Rotation an den Aktienmärkten fort. Der Tech-Sektor steht unter Druck. Gestern verlor der US 100 Tech 2,91%. In der Folge sank auch der S&P 500, der die großen Tech-Unternehmen inkludiert um 1,40%. Dagegen stieg der Dow Jones, der nicht techlastig ist um 0,57%.

Hintergrund der Neubewertung ist maßgeblich das Programm, mit dem Donald Trump in den Wahlkampf zieht.

Verschärfte Sanktionspolitiken im Technologiesektor seitens der USA verringern das Geschäftspotential der US-Tech-Konzerne. Sie wirken auch auf nicht sanktionierte Länder kontraproduktiv, da bei Ausübung souveräner Politik dieser Länder insbesondere des Globalen Südens (Wachstumskeimzelle der Weltwirtschaft, circa 70% des Welt-BIP, Basis Kaufkraftparität), die nicht im US-Interesse ist, auch hier US-Sanktionen nicht auszuschließen sind (Risikocluster).

Bereits gestern wurde an dieser Stelle bemerkt, dass die USA mit ihrer Sanktionspolitik "Schlachten" (kurzfristig) gewinnen mögen, aber ob sie den "Krieg" (langfristig) damit gewinnen, steht auf einem anderen Blatt.

Die Möglichkeit, dass das US-Sanktionsregime global dazu veranlasst, dass Länder Abhängigkeiten von den USA durch Aufbau eigener Strukturen (Aristoteles) reduzieren wollen und werden, ist hoch und hat bereits in den letzten Jahren insbesondere in China und Russland stattgefunden (dauerhafter Verlust dieser Märkte für Westen).

Die derzeitige Resilienz des Dow Jones korreliert mit positiven US-Wirtschaftsdaten, die gestern veröffentlicht wurden (siehe Datenpotpourri). Sie korreliert auch mit milden Tönen diverser Vertreter der Federal Reserve (Barkin, Waller, Williams), die den Beginn der Zinssenkungsphase ab September nahelegen.

Auch das "Beige Book", das Auskunft über die Entwicklung in den Fed-Bezirken gibt, lieferte Steilvorlagen für den anstehenden US-Zinssenkungszyklus. So wird die Wirtschaftsentwicklung als auch die Inflationsentwicklung im "Beige Book" als mäßig ("modest") klassifiziert.

Der Rest der Welt versucht sich mit den aktuellen US-Wendungen zu arrangieren. Dabei ist im politischen Sektor Unsicherheit erkennbar, die sich wenig förderlich für Wirtschaft und Märkte auswirkt.

Aktienmärkte: MSCI World -0,97%, Late DAX -0,79%, EuroStoxx -1,69%, US Tech 100 -2,91%, S&P 500 -1,40% und Dow Jones +0,57%. In Fernost ergibt sich Stand 07:30 Uhr folgendes Bild: Nikkei (Japan) -2,08%, CSI 300 (China) +0,30%, Hangseng (Hongkong) +0,41%, Sensex (Indien) -0,03% und Kospi (Südkorea) -1,34%.

An den Rentenmärkten dominiert Stabilität auf dem zuletzt reduzierten Renditeniveau. 10-jährige Bundesanleihen weisen aktuell eine Rendite in Höhe von 2,42% (Vortag 2,43%) aus, während 10-jährige US-Staatsanleihen eine Rendite in Höhe von 4,17% (Vortag 4,16%) abwerfen.

An den Devisenmärkten wirken sich mehrere Faktoren auf den USD belastend aus. Die jetzt verstärkten Zinssenkungserwartungen in den USA belasten vordergründig. Das gilt entschiedener für den JPY, da dort keine Zinssenkungen anders als in der Eurozone oder Großbritannien (voraussichtlich simultane Schritte der EZB und BoE mit Fed im September) anstehen, sondern im Gegenteil eher zarte weitere Zinserhöhungen bei gleichzeitigen Risiken von Zentralbankinterventionen zu Lasten des USD.

Das Risiko, dass das im Raum stehende verstärkte US-Sanktionsregime unter Trump ultimativ für die USA kontraproduktiv ausfallen wird, steht im Kontext der aktuellen Tech-Bewertung als Belastungsfaktor im Raum.

Gold konsolidiert aktuell die Bodengewinne der letzten Tage. Silber verlor dagegen deutlich. Hintergrund ist hier, dass es eine Korrelation zum Tech-Sektor (hoher Silberverbrauch) gibt. Ob die Marktreaktion bei Silber nachhaltig ist, ist diskussionswürdig, denn der Bedarf an Halbleitern & Co, nimmt nicht ab. Er mag am Ende nur woanders produziert werden.


Deutschland: Mittelständler befürchten deutliche Kostensteigerungen

Der Mittelstand befürchtet einer KfW-Umfrage zufolge erhebliche Kostensteigerungen im laufenden Jahr. Rund 80% der befragten 2795 Unternehmen erwarten deutlich höhere Kosten. Vor allem die Energiepreise, die Preise für Materialien, Rohstoffe und Vorprodukte, aber auch die Löhne und Gehälter seien als entscheidende Kostenverursacher definiert worden.


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