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Wochenanalyse 1.+2. KW

10.01.2004  |  Robert Hartmann
GOLD

               

In den ersten Handelstagen des neuen Jahres (1.1. bis 9.1.2004) erreichte der Goldpreis gegen US-Dollar ein neues 8-Jahres Hoch. Wichtige Widerstandslinien wurden überschritten. Wie geht es nun weiter?


Rückblick

Das Jahr 2004 begann für Goldanleger äußerst positiv. Am 6.Januar wurde der bisherige Höchstkurs mit knapp über 430 US$ pro Feinunze erreicht. Der Hauptantrieb für die nunmehr seit drei Monaten anhaltende steile Aufwärtsbewegung ist nach wie vor die schwache Verfassung der amerikanischen Währung. In der Spitze verlor der Greenback gegen den Euro bis auf ein Niveau um 1,2865. Umgerechnet in die alte Dollar/D-Mark Relation bedeutet das Kurse um 1,52.

Interessant in diesem Zusammenhang ist die Aussage vieler Banknotenhändler, dass deutsche Privatpersonen große Mengen an US-Dollar-Noten an den Bankschaltern bestellen. Hier werden wohl schon die Amerika-Urlaube der kommenden Jahre eingedeckt. Umsätze in dieser Größenrelation wurden letztmals in den Jahren 1995/1996 beobachtet, als der US-Dollar mit 1,3550 D-Mark historische Tiefstkurse erreichte. Trotz der aus unserer Sicht recht sorglosen Äußerungen des EZB-Chefs Trichet, der rasante Euro-Anstieg mache den Währungshütern noch keine Sorgen, glauben wir, dass der US-Dollar in den kommenden Wochen deutlich zulegen wird.

Nun aber wieder zum Gold. Aus Asien erreichten uns Meldungen, wonach die Goldnachfrage speziell in China und Japan stetig steigt. Seit Dezember 2003 ist es chinesischen Privatanlegern erstmals seit 50 Jahren erlaubt, physisches Gold an Bankschaltern in Shanghai zu erwerben. Es scheint, als würden viele Menschen von diesem Angebot Gebrauch machen.

In Japan enden im April 2005 die staatlichen Garantien für Spareinlagen von Privatpersonen. Einige Anleger scheinen daher schon heute Teile Ihres Vermögens in Gold umzuschichten. Die Nachfrage deutscher Anleger bleibt ebenfalls ungebrochen. Kein Wunder – hat sich doch der Goldpreis gegen Euro seit mehreren Wochen kaum bewegt. Viele verunsicherte Investoren glauben, dass das derzeitige Preisniveau zu Käufen geeignet ist.


Ausblick

Mit dem Überschreiten der langfristigen Trendlinie um 421 US$ pro Feinunze auf Tagesschlusskursbasis hat sich unsere vorsichtige kurzfristige Markteinschätzung überlebt. Wir haben unsere zuvor verkauften Positionen wieder eingedeckt. Die Tatsache, dass sich das gelbe Metall trotz der sehr guten Performance der wichtigsten Börsen behaupten konnte, hat uns positiv überrascht. Dies war in den vergangenen Jahren doch ganz anders. Der Markt hat sich anscheinend endgültig „gedreht“. Viele Anleger setzen aufgrund von Terrorgefahren und ausufernden Staatsfinanzen auf alternative Kapitalanlageprodukte – zumindest mit einem Teil ihres Vermögens. Dieser Trend wird sich aus unserer Sicht in den kommenden Monaten noch verstärken.


Charttechnik
Nach dem rasanten Anstieg der letzten Wochen gönnt sich der Goldpreis nunmehr eine kleine "Ruhepause". Immerhin stieg die Notierung rund 15% binnen drei Monate. Die Oszillatoren und der RSI befinden sich nach wie o im stark überkauften Bereich. Die Stochastik hat nach unten gedreht, und somit ein Verkaufssignal generiert. Kurzfristig hat sich ein Unterstützungsniveau um 417,50 US$ pro Feinunze ausgebildet. Die mittelfristig entscheidende Linie verläuft derzeit zwischen 390 US$ und 395 US$. Solange dieses Niveau auf Tagesschlusskursbasis hält gilt die Devise: "Wir kaufen an kursschwachen Tagen – der Trend des Goldpreises ist nach oben gerichtet".



Silber

               

Noch eindrucksvoller als beim Gold verlief der Jahresauftakt für das Silber. Seit Jahresbeginn konnte das weiße Metall gegen US-Dollar schon mehr als 10% zulegen. Wie wir prognostiziert hatten, lag das kurzfristig entscheidende Ausbruchsniveau um die Marke von 5,75 US$. Nachdem diese Marke „genommen“ wurde, ging es schnell steil bergauf. Die Marke von 6 US$ pro Feinunze konnte den Kursaufschwung nur kurz stoppen. Seitdem kennt der Silberpreis nur eine Richtung – nach oben. Wir haben unsere Bestände auf einem Niveau um 6,25 US$ abgebaut, und Gewinne realisiert. Nachdem die Notierung mittlerweile unseren Stoppkurs von 6,35 US$ auf Tagesschlusskursbasis überschritten hat, haben wir uns erneut in Silber engagiert. Das nächste Kursziel liegt bei 7,40 US$.



Platin und Palladium

Nach einer kurzen Korrektur zum Jahreswechsel konnte der Platinpreis wieder „Fahrt“ Richtung neuer 23-Jahres-Höchststände aufnehmen. Am Freitag ist das Metall dort bei Kursen um 850 US$ auch wieder angekommen. Hauptantrieb für diese Kursbewegung ist neben den spekulativ orientierten Fondskäufen auch die ungebrochene Nachfrage der Industrie. Hier sind vor allem die Entwickler von Brennstoffzellen und die Autobauer zu nennen. Das Palladium ist nach wie vor das Edelmetall, dass sich am schwächsten entwickelt. Wir denken, dass das Metall daher noch einigen „Nachholbedarf“ hat. Daher haben wir begonnen, uns unter 200 US$ pro Feinunze eine Position aufzubauen.



© Robert Hartmann
pro aurum GmbH & Co. KG, Grillparzerstraße 46, 81675 München


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Mit dieser Veröffentlichung wird weder ein Angebot zum Kauf oder Verkauf eines Kapitalanlagemediums unterbreitet. Die von pro aurum in diesen Studien gegebenen Informationen beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, jedoch keiner neutralen Prüfung unterzogen haben. pro aurum übernimmt keine Gewähr und keine Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hierin enthaltenen Informationen. Die in dieser Analyse vertretenen Meinungen stellen ausschließlich die Auffassung der Research-Abteilung der Firma pro aurum dar und können sich jederzeit ändern. Solche Meinungsänderungen müssen nicht publiziert werden.


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