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Renzi nennt europäische Wirtschaftslage besorgniserregend, USA quantitativ vorne!

01.09.2014  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.3125 (07.48 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.3120 im asiatischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 104.18. In der Folge notiert EUR-JPY bei 136.73. EUR-CHF oszilliert bei 1.2065.

Die geopolitische Situation bleibt sowohl bezüglich des vom Westen initiierten Regierungsumsturzes (= Ursache) in der Ukraine mit der dann einsetzenden Ukrainekrise als auch der Krise im Nahen Osten extrem angespannt.

Diese Krisenherde wirken sich ökonomisch maßgeblich auf den europäischen Kontinent belastend aus.

Vor diesem Hintergrund bezeichnete der italienische Regierungschef Renzi die europäische Wirtschaftslage als besorgniserregend. Wir haben bereits sehr frühzeitig auf dieses Risiko verwiesen und den konjunkturellen Verfall zeitnah hier thematisiert.

Die EU plant jetzt Anfang Oktober einen Wirtschaftsgipfel, um die Konjunktur in Fahrt zu bekommen.

Fakt ist, dass es zwei Problemkreise gibt, die für die konjunkturelle Baisse maßgeblich verantwortlich sind:

  • Die zögerlichen Reformpolitiken sowohl in Italien als auch in Frankreich als auch die ausbleibende deutsche Reformpolitik (zuletzt BIP -0,2%!) belasten die nachhaltige Wachstumsdynamik der Eurozone.

  • Die willfährige Art der EU-Außenpolitik bezüglich der US-Ziele in der Ukrainekrise zerstört die ökonomische Zusammenarbeit zwischen West- und Osteuropa und teilt die Welt.

Diese Mankos lassen sich definitiv nicht durch eine aggressivere Gangart der EZB eliminieren. Das ginge nicht an die Ursachen, sondern entspräche der US-Politik der Kosmetik und des "Beauty-Salons".

Man kann diese Probleme nur spezifisch lösen.

Das heißt:

  • 1. Frankreich, Italien und Deutschland bewegen sich in der Reformpolitik
  • 2. Die EU-Außenpolitik lernt Selbstständigkeit und erkennt eigen Interessen

Die Grundlage für eine Neuausrichtung der EU-Außenpolitik zeichnet sich ab:

Die im Fahrwasser der US-Geopolitik angesiedelte EU-Sanktionspolitik gegen Russland bekommt Risse. Österreichs Kanzler Faymann sagte, dass Sanktionen kein Allheilmittel seien.

Der slowakische Ministerpräsident Fico nannte die neu geplante Sanktionsrunde überflüssig und kontraproduktiv. "Wenn es Vorschläge gibt, behalte ich mir das Veto-Recht gegen Sanktionen vor, die das nationale Interesse der Slowakei schädigen", sagte Fico. Finnlands Regierungschef wirkte am Wochenende mäßigend.

Sofern es zu einer weiteren Runde der EU-Sanktionspolitik kommen sollte, nähme das Rezessionsrisiko als auch das Risiko der Defizitkrise 3.0 der Eurozone dynamisch zu.

Hinsichtlich der Verausgabung der EZB und der unverändert angespannten Haushaltslagen in der Eurozone wäre das Existenzrisiko der Eurozone deutlich erhöht.

Damit wenden wir und den Wirtschaftsdaten zu. Die Welt teilt sich. Die EU-Außenpolitik belastet die europäische Konjunktur.

Das gilt nicht für den Rest der Welt. Es gilt auch nur in Ansätzen für Russland.

Werfen wir einen Blick nach Indien, das zum Club China und Russland gehört und sich unter Regierungschef Modi dort offensichtlich wohl fühlt.

Die indische Wirtschaft zieht an und ist im 2. Quartal so kräftig gewachsen wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Die Konjunktur legte zwischen April und Juni um 5,7 Prozent zum Vorjahr zu und profitierte dabei von besseren Geschäften in der Industrie und im Bergbau, wie am Freitag aus Daten der Regierung hervorging.

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Werfen wir noch einen Blick auf russische Konjunkturdaten im Schnellformat:

Das sollte nachdenklich machen, in Brüssel, in Frankfurt, in Berlin, in Prag und auch in Paris.




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