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Vom Herdentrieb und der Massenpsychologie 2.0

13.10.2014  |  Philip Hopf
- Seite 3 -
Deshalb ist es in einer korrektiven Marktphase so wichtig (in der wir uns im Gold und Silber noch befinden), außerordentlich beweglich und anpassungsfähig zu sein.

Gerade deshalb sind so viele Investoren und Analysten in den letzten zwei Jahren auch so heftig unter die Räder gekommen, seit der Markt 2011 sein Top gefunden hatte. Seitdem gab es mehr Prognosen von "sogenannten" Experten, die behauptet haben, der Boden bei Gold und Silber sei drin, als ich Haare auf meinen Kopf habe. Die meisten Analysten sehen den größeren Rahmen nicht, in dem sich Metalle bewegen und noch weniger den Einfluss von Marktstimmungen auf die Kurse. Vielmehr suchen sie händeringend nach "News", also nach irgendwelchen (für sie passenden) Nachrichten, die ihrem Bild entsprechen und auf die sie ihre bestehende Prognose stützen können - wenn auch nur noch zum Zwecke der Selbstüberzeugung.

Schlagen all diese Versuche zur Analyse fehl, verschanzt man sich in die letzte Bastion und verkündet, wie sicher es doch sei, dass die Märkte komplett manipuliert sind. Die „schwarze Hand der Verschwörer“ hat sich dann über die Märkte gelegt und sie somit unprognostizierbar gemacht.

Bernard Baruch (1870 - 1965), seinerzeit erfolgreicher amerikanischer Finanzier, Philanthrop und Aktienspekulant, erkannte schon vor langer Zeit das Folgende:

"Alle wirtschaftlichen Bewegungen werden in ihrer Natur von Marktstimmung getrieben. Ohne die Anerkennung von Massenpsychologie als treibenden Faktor lassen unsere Theorien über die Aktienmärkte einiges zu wünschen übrig … Es kam mir schon immer so vor, dass der periodisch vorkommende Wahnsinn, welcher die Menschheit erfasst, eine Reflektion dessen ist, was man als gemeinschaftliches Bewusstsein bezeichnet. Die gleiche Kraft, welche Lemminge ins Meer treibt und Vögel dazu motiviert, gemeinschaftlich Wanderungen über Kontinente vorzunehmen. Diese Kraft des gemeinschaftlichen Bewusstseins ist für uns heute noch ungreifbar und doch ist die Kenntnis darüber, dass sie existiert, notwendig, um vorbeiziehende Geschehnisse richtig beurteilen zu können."

Ich bin überzeugt davon, dass mit der Zeit mehr und mehr Studien über Marktpsychologie von der breiten Anlegerschaft wahrgenommen werden.
Dies wird in einigen Jahren dazu führen, dass die Fundamentalanalyse als Hauptwerkzeug, um zukünftige Markbewegungen zu identifizieren, durch eine fortschrittlichere Theorie abgelöst wird.

Professor Hernan Cortes Douglas, ehemaliger Dozent der Harvard Universität, sowie ehemaliger Forschungsadministrator der Weltbank, schrieb zur Prognosegenauigkeit der Fundamentalanalyse Folgendes:

"Die historischen Daten zeigen uns, dass sie keinen Erfolg damit haben können. Finanzmärkte kollabieren nie, wenn die Stimmung an ihnen schlecht ist. Faktisch ist genau das Gegenteil der Fall. Wenn Markteinbrüche beginnen, sehen Makroökonomische Daten gut aus. Deshalb behauptet die Mehrheit der Ökonomen, dass sich die Wirtschaft in exzellenter Verfassung befindet kurz bevor die Märkte einbrechen. Ungeachtet der Wirkungslosigkeit und auch ungeachtet dessen, die gleichen Fehler immer wieder zu wiederholen, bedienen sich Ökonomen auch weiterhin dieser makroökonomischen Fundamentaldaten, um ihre Vorhersagen für die Zukunft zu treffen.

Wenn nun also diese Herangehensweise selbst rückblickend untauglich ist, da sie ein Ereignis weder verstehen noch rückwirkend erklären kann, wie kommt es dann zu der Annahme, man wäre damit in der Lage, die Zukunft einzuschätzen?“

Zur Aktuellen Analyse, zitiere ich aus unserem kostenlosen Weekend Update:


Gold

Eine weitere Handelswoche ist verstrichen, in der Gold auf Tiefständen notiert und sich dabei nicht aus der Ruhe bringen zu lassen scheint. Trotz der ohne Frage attraktiven Preise, speziell für strategische Käufe in physischer Form, lassen die Investoren den Markt weiterhin links liegen. Von Kaufdruck ist nichts zu verspüren. Stellenweise wird sogar bereits die angebliche saisonale Stärke des gelben Metalls beschworen, der sprichwörtliche Griff nach dem Strohhalm.

Die korrektive Aufwärtsbewegung in der letzten Woche konnte bislang nichts von Nachhaltigkeit hervorbringen und blieb bis dato hinter der Erwartung eines Anlaufens des Bereichs von $1243-$1257 deutlich zurück. Es wäre aber dennoch bei Weitem verfrüht, sich davon wieder zu verabschieden. Solange der Markt über $1216 notiert, und es keine Bestätigung mit Unterschreiten von $1205 und anschließendem Retracement gibt, muss ein Erreichen des Bereiches $1243-$1257 weiterhin fest eingeplant werden. In dessen Anschluss gehen wir übergeordnet weiter vom Anlaufen tieferer Kurse aus, zunächst im Bereich $1180-$1150.




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