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Preiskampf innerhalb der OPEC

13.10.2014  |  Eugen Weinberg
Energie

Die Ölpreise bleiben auch zu Beginn der neuen Handelswoche in der Defensive. Brentöl fällt um knapp 2% auf 88,5 USD je Barrel und nähert sich damit wieder dem am Freitagmorgen verzeichneten 4-Jahrestief. Aus der OPEC gibt es weiterhin keine Signale für preisunterstützende Maßnahmen. Im Gegenteil, als drittes wichtiges OPEC-Land hat nun auch der Irak seine Verkaufspreise gegenüber den internationalen Benchmarks deutlich gesenkt.

Die OPEC-Länder scheinen somit derzeit eher die Verteidigung von Marktanteilen als eine Stabilisierung der Preise anzustreben. Kuwait sieht keine Notwendigkeit für eine Kürzung der OPEC-Produktion, da diese laut dem kuwaitischen Ölminister nicht notwendigerweise zu höheren Preisen führen würde. Die Ölpreise könnten seiner Ansicht nach auf 76-77 USD je Barrel fallen, weil dort die Produktionskosten in den USA und in Russland liegen würden. Ähnliche Äußerungen sind auch aus Saudi-Arabien zu vernehmen.

Der größte OPEC-Produzent soll den Marktteilnehmern insgeheim zu verstehen geben, dass man einen Ölpreis von weniger als 90 USD und vielleicht sogar bis 80 USD für ein bis zwei Jahre akzeptieren werde. Eine Produktionskürzung Saudi-Arabiens scheint somit wenig wahrscheinlich. Angesichts dieser Nachrichtenlage überrascht es nicht, dass selbst unerwartet robuste chinesische Rohölimporte dem Ölpreis keine Unterstützung geben können.

China führte im September laut Zollbehörde 27,58 Mio. Tonnen Rohöl ein und damit 9,5% mehr als im August. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte dagegen einen Rückgang in dieser Größenordnung angekündigt. China allein wird das Überangebot kaum absorbieren können, welches bei Nichthandeln der OPEC entsteht. So beziffert die OPEC den täglichen Bedarf an OPEC-Öl im nächsten Jahr auf 29,2 Mio. Barrel. Laut OPEC-Monatsbericht lag die OPEC-Ölproduktion im September bei 30,5 Mio. Barrel pro Tag.


Edelmetalle

Der Goldpreis steigt zum Wochenauftakt zwischenzeitlich auf knapp 1.240 USD je Feinunze und erreicht damit ein 4-Wochenhoch. Auch die anderen Edelmetalle legen im Fahrwasser von Gold zu. So handelt Silber wieder bei 17,6 USD je Feinunze. Unterstützt werden die Edelmetalle durch den weiterhin schwächeren US-Dollar sowie durch Aussagen einiger FOMC-Mitglieder. Diese warnen vor den Folgen einer weltweiten Wachstumsschwäche - ausgehend von Europa - und eines zu starken US-Dollars und sprechen sich dafür aus, die US-Geldpolitik später als bislang erwartet zu normalisieren.

Daneben hat die Ratingagentur S&P Frankreichs Ratingausblick auf "negativ" gesenkt und Finnland überraschend das "AAA"-Rating entzogen. Dazu profitiert Gold von den schwachen Aktienmärkten. Die spekulativen Finanzinvestoren haben sich in der Woche zum 7. Oktober gemäß CFTC-Statistik zunächst nicht weiter bei Gold zurückgezogen. Die zwischenzeitliche Goldpreisschwäche - der Preis fiel auf ein 9-Monatstief von 1.183 USD je Feinunze - ist damit wohl auf andere Faktoren zurückzuführen.

So waren zum Beispiel die chinesischen Händler wegen der "Golden Week" nicht im Markt aktiv. Auch bei Silber gab es kaum eine Verschiebung bei der Marktpositionierung. Dagegen wurden im Falle von Platin die Netto-Long-Positionen um 27% auf 16,6 Tsd. Kontrakte ausgeweitet - trotz stark gefallener Preise. Dies deutet auf eine schwache Nachfrage in anderen Bereichen hin.


Industriemetalle

Unterstützt durch überraschend gute chinesische Handelsdaten legen die Industriemetallpreise zum Wochenauftakt zu. Kupfer verteuert sich zum Beispiel auf rund 6.700 USD je Tonne. Auch das an der Börse in Singapur gehandelte Eisenerz steigt und überwindet zumindest vorerst wieder die Marke von 80 USD je Tonne.

Gemäß Daten des Nationalen Statistikbüros sind im September im Vergleich zum Vorjahr sowohl die gesamtwirtschaftlichen Exporte als auch die Importe deutlich gestiegen. Dies spiegelt sich in den Rohstoffeinfuhren wider. Denn Daten der Zollbehörde zufolge hat China im September 84,7 Mio. Tonnen Eisenerz importiert, 13,6% mehr als im Vorjahr. Dies waren zugleich die zweithöchsten Einfuhren auf Monatsbasis überhaupt.

Auch die Kupferimporte zogen wieder leicht an, bleiben aber mit rund 390 Tsd. Tonnen noch auf einem verhaltenen Niveau. Die chinesischen Händler haben offenbar die zuletzt teilweise stark unter Druck gekommenen Preise genutzt und opportunistisch Rohstoffe gekauft.

Während die Kupfervorräte der SHFE Ende September mit gut 80 Tsd. Tonnen nahe einem 3-Jahrestief lagen, sind die Lagerhäuser mit Eisenerz allerdings gut gefüllt. So liegen in den chinesischen Häfen fast 110 Mio. Tonnen Eisenerz, was auf eine eher verhaltene reale Nachfrage in China hindeutet. Die hohen Importe im September könnten sich daher als nicht nachhaltig erweisen und die Preisunterstützung bald wieder nachlassen.

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Agrarrohstoffe

Während die Weizenpreise am Freitag in Reaktion auf die neuesten Angebots- und Nachfrageschätzungen des US-Landwirtschaftsministeriums USDA stiegen, mussten die Mais- und Sojabohnenpreise Federn lassen. Zwar sorgt ein weiterer Aufschlag auf die EU-Weizenernte dafür, dass die Weltweizenproduktion 2014/15 nun nochmals höher angesetzt wird. Allerdings soll die Nachfrage sowohl zur Tierfütterung als auch zum Verzehr noch stärker zulegen.

Entsprechend wird der Marktüberschuss nun statt auf 10 nur noch auf 7 Mio. Tonnen geschätzt. Angehoben - wenn auch nur marginal - wurde dagegen die Prognose für den Marktüberschuss bei Mais. Tatsächlich hat das USDA den durchschnittlichen Ertrag der US-Ernte von 171,7 Scheffel je Morgen auf 174,2 Scheffel je Morgen erhöht. Damit blieb es aber, wohl bedingt durch die zuletzt problematischere Witterung, deutlich unter den zwischenzeitlich am Markt geäußerten Erwartungen.

Trotz einer etwas niedriger angesetzten Erntefläche ergibt sich durch den höheren Ertrag ein Plus bei der US-Ernte von 2 Mio. Tonnen. Noch stärker angehoben wurde allerdings die Schätzung für die EU-Ernte, so dass trotz der hitze- und trockenheitsbedingten Abschläge für Russland und die Ukraine die Weltmaisernte um 3 Mio. Tonnen höher als bisher erwartet ausfallen soll. Dem Abwärtsdruck bei Mais konnten sich auch die Sojabohnen nicht entziehen, obwohl die Schätzungen des USDA für den Sojabohnenmarkt weitgehend unverändert blieben.




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