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Preisrückgang erfasst alle Edelmetalle

27.09.2014  |  Thorsten Proettel
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Goldprognose bestätigt

Möglicherweise wäre Gold ohne die zusätzliche geopolitische Unsicherheit durch die Ukraine-Krise im 1. Halbjahr 2014 schon früher auf den aktuell gültigen Preis in Höhe von 1.218 USD gefallen. Unabhängig hiervon bestätigten wir unsere bereits vor mehr als einem Jahr formulierte Prognose von 1.200 USD zum Ende des 3. und 4. Quartals 2014. Für eine Seitwärtsbewegung und gegen einen zügigen Wiederanstieg der Notierungen sprechen mehrere Faktoren.


Gold vor charttechnischer Unterstützung

Erstens verläuft die Investmentnachfrage weiterhin schleppend. Zwar böten die aktuellen Preise ein gutes Einstiegsniveau, doch die meisten Anleger handeln typischerweise prozyklisch und kaufen erst bei trendmäßig steigenden Notierungen. Zweitens scheint die Abwärtsentwicklung und das schwächere Wirtschaftswachstum in China auch den dortigen Käufern die Lust am Edelmetall zu verleiden.

Gemäß den jüngsten Angaben von Thomson Reuters beliefen sich die Netto-Goldexporte von Hongkong in Richtung Festlandchina im August mit rund 27 Tonnen nur unwesentlich höher als im extrem schwachen Juli. Auf der anderen Seite bietet jedoch die Charttechnik eine wichtige Unterstützung im Bereich von 1.180 USD, wo der Ausverkauf des Goldes sowohl im Juni 2013 wie auch im Dezember 2013 stoppte (siehe dritter Chart).

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Minenförderung vielfach unrentabel

Die Förderkosten haben kurzfristig zwar keine Bedeutung für die Goldnotierungen und sind zudem durch Einsparungen der Minenunternehmen und andere Faktoren beeinflussbar. Beispielsweise legten viele Bergwerke teure Expansionspläne in den letzten Monaten auf Eis und verschafften sich so etwas Luft. Auf dem aktuellen Niveau dürften aber mindestens 10% der Bergwerke nicht mehr rentabel arbeiten (siehe Chart).

Die Citibank gab im vergangenen Monat sogar eine Quote von 40% bei einem Preis von 1.290 USD an. Zumindest mittelfristig dürfte sich der Verzicht auf die Nutzbarmachung neuer Minen auf die Goldförderung und damit auf den Preis auswirken. Ein zweiter Aspekt spricht ebenfalls für eine Stabilisierung: Auf dem aktuellen Preisniveau treten allmählich asiatische Käufer auf den Plan, die sich bislang eher zurückgehalten haben.

Neue spektakuläre Schmuggelfälle in der indischen Luftfahrtbranche sprechen für ein ungebrochenes Interesse auf dem Subkontinent. Möglicherweise ist das Ende des eingangs erwähnten Bonmots, "come back in September", in diesem Jahr für langfristig orientierte Anleger doch nicht so falsch.


© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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